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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Pfadfindermotto. »Die Zombies reichen mir. Da braucht es nicht noch Poltergeister, die mich umbringen wollen.«
    Einen Moment lang musterte sie mich, bevor sie nickte und mich mit einem kleinen Lächeln bedachte. »Alles klar. Es kommt mir einfach nur morbide vor, einen Tag nach der Beerdigung dorthin zu fahren.«
    »Ich weiß, aber derzeit drängt die Zeit ein bisschen.« Draußen hupte jemand. Ich warf einen Blick über die Schulter Richtung Tür. »Klingt nach deiner Mitfahrgelegenheit.«
    »Das ging schnell.« Buffy rutschte von der Tischplatte. »Eure Ausrüstung ist gepackt. Ich habe die Ersatzbatterien nicht überprüft, aber die braucht ihr nur, wenn alles andere versagt. Genau genommen sind sie nicht mal vorgeschrieben.«
    »Ich weiß. Mach dich weg. Verbring einen schönen Abend mit Chuck. Wir sehen uns um neun im Hotel, zum Schneiden und zur Datenzusammenführung.«
    »Arbeit, Arbeit, Arbeit«, beklagte sie sich, lachte aber auf dem Weg nach draußen beinahe. Ich erhaschte einen Blick auf Chuck, der ihr aus seinem Mietwagen zuwinkte, und dann knallte die Wagentür zu und versperrte die Sicht auf die beiden.
    »Viel Spaß, Buffy«, sagte ich zu der geschlossenen Tür und zog meine Jacke an, um die Taschen mit der Feldausrüstung zu überprüfen.
    Normalerweise hätte Buffy alles durchgecheckt, bevor sie irgendwohin abgehauen wäre. Normalerweise, wenn sie »zurück in den Wagen« oder »nach Hause in ihr Zimmer« ging und nicht mit ihrem Freund unterwegs war. Nicht, dass sie vorher nie Dates gehabt hätte: Seit wir uns kennengelernt haben, hatte sie mindestens sechs Freunde, und im Gegensatz zu einem großen Prozentsatz unserer Generation hat sie all diese Freunde von Angesicht zu Angesicht getroffen und nicht nur virtuell. Sie hat nie etwas mit Typen, die sie online kennenlernt, wenn derjenige nicht in der Gegend wohnt und dazu bereit ist, sich in Fleisch und Blut mit ihr zu treffen, einschließlich aller dazu notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und Bluttests, und selbst dann hält sie ihre romantischen Beziehungen möglichst weitgehend offline. Das liegt zum Teil daran, dass sie den persönlichen Kontakt mag – als Abwechslung von der vielen Zeit, die sie online verbringt – , zum Teil aber auch daran, dass ihre Beziehungen sich dadurch nicht zurückverfolgen lassen. Ihr war noch nie besonders wohl dabei, dass Shaun und ich nie mit anderen Leuten ausgehen und auch nicht über die Gründe dafür reden wollen. Irgendwann hat sie den Versuch aufgegeben, uns mit ihren Bekannten zu verkuppeln, aber Chuck ist trotzdem ihr erster Freund, den sie für längere Zeit in unsere Nähe lässt, und ich schätze, auch das liegt nur daran, dass sich die beiden im Zuge des Wahlkampfs kennengelernt haben.
    Jeder hat seine kleinen Marotten. Mein Bruder und ich meiden romantische Verstrickungen, und Buffy betreibt die ihren wie internationale Spionagemissionen.
    Ich brauchte etwa fünf Minuten, um unsere Feldausrüstung durchzuchecken. Shaun kam mit einer Armbrust in der Hand vorne aus dem Wagen. Seine steifen Bewegungen verrieten, wie viel Körperpanzerung er trug. Ich richtete mich auf und warf ihm sein Bündel zu.
    »Leicht«, sagte er, während er es fing. »Lassen wir die Kameras diesmal weg?«
    »Genau genommen habe ich beschlossen, die Waffen wegzulassen.« Ich nahm die anderen Bündel und ging an ihm vorbei nach vorne. »Wenn wir auf Zombies treffen, befrieden wir sie mit Keksriegeln.«
    »Selbst die lebenden Toten lieben Keksriegel.«
    »Ganz genau.« Mit dem Fuß öffnete ich die Tür zwischen den beiden Räumen des Wagens und warf Ricks Bündel zu Shaun nach hinten. »Ich fahre.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte er mit einem gespielt verärgerten Blick. Er folgte mir, setzte sich auf den Beifahrersitz und fragte: »Also, was haben wir wirklich vor?«
    »Wirklich? Wirklich suchen wir den Schauplatz eines tragischen Unfalls auf, um herauszufinden, ob selbiger durch grobe menschliche Fahrlässigkeit oder einfach durch eine Verkettung unvermeidlicher Ereignisse ausgelöst wurde.« Ich setzte mich und legte den Sicherheitsgurt an. »Schnall dich an.«
    Er gehorchte. »Du willst doch nicht andeuten, wovon ich glaube, dass du es andeuten willst?«
    »Was will ich nicht andeuten, Shaun?«
    »Sie mussten das infizierte Gebiet einäschern. Meinst du nicht, dass man bemerkt hätte, wenn da etwas faul gewesen wäre?«
    »Wiederhole bitte den ersten Teil deiner Aussage.«
    »Sie mussten das Gebiet einäschern … « Er

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