FEED - Viruszone
Freigabestufe nicht begleiten müssen.« Shaun grinste boshaft, während er mir und Rick die Metallplaketten reichte, die als Eintrittskarten für die Gefahrenzone dienten. Alle Sicherheitsversiegelungen würden auf die Identifikationschips der Plaketten reagieren und sich für uns öffnen. »Irgendwie glaube ich nicht, dass diese Jungs jemals persönlich einen aktiv Infizierten treffen möchten. Ein Wunder, dass sie die Grundausbildung überstanden haben.«
»Zieh sie nicht auf«, sagte ich und drückte die Plakette an den Gurt meiner Umhängetasche. Sie haftete praktisch unablöslich am Stoff, aktivierte sich und begann, in beruhigendem Grün zu blinken. »Wie lange dürfen wir uns frei bewegen?«
»Wir haben eine Standardgenehmigung für zwölf Stunden. Falls wir uns innerhalb des Gebiets befinden, wenn unsere Plaketten ablaufen, müssen wir um Hilfe rufen und hoffen, dass welche kommt.« Shaun drückte sich die Plakette an den Kragen seines Kettenhemds.
»Gab es in letzter Zeit irgendwelche Anzeichen von Bewegung innerhalb der Zone oder um sie herum?«, fragte Rick. Seine Plakette war an seinem Telefon befestigt, wo sich das grüne Licht mit dem gelben Blinken der LED-Anzeige abwechselte.
»Kein einziges.« Shaun deutete mit einer Kopfbewegung zu den Wachtposten. »Sollen wir weiter, bevor sie uns eine Strafe aufbrummen, weil wir vor einer Gefahrenzone rumlungern?«
»Können sie das?«, fragte Rick.
»Wir sind hier weniger als hundert Meter von der Stelle entfernt, wo erst vor kurzem ein Ausbruch stattgefunden hat«, sagte ich. »Sie können so ziemlich alles machen, was sie wollen.« Ich ging zum Tor. Die Plakette an meiner Tasche blinkte auf, als es aufschwang und den Weg aufs Gelände freigab. Auf dieser Seite der Gefahrenzone gab es keine Bluttests. Im schlimmsten Fall würde ich meine Umwandlung innerhalb eines bereits abgesperrten Bezirks abschließen. Darin würden die meisten Leute keinen großen Verlust sehen.
Hinter mir schloss sich das Tor, nur um sich erneut zu öffnen, als Shaun sich näherte, und einmal mehr für Rick. Es durfte immer nur eine Person auf einmal passieren. Wenn man die Standardprozedur befolgt hätte, dann hätte das Tor zusätzlich noch unter Strom gestanden, dessen Spannung sich sofort vervielfacht hätte, sobald etwas länger danach grabschte. Damit konnte man zwar keine fest entschlossene Zombiehorde aufhalten, aber es war besser als nichts.
»Setze die erste Festkamera ab, eingestellt auf Kanal acht, und aktiviere die Kreischer«, sagte Shaun, während er ein kleines Stativ aufstellte. Das fuhr eine Antenne aus, die gelb blinkte, als sie das lokale Netz suchte. Die Kamera würde alles aufnehmen, was wir sahen, und es an die Rechner im Sendewagen übermitteln. Wir würden kein brauchbares Material kriegen, es sei denn, es kam zu einem Ausbruch, während wir uns auf dem Gelände aufhielten, aber es kann nicht schaden, auf alles vorbereitet zu sein. Noch wichtiger war, dass die Kamera Alarm auslösen würde, falls sie eine Bewegung aufspürte, die keinem der Identifikationssender des Teams zugeordnet werden konnte. »George, haben wir eine Karte?«
»Wir haben eine Karte«, bestätigte ich, zog meinen Organizer hervor und faltete den Bildschirm zu voller Größe auf. »Buffy hat sie runtergeladen, bevor sie los ist.« Gott segne Buffy. Kein Team ist vollständig ohne eine gute Technikerin, und die korrekte Bezeichnung für ein unvollständiges Team lautet normalerweise »Todesfall«.
»Kommt her, Jungs.«
Die Familienranch der Rymans war so angelegt, wie es vor dem Erwachen üblich gewesen war. Man hatte nur an einigen wenigen Punkten sicherheitstechnische Zugeständnisse gemacht, die der politischen Laufbahn des Senators und der Möglichkeit eines Überfalls rasender Untoter geschuldet waren. Die meisten Gebäude waren nicht miteinander verbunden, und es gab vier getrennte Pferdeställe – einen zum Abfohlen, einen für die Jährlinge, einen für ältere Pferde und den letzten, der von den anderen abgesondert und unter Berücksichtigung moderner Quarantänevorschriften erbaut worden war, für Krankheitsfälle. Das Hauptgebäude hatte mehr Fenster, als einem vernünftigem Menschen lieb sein konnte, aber die Rymans hatten es offenbar nicht anders gewollt.
Shaun betrachtete die Karte und fragte: »Haben wir eine Übersicht über den Verlauf des Ausbruchs?«
»Durchaus.« Ich fing an zu tippen. »Möchte irgendwer von euch Jungs eine Wette darauf abschließen, wo es
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