FEED - Viruszone
Ratten.«
»Entschuldigung, mein Fehler. Sag Buffy, dass sie gehen kann, aber ich will, dass sie die Feldausrüstung bereithält, und um neun muss sie wieder am Schneidetisch sitzen.«
»Die Feldausrüstung … ?«
»Ich habe eine Freigabe von Senator Ryman. Wir fahren zur Ranch.« Ich verzog das Gesicht, als ich Shauns Jauchzen hörte, und tippte mir erneut an den Ohrstecker, um die Verbindung zu trennen. Der Sendewagen war in Sicht. Ich konnte mir von ihm ins Ohr brüllen lassen, wenn ich drinnen war, anstatt mir das aus der Entfernung anzutun.
Buffy saß gerade auf einer Arbeitsplatte und stellte irgendetwas Rätselhaftes mit einer Schulterkamera an, als ich durch die Hintertür eintrat. Sie hatte die Begräbniskleidung abgelegt und sich bequemere Sachen angezogen, wobei sie allerdings die gedeckten Töne beibehalten hatte, und als sie aufblickte, war zu erkennen, dass sie auch ihr Make-up angepasst hatte. »He.«
»He.« Ich schaute mich um und fing an, mir die Jacke aufzuknöpfen. »Wo ist Shaun?«
»Vorne, um seine Rüstung auf Löcher zu überprüfen.« Sie spähte in die Kamera, blies vorsichtig über die freiliegenden Schaltkreise und ließ dann die Abdeckung wieder einrasten. »Chuck kommt mich abholen, ihr könnt mich also einfach hierlassen, wenn ihr euch auf den Weg macht. Ich brauche nur noch ein paar Minuten, um die Feldausrüstung durchzuchecken.«
»Hat jemand Rick angerufen?« Ich schmiss meine Jacke auf einen Stuhl und knöpfte mein Anzughemd auf. Darunter trug ich ein Tanktop. Wenn ich jetzt noch Jeans statt des Rocks anzog und eine kugelsichere Weste und Kampfstiefel hinzufügte, war ich bereit für eine mäßig gefährliche Feldoperation. Die meisten Mädchen lernen, welche Accessoires man für Abendveranstaltungen und Dates braucht. Ich habe gelernt, was man in Gefahrenzonen braucht.
»Er meinte, dass er sich bei der Ranch mit euch treffen würde.« Buffy hielt mir die Kamera hin. »Hier. Das Teil liegt in den letzten Zügen, eigentlich die ganze Generation von Geräten. Wir brauchen ziemlich bald neue.«
»Ich denke dran, wenn ich das Budget aufstelle«, sagte ich. Ich zog mir das Hemd aus, warf es auf den Boden und nahm die Kamera, wobei ich Buffy über meine Brille hinweg anschaute. »Beschäftigt dich etwas, Buffy?«
»Nein. Ja. Vielleicht.« Sie lehnte sich zurück und schaute auf ihre Hände. »Ihr fahrt auf die Ranch.«
»Ja.«
»Es ist nur … «
»Das Gebiet wurde herabgestuft. Wir dürfen es betreten, solange wir dabei bewaffnet sind.«
Buffys Kopf ruckte hoch. »Das ist respektlos .«
Ah. Da lag also das Problem. »Wem gegenüber respektlos, Buffy? Den Toten?« Sie bedachte mich mit einem kleinen, kaum erkennbaren Nicken. »Buffy, die Toten sind nicht dort. Sie sind begraben.« Nachdem man sie verbrannt hatte, damit ihre Leichen nicht wieder zum Leben erwachten und respektlose Sachen mit den Lebenden anstellten.
»Sie sind dort gestorben «, sagte sie eifernd. »Sie sind dort gestorben, und jetzt machst du eine Nachrichtenmeldung daraus.«
»Wir haben auch die Attacke ausgestrahlt.«
»Das war etwas anderes. Das war etwas Gefährliches. Diesmal sind es nur Geister. Seelen, die Ruhe finden wollen.« Ihre Miene wurde flehend. »Können wir sie nicht ruhen lassen? Bitte?«
»Wir werden sie nicht stören. Wenn überhaupt gehen wir dorthin, damit ihre Seelen Ruhe finden. Die Rymans vertrauen darauf, dass wir uns respektvoll verhalten, was wir auch tun werden, und indem wir zeigen, dass es in diesen Gebäuden nichts von Interesse gibt, halten wir weniger respektvolle Journalisten davon ab, einzubrechen und nach einer ›Story‹ zu suchen.« Vielleicht irrte ich mich – Journalisten auf der Suche nach einer Schlagzeile brechen praktisch überall ein – aber ich musste dorthin, und ich musste Buffy beruhigen. Wenn sie die Bilder, die wir machten, nicht aufpolierte, standen wir am Ende vielleicht mit weniger als nichts da.
Sie rümpfte die Nase. »Du schwörst, dass du die Ruhe ihrer Geister nicht stören wirst?«
»Ich bin mir nicht sicher, ob ich an Geister glaube, aber ich schwöre, dass ich nichts tue, was irgendwelche Seelen stören könnte, die vielleicht dort ruhen.« Ich legte die Kamera beiseite, die sie mir gereicht hatte, öffnete kopfschüttelnd den Schrank und holte meine restliche Feldausrüstung hervor. Ich habe immer ein Paar dicke Jeanshosen bereit, die Sorte mit eingewobenen Stahlfasern. »Sei immer vorbereitet« ist heutzutage nicht mehr nur ein
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