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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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einen Schritt zurück, und Jeanne und Amber warfen mir mitfühlende Blicke zu. Sie waren im Visier ihrer Mutter, seit Emily aus dem Tagungszentrum zu ihnen geeilt war. »Georgia.«
    »Senator Ryman.« Er versuchte nicht, mich in den Arm zu nehmen. Das wusste ich zu schätzen. »Es war eine wunderbare Trauerfeier.«
    »Nicht wahr?« Er schaute zu den Flecken aufgewühlter Erde hinüber. »Becky hat solche Veranstaltungen gehasst. Sie fand sie morbide und albern. Wenn sie nicht hätte teilnehmen müssen, wäre sie zu Hause geblieben.« Er lachte verbittert. »Sie wollte Sie wirklich gerne kennenlernen.«
    »Es tut mir leid, dass sie nie die Gelegenheit dazu gekriegt hat.« Ich schob meine Sonnenbrille hoch, um meine Augen gegen das Licht zu schützen, das auf den Schneeflecken glitzerte. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Sie mal kurz beiseitenehme? Es wird nicht lange dauern.«
    »Nein, natürlich nicht.« Er küsste Emily auf die Stirn. »Bleib einfach bei den Mädchen, in Ordnung, Schatz? Ich bin gleich wieder da.«
    »In Ordnung«, sagte Emily. Sie brachte ein zittriges Lächeln zustande. »Wir sehen uns beim Empfang, oder, Georgia?«
    »Natürlich, Mrs Ryman«, antwortete ich.
    Der Senator und ich entfernten uns ein paar Meter vom Rest, weit genug, damit man uns nicht hören konnte, aber nah genug, um Sichtkontakt zu halten. »Also, Georgia«, sagte er ohne Vorrede. »Worum geht’s?«
    Ich legte den Kopf zurück, um ihm direkt ins Gesicht zu schauen, und sagte: »Senator, wenn es Ihnen nichts ausmacht, hätte ich gern für mich und mein Team die Genehmigung, zur Ranch zu fahren und uns dort ein bisschen umzusehen.« Er schwieg. Ich fuhr fort: »Wenn wir das Gelände abgehen und unsere Aufnahmen online stellen … «
    »Sie meinen, dass dann vielleicht weniger Leute auf der Suche nach einem Abenteuer dort einbrechen?«
    Ich nickte.
    Senator Ryman schaute mich einen Moment lang an. Dann ließ er die Schultern herabsacken und nickte zustimmend. »Ich verabscheue all das, Georgia.« Sein Tonfall war Welten entfernt von der Stimme des stolzen, selbstsicheren Mannes, dem ich quer durchs Land gefolgt war. »Eigentlich sollte gerade das spannendste Gefecht meiner ganzen Laufbahn beginnen. Stattdessen stehe ich hier und überantworte meine Älteste dem Herrn, obwohl ich den Mistkerl eigentlich nur durchschütteln will, bis er sie mir zurückgibt. Es ist ungerecht.«
    »Ich weiß, Senator«, sagte ich. Mit einem Blick zurück zu Emily, die ihre überlebenden Kinder wieder eingefangen hatte, fügte ich hinzu: »Aber Sie sind nicht der Einzige, für den es ungerecht ist.«
    »Wollen Sie mir etwa erzählen, dass ich an meine Familie denken soll, junge Dame?«, fragte er mit einem freudlosen Lachen.
    »Manchmal ist unsere Familie alles, was wir haben, Sir.«
    »Allzu wahr, Georgia. Allzu wahr.« Er folgte meinem Blick in Richtung Emily und Kinder. »Ich sage Emily, dass ich euch die Erlaubnis gegeben habe, zur Ranch zu fahren. Sie wird es verstehen. Was die Wachtposten angeht … «
    »Wir haben die notwendigen Lizenzen.«
    »Gut.« Seufzend strich er sich das Haar aus der Stirn. »Das ist alles ein Riesenschlamassel.«
    »Allerdings«, pflichtete ich ihm bei.
    Ohne besondere Begeisterung verabschiedeten wir uns voneinander: Er musste sich wieder mit der Trauerfeier befassen, und ich musste zu meinem Team zurück, bevor Shaun beschloss, einen Spaziergang zu machen oder Buffy das mobile Netzwerk für ein Upgrade deaktivierte. Rick war noch nicht so lange dabei, dass ich gewusst hätte, was er besser nicht tun sollte, aber ihm würde sicher etwas einfallen. Er gehörte schließlich zu uns Journalisten, und wir sind alle unheilbar wahnsinnig.
    Auf dem Weg zum Friedhofstor tippte ich mir an den Ohrstecker. »Shaun, wo treibt ihr euch rum?«
    »Wir parken hinter den Fahrzeugen vom Sicherheitsdienst«, sagte Shaun. Im Hintergrund stellte jemand eine Frage, und Shaun fügte hinzu: »Buffy will wissen, ob wir sie brauchen oder ob sie mit Chuck loskann. Er ist ziemlich am Ende, und sie will ein bisschen ›Zweisamkeit‹ einschieben.«
    »Shaun Mason, du bist vielleicht der einzige Junge über neun, der das Wort ›Zweisamkeit‹ immer noch so ausspricht, als handelte es sich um eine tote Ratte.« Ich nickte den Wachleuten zu, als ich durchs Friedhofstor ging und den Blick auf der Suche nach den Fahrzeugen über den Parkplatz schweifen ließ.
    »Tue ich nicht«, sagte Shaun beleidigt. »Ich mag tote

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