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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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davon, hältst du
dich auch nicht an die Regeln des Patenprogramms.“
    Luisa stemmte die Hände in die
Hüften. „Du tust gerade so, als ob dein Benehmen perfekt wäre. Sam Weston, lass
dich besser nie beim Schummeln erwischen, sonst häng ich es an die große Glocke.“
    Sam schmunzelte. „Ok, schon
verstanden. Ich will nur nicht, dass du noch mehr Schwierigkeiten bekommst.“
    „Das hab ich schon im Griff. Aber
danke.“
    Sam griff in seine Hosentasche. „Hier.“
Er reichte ihr einen USB-Stick. „Da sind die besten Bands der Welt drauf“,
sagte er und grinste breit. „Die werden dich von den Socken hauen.“
    Luisa ließ den Stick in ihre
eigene Hosentasche sinken. „Ich bin gespannt“, sagte sie und umarmte Sam.
    Sie war überrascht von sich
selbst. Aber jetzt die Haut seines Halses an ihrer Wange zu spüren, war
wirklich mehr als gut. Seine Arme schlangen sich vorsichtig um ihren Rücken.
    Viel zu schnell musste sie sich
wieder von ihm lösen. „Danke, Sam“, flüsterte sie und eilte davon.
    Sie hatte momentan wirklich ein
Händchen dafür die Kontrolle zu verlieren. Und es war Sams Pech, dass er immer
genau dann in ihrer Nähe zu sein schien. Und ihr Glück. Diese Umarmung kam
definitiv auf die Top-Ten-Liste der schönsten Erlebnisse in ihrem Leben.

    Nach der Schule schwang Luisa sich
auf ihr Fahrrad und trat energisch in die Pedale. Nach einigen Minuten hatte
sie das Grau, das die Ruhrgebietsidylle ausmachte, hinter sich gelassen und erreichte
das Grün des Waldanfangs. Ein schmaler Forstweg führte sie tiefer in die kühle
Welt der Bäume hinein. Der Wald erstreckte sich vom Gelände des Lichthang
Gestüts über viele Kilometer weit bis hin zum Valentinshof.
    Luisa atmete tief ein und genoss
den Duft von Tannennadeln und Harz. Sie kam an der Lichtung am Blockhaus an und
sprang erwartungsvoll vom Fahrrad. Von Jonathan und Ophelia fehlte aber noch
jede Spur.
    „Scherzkeks!“, murmelte Luisa.
Hauptsache, sie fuhr wie Jan Ulrich auf ihrem alten Hollandrad hierhin, um bloß
nicht zu spät zu kommen, und Jonathan trödelte rum.
    Kaum zu Ende gedacht, hörte sie
ein Rascheln . Sie drehte sich
erwartungsvoll um. Jonathan ritt ihr im gemütlichen Schritt auf Ophelia
entgegen, begleitet von einem hellbraunen Golden Retriever.
    „Wartest du schon lange?“
Jonathan brachte die Stute direkt vor ihr zum Stehen.
    Luisa schüttelte den Kopf und
wollte eigentlich ihr Pferd begrüßen, doch der Hund drängte sich schwanzwedelnd
zwischen sie, um als erster gestreichelt zu werden.
    „Na, wer bist du denn?“ Luisa
kniete sich hin und strich über sein seidiges Fell.
    „Das ist Kasimir. Er ist der
Grund, warum ich so lange gebraucht habe. Er ist leider nicht mehr der Jüngste.“
    Der Hund legte seinen Kopf auf
Luisas Knie und schaute sie aus seinen dunklen, treuen Augen an. Luisa
betrachtete kurz die grauen Haare an seiner Schnauze und schaute wieder zu
Jonathan auf.
    „Wie alt ist er denn?“
    „Schon 15 Jahre. Deswegen reite
ich nur noch im Schritt mit ihm aus“, entgegnete Jonathan, der lässig vom Pferd
sprang. „Er guckt mir immer so traurig nach, wenn ich ohne ihn vom Hof reite“, fügte
er hinzu und zuckte mit den Schultern.
    Das
ist ihm jetzt wohl peinlich ,
dachte Luisa belustigt und kraulte den Bauch des Golden Retrievers, der sich
auf den Rücken geschmissen hatte.
    „Willst du jetzt die ganze Zeit
den Hund streicheln oder schwingst du dich endlich mal aufs Pferd?“
    Luisa richtete sich hastig auf
und verstellte die Steigbügel auf ihre Länge.
    Jonathan nahm seine Reitkappe und
setzte sie Luisa auf. „Na, passt doch. Wenn du schon mit Jeans und Turnschuhen
reitest, dann wenigstens mit Kappe.“
    Luisa machte den Verschluss zu
und erwiderte zerknirscht: „Du klingst schon wie meine Mutter. Ich hab es
leider nicht mehr nach der Schule nach Hause geschafft.“
    Sie machte Anstalten, ihren
linken Fuß in den Bügel zu schwingen, da hielt Jonathan sie auf: „Warte, ich
schmeiß dich eben hoch.“
    Luisa blickte ihn erstaunt über
die Schulter an. Na, jetzt zieht er aber
alle Register , dachte sie.
    Sie winkelte ihr Bein an und
wurde von Jonathan gekonnt in Ophelias Sattel geworfen.
    „Danke! Ich wußte gar nicht, dass
ein echter Gentleman in dir steckt.“ Sie blickte auf ihn hinunter.
    „Nur, wenn es keine Zeugen gibt“,
grinste er sie an.
    Luisa nahm die Zügel auf und
lenkte ihr Pferd auf den Rasenstreifen neben den Bäumen. Jonathan ließ sich mit
Kasimir zu seinen Füßen auf einen

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