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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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Baumstumpf nieder und beobachtete sie genau.
    Unter Jonathans kritischem Blick
wurde sie nun doch etwas nervös.
    „Lass mich jetzt nicht im Stich“,
flüsterte Luisa ihrem Pferd zu. „Wir müssen zeigen, was wir können.“
    Sie trieb Ophelia an und achtete
beim Leichtraben darauf, dass Ophelia sich korrekt in die Tiefe dehnte. Immer
wieder wanderte ihre Augen zu Jonathan.
    „Stimmt was nicht?“, fragte sie
verunsichert.
    Er schüttelte den Kopf und
kraulte seinen Hund hinter den Ohren. „Alles in Ordnung. Galoppier mal an!“,
rief er ihr zu.
    Luisa gab die Galopphilfe. Sie
merkte, dass Jonathan gestern geritten seien musste, denn Ophelia verzichtete
auf ihre üblichen Unarten und nahm ihre Hilfen sofort an.
    „Lass sie mehr durchspringen! Bei
jedem Galoppsprung gibst du den Impuls mit dem inneren Schenkel!“, ertönte
Jonathans Korrektur.
    Luisa versuchte die Anweisung
umzusetzen, ritt einen einfachen Wechsel und galoppierte zur anderen Seite an.
    „Lass sie beim Übergang nicht so
auf die Vorderhand kommen! Bereite die Übergänge besser vor!“
    Luisa runzelte die Stirn. „Ich
versuche es ja!“, stieß sie hervor.
    Jonathan ließ sie noch einige
Übergänge reiten, bis er zufrieden und Luisa schweißgebadet war.
    „Reite jetzt mal links an der
Blockhütte vorbei“, wies Jonathan sie an. „Dann kommst du auf einen Sandweg mit
kleinen Natursprüngen.“
    Das war schon eher nach ihrem
Geschmack! Sie ging in den leichten Sitz und lenkte Ophelia auf den ersten
Baumstamm zu, der quer über dem Weg lag. Sie spürte, wie ihr Pferd zum Sprung
zog. Sie flogen nur so darüber. Ophelia schnaubte im Rhythmus ihres
Galoppsprungs und überwand auch die nächsten Sprünge mühelos. Luisa wendete am
Ende der Reihe und nahm die Sprünge von der anderen Seite.
    Wahnsinn , dachte sie. Das ist den ganzen Stress auf jeden Fall
wert!
    Sie strahlte Jonathan an, als sie
Ophelia locker austraben ließ und klopfte ihren Hals. „Damit das klar ist,
morgen reite ich wieder.“
    Jonathan lachte nur und
schüttelte den Kopf. „Ich glaube leider nicht, dass ich mich jeden Tag mit
deinem Zossen wegschleichen kann. Da wird mein Vater bestimmt misstrauisch.“
    Luisa parierte zum Schritt durch.
„Das habe ich mir schon gedacht. Und wie lautet nun dein fachmännisches Urteil?“,
fragte sie erwartungsvoll.
    „Gar nicht mal so schlecht. Dein
Pferd hat Potenzial und du bist auch nicht völlig talentfrei“, antwortete er
mit einem Augenzwinkern.
    Luisa sprang vom Pferd. „Was?
Nicht völlig talentfrei? Hast du sie noch alle?“ Sie tat entrüstet.
    „Du kannst dich auf dem Pferd
halten, das kann wirklich nicht jeder.“ Jonathan versteckte sich lachend auf
Ophelias anderer Seite. „Nein, Spaß beiseite. Ihr seid ein richtig gutes Team.
Ein sehr gut aussehendes.“
    Luisa konnte nur amüsiert den
Kopf schütteln.
      „Du bräuchtest nur mal vernünftigen
Unterricht. Von mir zum Beispiel.“ Jonathan grinste breit.
    Sie lächelte. „Natürlich. Du bist
der Schlüssel zu meinem Talent.“
    Kasimir, der sich zu ihnen
gesellt hatte, ließ sich von Luisa den Kopf streicheln.
    Jonathan nickte. „Endlich hast du
es auch begriffen.“
    „Niemand kann so selbstgefällig
gucken wie du“, sagte Luisa und zeigte ihm einen Vogel.
    Jonathan lachte, klopfte Ophelias
Hals und verstellte die Steigbügel wieder auf seine Länge.
    Aber
es stimmt schon ,
dachte sie, während sie Jonathan seine Kappe zurückgab und sich durch die Haare
fuhr. Die zwanzig Minuten Unterricht hatten ihr mehr gebracht, als die ganzen letzten
Monate bei ihrem alten Reitlehrer.
    Behände schwang Jonathan sich in
den Sattel und blickte Luisa vergnügt an. „Sollte ich wieder Sehnsucht nach dir
haben, melde ich mich!“
    „Sehr lustig. Ich möchte gar nicht
wissen, wie viele Frauennamen du in deinem Handy gespeichert hast.“
    „Hunderte!“, entgegnete er
trocken und pfiff nach seinem Hund.
    Luisa blickte ihm nach, wie er
Ophelia im Schritt auf den Weg Richtung Gestüt lenkte. Kasimir lief schwanzwedelnd
neben Ophelia her und schaute immer zu seinem Herrchen hoch. Hinter der schönen
Fassade und dem scheinheiligen Getue steckte doch mehr, als sie erwartet hatte,
musste Luisa zugeben. Kurz überlegte sie, ob sie Jonathan nicht doch unter seinem
richtigen Namen in ihrem Handy speichern sollte.
    So
weit kommt es noch ,
schoss es ihr aber dann durch den Kopf. Für's
erste bleibt es bei 'Schön & Scheinheilig'.

    Luisa machte sich auf den
Nachhauseweg. Sie war vom Ritt

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