Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
Vom Netzwerk:
in
ihrem Kakao und schien sich vor einer Antwort zu drücken.
    Jeska aber versuchte Luisa zu
beruhigen: „Sie laufen weder Händchen haltend durch die Schule, noch haben sie
beim Faustus Rock irgendetwas
Verdächtiges gemacht. Oder hast du gesehen, dass sie sich geküsst haben, oder
so?“
    Luisa merkte, wie ihr bei dieser
Vorstellung fast der heiße Kakao wieder hoch kam. „Vielleicht sind sie ja erst
seit ein paar Tagen zusammen. Sie wirkten in der Zeche total vertraut.“
    Molly nickte zustimmend und gab
zu: „Alle Jungs aus der Oberstufe stehen auf Pia. Einige sollen vor lauter
Liebeskummer sogar bei der Schulpsychologin gewesen sein.“
    „Tst, das halte ich für ein
Gerücht.“ Jeska bemühte sich um eine gleichgültige Miene, scheiterte aber
kläglich.
    Luisa stellte geräuschvoll ihren
Becher auf den Boden. „Und vor den Weihnachtsferien soll sie in Düsseldorf auf
der Kö von einem Modelscout angesprochen worden sein. Angeblich nicht zum
ersten Mal.“
    Jeska wurde langsam sauer. „Bestimmt
führt sie auch bald die Forbes -Liste
an und gewinnt einen Grammy .“ Sie
tippte sich an die Stirn. „Ihr dürft doch nicht immer alles glauben, was man
euch erzählt.“
    Molly kicherte: „Du bist ja bloß
eifersüchtig, dass die Schulpsychologin wegen dir keine Überstunden machen
muss.“
    Jeska blickte sie demonstrativ gelangweilt
an. „Für die Männer, deren Herzen ich brach, wird nun ein eigener Psychologe
eingestellt. Mit Sekretärin und Wartezimmer.“
    Molly verschluckte sich vor Lachen
an ihrem Kakao und bekam einen ganz roten Kopf.
    Luisa sprang schnell auf und
klopfte ihr auf den Rücken. „Mensch Jess, du bist Schuld, wenn wir Molly
wiederbeleben müssen.“
    Molly hob keuchend die Hand. „Es
geht schon wieder. Ich möchte außerdem festhalten, dass ich niemals und unter
keinen Umständen eine Herzrhythmusmassage von Jess bekommen möchte.“
    Luisa lachte auf: „Ich auch
nicht. Sonst ergeht es uns wie dem Dummy beim Erste-Hilfe-Kurs.“
    Jeska verschränkte empört die
Arme vor der Brust. „Wie oft soll ich es euch denn noch erklären? Das olle Ding
war morsch.“
    Molly zeigte anklagend mit dem
Finger auf sie. „Morsch? Du bist mit ihm umgegangen wie mit allen liebeskranken
Jungs. Du hast ihm den Kopf verdreht und dann das Herz herausgerissen.“
    „Stimmt überhaupt nicht. Ich bin
doch nicht Frankensteins Monster.“ Jeska gab sich betroffen.
    Luisa beobachtete schmunzelnd,
wie Molly und Jess weiter über den denkwürdigen Erste-Hilfe-Kurs im Januar
diskutierten. Es war Freitag der Dreizehnte gewesen. Jeska, durch deren
Aberglaube es schon zu skurrilen und außerordentlich lustigen Momente gekommen
war, hatte Luisa und Molly an diesem Tag mit ihren Unkenrufen fast in den
Wahnsinn getrieben. Der gesamte zehnte Jahrgang des Schillergymnasiums war
grüppchenweise in die Aula beordert worden, um sich von einem Rettungssanitäter
die stabile Seitenlage und andere lebensrettende Maßnahmen erklären zu lassen. Als
jeder die Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage an der Puppe üben sollte, war Jeska
direkt als erste aufgesprungen und nach vorne geeilt. Luisa und Molly hatten
amüsiert beobachtet, wie ihre Freundin, die als Chirurgentochter mit
medizinischen Fachbegriffen nur so um sich schmeißen konnten, den hübschen
Sanitäter in eine Diskussion verwickelte, während dieser den Dummy justierte.
    „Während einer erfolgreichen
Herzmassage müssen mindestens drei Rippen brechen!“, hatte Jeska gerufen und
sich enthusiastisch ans Werk gemacht.
    Entweder war der
Rettungssanitäter so von ihr abgelenkt gewesen, dass er den Dummy nicht richtig
zusammengesteckt hatte, oder das schlanke Mädchen hatte deutlich mehr Kraft in
den Armen, als man ihr ansah. Denn als sie laut zählend bei 22 angelangt war, löste
sich der Kopf des Dummys mit einem Krachen und flog dem Sanitäter direkt
zwischen die Beine. Unter dem Gejohle der Schüler hatte der Arme sich vor
Schmerzen gekrümmt und sich kurz entschuldigt. Jeska hatte mit hochrotem Kopf
die Witzeleien der Mitschüler über sich ergehen lassen und war natürlich in
ihrem Aberglauben bestätigt worden, dass Freitag der Dreizehnte wirklich nur
Unglück bringt.
    Während Molly und Jeska sich
weiter darüber amüsierten, wie der Rettungssanitäter nach dem Vorfall sich
offensichtlich von Jeska fern hielt, merkte Luisa wie ihre Gedanken sich wieder
zu Sam stahlen. Auch wenn ihre Freundinnen alles versucht hatten, um sie
abzulenken, kroch die Verzweiflung bis

Weitere Kostenlose Bücher