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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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Schuldirektorin, bekommen Hausarrest oder blamieren uns bis auf die
Knochen.“
    Jeska zog eine Grimasse. „Ich
gebe ja zu, dass ich manchmal über das Ziel hinaus schieße. Aber war es je
langweilig mit mir?“
    Luisa und Molly schüttelten
verneinend den Kopf, was Jeska wieder gnädig stimmte. Das muntere Knallen des
Popcorn unterbrach das Schweigen, während jede ihren eigenen Gedanken nachhing.
    Luisa begann wieder mit dem Stuhl
zu kippeln. „Müssen wir heute unbedingt Stolz
und Vorurteil gucken? Zum 137 Mal?“
    Molly verschränkte die Arme vor
der Brust. „Das stimmt nicht, so oft haben wir den Film doch noch gar nicht
gesehen. Außerdem…“
    Jeska fiel ihr lachend ins Wort: „Du
kannst doch wirklich alle Dialoge mitsprechen. Lass uns heute bitte einen Film
aussuchen, dessen Protagonistin nicht wie Pia Plattfuß aussieht.“
    „Sie hat doch keine Plattfüße, du
Scherzkeks.“ Luisa verzog ungläubig ihr Gesicht.
    „Doch, auf jeden Fall. Meiner
Theorie zufolge, zieht sie immer so skandalös kurze Röcke an, um von ihren
missratenen Füßen abzulenken.“
    Molly und Luisa kriegten sich
nicht mehr ein vor Lachen. Jeska stand auf und holte Milch aus dem Kühlschrank,
um sie auf dem Herd zu erhitzen. Sie blickte ihre Freundinnen über die Schulter
an und redete sich in Rage: „Und wie sie mir damit auf den Zeiger geht, dass
sie letztes Jahr bei dem Schüleraustausch nach Frankreich diese superlustige
Familie in St. Tropez erwischt hat, deren Sohn aussah wie der junge Johnny
Depp. Und ich?“ Sie rührte energisch den Kakao in die schäumende Milch. „Ich
darf gar nicht daran denken, wie ich vier Wochen in dieser Einöde im
französischen Nirgendwo versauert bin.“
    Luisa lachte auf: „Erzähl doch
nochmal die Geschichte, wie der griesgrämige Gastvater dich jeden Morgen mit
dem Traktor zur Schule gebracht hat. Ich könnte mich jedes Mal vor Lachen
wegschmeißen.“
    Molly kicherte: „Vielleicht
hättest du ja auf einer der Milchkühe hinreiten können.“
    Jeska drohte mit dem Holzlöffel. „Sehr
witzig. Lass uns lieber noch weiter über Pia Popelnase lästern.“
    „Der Name gefällt mir noch
besser.“ Luisa reichte Jeska drei große Becher für den Kakao.
    „Eigentlich finde ich Pia aber
ganz nett“, gab Molly kleinlaut zu.
    Jeska fielen fast die Augen aus
dem Kopf. „Nett? Sie ist jetzt unsere erklärte Erzfeindin.“
    „Aber sie hat uns doch eigentlich
gar nicht getan“, wandte Molly ein und schaute unsicher zu Luisa.
    „Wenn wir sie gestern mit Kaspar
erwischt hätten, würdest du jetzt bestimmt anders denken“, meinte Jeska
vorwurfsvoll und goss den heißen Kakao in die Becher.
    Luisa konnte genau sehen, wie
Molly mit sich rang und beruhigte sie: „Schon gut, Mollymaus. Du musst Pia
nicht für mich zu deiner Feindin machen.“
    „Also das sehe ich anders.“ Jeska
schüttelte die Sprühsahne und verzierte die Kakaobecher mit einer großzügigen
Sahnehaube. „Du musst Pia Paradiesvogel von nun an aus Solidarität hassen und
wenn du sie siehst…“
    Luisa stoppte Jeskas
Hetzkampagne: „Jeska Rubin, könnte es sein, dass du mal wieder maßlos
übertreibst und die Situation etwas dramatisierst?“
    „Ich? Niemals.“ Jeska grinste und
sprühte sich die Sahne direkt in den Mund.
    „Hier, probier mal das Popcorn,
Jess“, forderte Molly. „Damit du endlich Ruhe gibst, habe ich sie salzig
gemacht.“
    Jess schob eine Handvoll der
gepoppten Maiskörner hinter der Sahne her und machte ein langegezogenes
Geräusch des Genusses. Dann drückte sie Luisa die Kakaobecher in die Hand und
hob feixend den Zeigefinger. „Aber einen Kritikpunkt hätte ich dann doch noch
anzubringen. Habt ihr mal gesehen, wie affig Pia Peinlich immer die Treppen in
der Schule hochläuft? Ich mach es euch vor.“
    Jeska schnappte sich die Schüssel
mit Popcorn und marschierte aus der Küche. Mit übertriebenem Hüftschwung stolzierte
sie die Treppe hoch und wäre fast hingefallen, als sie die Mitte der Treppe
erreichte. Ein Regen aus salzigem Popcorn ging über Luisa und Molly nieder, als
Jeska versuchte ihr Gleichgewicht zu halten.

    Nachdem der Flur halbwegs von
Popcorn befreit war, machten sie es sich in Luisas Zimmer gemütlich. Jess und
Molly nahmen das Sofa in Beschlag, während Luisa sich im Schneidersitz vor
ihnen auf dem bunten Flickenteppich niederließ.
    Sie atmete tief ein. „Jetzt aber
mal im Ernst. Glaubt ihr wirklich, dass die beiden zusammen seien könnten?“
    Molly rührte gedankenversunken

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