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Feenring (German Edition)

Feenring (German Edition)

Titel: Feenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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eh gleich wieder umdrehen.«
    Doch Frischverliebte machten so verrückte Sachen.
    Hatte ich gerade an das Wort mit L gedacht?
    »Du könntest fliegen.«
    Da hatte er recht, das hätte ich tun können. Dank meines Auftritts ein paar Tage zuvor während des Eximiums, eines Wettstreits der Hohepriesterinnen, war ich in den mächtigen, von der Eldrenne Xerxadrea angeführten Lucusi aufgenommen worden, dessen Erscheinen bei Morgengrauen fällig war, und zu den Vorteilen der Mitgliedschaft gehörte ein echter Hexenbesen. »Aber … «
    »Du willst nicht fliegen?« Er stieß sanft an meinen Hals.
    »Das ist es nicht.« Ich fuhr mit den Fingern durch sein langes, dunkles Haar, hob den Blick – sehr weit nach oben, schließlich maß er stolze eins siebenundachtzig – und gab zu erkennen, dass ich auch scharf auf ihn war. »Aber ich habe eine bessere Idee.«
    »Lass mich daran teilhaben.« Ein weiterer Nasenstüber.
    »In meinem Haus gibt es einen Ort, an dem man allein sein kann und der total schalldicht ist.« Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und sagte: »Deinen Zwinger.«
    »Wow, wie geil ist das denn!« Er fuhr mit der Hand meinen Rücken auf und ab und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    Ausgerüstet mit einem Kerzenleuchter und Wolldecken führte ich ihn nach draußen und ums Haus herum zum Keller. Johnny öffnete die Metallflügel der schrägen Kellertür, und ich stieg die Betonstufen hinunter.
    Während Johnny die Tür hinter uns schloss, stellte ich die Kerze mitten auf den Fußboden und breitete die Decken über das frische Stroh zwischen den Käfigen aus. Ich spähte in die Dunkelheit hinter der Tür des letzten Hundezwingers. Hier konnte er die Bestie raus und dem Tier in ihm die Kontrolle überlassen. Ich erschauerte verlangend.
    Als ich Johnny die unterste Stufe betreten hörte, fragte ich über die Schulter: »Du kannst mir nicht zufällig aus diesem Kostüm helfen?«
    Er blieb auf der Stelle stehen.
    Ich zupfte an den Bändern meines bauchfreien Samtmieders mit Puffärmeln, das zu meinem Kostüm für die Party gehörte, und grinste.
    »Oh doch.« Seine Stimme klang ein bisschen heller als beabsichtigt. Er hielt inne, räusperte sich und fing noch mal an. »Oh doch, und ob ich das kann.« Im nächsten Atemzug war er bei mir und machte sich geschickt über den Knoten her. Augenblicke später gab der Stoff nach, und ich atmete tief durch. Dann berührten seine geübten Finger die nackte Haut an meiner Körpermitte, seine Daumen beschrieben kleine Kreise. »Kann ich dir sonst irgendwie behilflich sein?«
    »Streng genommen bin ich hier noch nicht raus.«
    »Oh«, flüsterte er. »Mein Fehler.« Dann machte er sich daran, die verschnürten Bänder weiter zu lösen. »Rauf oder runter?«
    »Auf jeden Fall rauf.«
    Er ging so sanft vor, bewegte sich so langsam und gab sogar auf meine Frisur acht. Er zog mir nur das Miederüber den Kopf, tat das aber so sinnlich, als würde er mich von oben bis unten eincremen. Mit Sonnencreme. Im Keller war es nämlich plötzlich so warm, dass ich ebenso gut in der Sommersonne hätte stehen können. Das Mieder fiel auf die Decken im Stroh zu meinen Füßen.
    Ich hielt die Arme über dem Kopf ausgestreckt, und Johnny legte meine Hände um die Sprossen über der offenen Käfigtür und drückte sie, um mir zu bedeuten, dass ich sie dort lassen sollte.
    Seine glühenden Finger zeichneten die Konturen meiner Arme nach, bis er langsam zu meinen Haaren vorgedrungen war, die er nun auf einer Seite hinter mein Ohr schob. Dann schmiegte er seinen Körper an meinen Rücken und knabberte an meinem Ohr. Während er zärtlich an meinem Ohrläppchen saugte, näherten sich seine Hände meinen Brüsten.
    Wie ein Flügelschlag flatterte etwas meine Wirbelsäule empor. Tief im Bauch ballte sich Hitze. Die Empfindungen durchzuckten mich wie Elektrizität, an Müdigkeit war nicht mehr zu denken.
    Draußen ging quietschend die Kellertür auf und krachte auf den Boden. »Ich hatte abgeschlossen«, brummte Johnny.
    Jemand kam die Stufen herunter. Wir fuhren herum, um zu sehen, wer …
    Menessos.
    Der Vampir glitt elegant die Stufen herab und sah sich beiläufig in dem mit Spinnweben ausstaffierten Keller um, ohne uns dabei die geringste Beachtung zu schenken. Meine Aura spürte die Wärme seiner Haut. Wenigstens war er satt.
    Die Fieberglut. Die Energie der Leidenschaft. Waren Johnnys Zärtlichkeiten oder der Vampir die Ursache dafür? Menessos’

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