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Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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Noraya weiter und erntete dafür prompt einen bestätigenden Blick ihres Vaters.
    Kaum hatte sie das Telefonat beendet, spürte sie, wie alle Anspannung von ihr abfiel. Noraya nahm sich vor, ihm ganz bald einmal ein kleines Dankeschön zukommen zu lassen. Vielleicht würde er sich über zwei Kinokarten freuen?
    Die abendliche Probe verlief reibungslos. Sobald sie die ersten Töne gesungen hatte, fühlte Noraya sich völlig frei von Angst. Nur ein kleines Zucken schoss ihr noch durch den Körper, wenn sie an Freitagnachmittag dachte. Ganz klar, sie empfand Vorfreude. Die spiegelte sich offensichtlich auch auf ihrem Gesicht wider.
    Â»Unsere Nora strahlt heute wie ein Honigkuchenpferd!«, fand Chris und Gereon meinte feixend: »Hat ja auch allen Grund dazu. Schließlich darf sie morgen mit uns vier Prachtkerlen auf der großen Bühne stehen.«
    Â»Hallo?«, fuhr ihm Vale über den Mund. »Ohne Nora wäre Engelhauch nur ein Bengelhauch.« Anton nickte bestätigend und lächelte Noraya an, die sich wieder einmal pudelwohl fühlte zwischen ihren Jungs.
    Bevor sie sich trennten, verabredeten sie noch, wann und wo sie sich auf dem Festival treffen würden. Um 16 Uhr 30 stand der Soundcheck an.
    Â»Achtet darauf, dass ihr rechtzeitig da seid«, ermahnte Vale sie alle. Und zu Chris und Gereon gewandt fügte er hinzu: »Heute Abend wird auf keinen Fall gesoffen, Amigos!«
    Â»Logo«, kam die prompte Antwort.
    Â»Ãœbernachtest du eigentlich auf dem Festivalgelände?« fragte Vale, als er Noraya nach Hause fuhr.
    Â»Ja. Zum ersten Mal. Und ich freue mich tierisch drauf.«
    Â»Das kann ich mir vorstellen. Dort ist wirklich eine ganz besondere Stimmung. Mara und ich können leider erst von Samstag auf Sonntag unser Zelt aufschlagen. Freitagabend sind wir bei ihren Eltern eingeladen.«
    Â»Das ist ja super!«, freute sich Noraya, die wusste, wie wichtig es Vale war, von Maras Familie akzeptiert zu werden. »Ich bin mir sicher, Maras Eltern werden dich lieben«, sagte sie und meinte es so. Vale war für sie wie ein zweiter großer Bruder.
    Â»Ja, nur schade, dass wir morgen nicht alle gemeinsam einen draufmachen können«, bedauerte Vale.
    Noraya nickte. Zu gerne hätte sie nach dem Auftritt mit der Band und deren Freunden bis in die Puppen gefeiert. Aber auch Gereon und Chris hatten bereits angekündigt, dass sie im Anschlus nach Frankfurt fahren würden, zu einer Megaparty im Studentenwohnheim, und Anton musste im Anschluss an das Konzert zum 70. Geburtstag seines Opas.
    Â»Soll ich noch kurz mit an die Tür kommen?« Vale hatte den Kombi direkt vor Norayas Haustür zum Stehen gebracht.
    Â»Nein danke. Das passt schon so«, wehrte Noraya verlegen ab. Das Theater, das sie wegen einer läppischen Probe vor ihrem Vater aufführen musste, war ihr so schon unangenehm genug.
    Â»Vielen Dank, Vale. Und bis morgen Nachmittag!«, rief sie ihm nach, während die Beifahrertür hinter ihr zuschlug. Gedankenversunken angelte sie ihren Haustürschlüssel aus der Tasche und erschrak fast zu Tode, als plötzlich aus der Dunkelheit eine schwarze Gestalt auf sie zutrat.
    Â»Mann, hast du mich erschreckt«, stöhnte sie auf, als sie ihren Vater erkannte. Er trug einen dunklen Mantel, den sie bisher noch nie an ihm gesehen hatte.
    Â»Was ist denn morgen Nachmittag?« Seine Stimme klang lauernd und Noraya spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog.
    Â»Nix. Verlängertes Wochenende eben.«
    Â»Aber du hast dich doch bei Valentino verabschiedet und …«
    Â»Papa!«, fiel Noraya ihrem Vater ins Wort. Sein Kontrollwahn machte sie langsam wahnsinnig. »Morgen bekomme ich von Valentino mein Honorar für den Job, den ich heute gemacht habe.«
    Â»Aber das war doch eine Benefizveranstaltung!«
    Â»Ja«, gab Noraya zu und fabulierte weiter: »Ich bekomme ja auch nur 15 Euro Aufwandsentschädigung. Immerhin habe ich dort über zwei Stunden gehockt.«
    Â»Das ist ja nun keine anstrengende Arbeit gewesen, meine liebe Tochter«, lachte ihr Vater und öffnete endlich die Haustür. Noraya fröstelte bereits unter ihrer dünnen Jeansjacke. Auch wenn es für die Jahreszeit tagsüber schon ziemlich warm war, wurde es am Abend noch empfindlich kalt. Sie nahm sich vor, für das Wochenende auf jeden Fall ihre warme Jacke einzupacken.
    Als sie später in ihrem Bett lag und noch einmal

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