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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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Quietschen von den Konsumenten erwünscht ist, weil dieses Quietschen mit guter Traktion verbunden ist.« Beispiele: Schuhe für Hallensportarten wie Handball, Hallenfußball oder Squash. Nun ist mein Adidas Samba kein Hallen-, sondern laut Firmenprospekt ein »klassischer Allroundtrainingsschuh«. Aber sei‘s drum. Schuld ist die Mischung des Sohlenstoffs, und an der kann man nichts ändern.
    Bei Adidas macht man Quietschgenervten auch wenig Hoffnung auf die Wirkung irgendwelcher Hausmittelchen. Ihr einziger Tipp ist Schmirgelpapier: »Aufrauen kann unter Umständen zu einer Verbesserung führen, da sich die Reibkoeffizienten verändern können. Vorsicht ist aber dennoch geboten, weil durch Veränderung der Sohlenoberfläche die Traktion auch negativ beeinflusst werden kann.«
    Ärgerlich dabei ist, dass niemand so genau sagen kann, ob ein bestimmtes Schuhmodell nun quietscht oder nicht. Helmut
Farnschläder vom Zentralverband des Deutschen Schuhmacherhandwerks erklärt: »Die Zusammensetzung der Kunststoffsohlen ändert sich ständig, dafür werden von Zulieferern gekaufte Granulate angespritzt - die stellen Hersteller immer wieder um, das merken Schuhmacher dann beim Kleben. Manchmal muss man da einige Kleber ausprobieren, bis der passende gefunden ist.«
    Es kann also durchaus sein, dass ein Paar eines Schuhmodells lärmt, ein anderes aber nicht. Wenn man das Pech hatte und lärmende Sohlen erwischte, bleibt wenig außer dem Fatalismus, den Quietschgeschädigte in Webforen pflegen: »Wirf die Schuhe weg, dann bist du auch das Quietschen los«, rät einer.
    Sehr interessant ist auch dieser Hinweis: »Überleg dir das noch mal. Es gibt Mädchen, die von so was richtig angetörnt werden.« Ja, damit sind Quietschsohlen gemeint. Wie ernst es dem Autor damit ist, verrät leider auch der Nachsatz nicht: »Genauso gut sind Schuhe, deren Sohlen bei jedem Schritt heftig knirschen.«
    Noch trösten sich Menschen mit solchen Fantasien über ihre Quietschschuhe hinweg. Aber in zehn Jahren, wenn lautlose Elektroautos durch die Stadt flitzen und die Schuhhersteller vielleicht mal bei jedem Allroundturnschuh einen lautlosen Supersohlenstoff benutzen, werden Quietschschuhe viel wert sein. Wer quietscht, wird im Straßenverkehr erkannt und nicht so leicht von abgelenkten Elektrofahrern überrollt wie die ganzen Leisetreter.
    So stelle ich mir das vor, wenn ich wie ein Clown durch Kirchen laufe. Und bis es so weit kommt, treffe ich vielleicht ja noch jemanden, den dieses Geräusch so richtig antörnt.
    Oder erwische einfach ein Paar leise Schuhe.

    TIPP:
    Wenn Ihre Quietschschuhe Sie nerven, sperren Sie sie einfach im Keller in einen Schrank, und machen Sie den erst in zehn Jahren wieder auf. Dann werden Sie dieses Geräusch lieben (Sound der Jugend usw.), Ihre Schuhe sind ein kleines Vermögen wert, und wenn Sie das Gequietsche noch aufnehmen und verkaufen, werden Sie Millionen mit TurnschuhTon-Downloads verdienen. Es könnte auch sein, dass das nicht klappt. Aber dann haben Sie wenigstens rechtzeitig mit dem Turnschuhtragen aufgehört. Denn wenn Sie das Quietschen nervt, sind Sie nun wirklich kein Turnschuhtyp.

Technikärgernis Zeitumstellung
    Stromsparen macht die Xbox senil
    Die simple Zeitmessung überfordert manches Hightech-Spielzeug: Wer seine Xbox oder den HD-DVD-Player ausstöpselt, muss bei jedem Einschalten die Uhr neu stellen. Und selbst bei neuen Handys ist Zeitumstellung Handarbeit - obwohl die Geräte ständig im Funknetz online sind.
    Mein HD-DVD-Player protestiert gegen Umweltschutz. Wenn der Toshiba-Abspieler ein paar Stunden vom Stromnetz getrennt war (Energie sparen!), motzt er beim Start immer so: ein verärgertes Piepsen, ein blauer Startbildschirm mit dem Kommando »Uhr einstellen«. Dann braucht man mindestens fünf Klicks mit der Fernbedienung, um sich durch das eingeblendete Einstellungsmenü für Zeitzone, Jahr, Monat, Tag und Zeit bis zum OK-Knopf zu hangeln.
    Wer die Uhr korrekt einstellt, ist noch viel länger beschäftigt - aber wer will das schon, der DVD-Abspieler vergisst die Uhrzeit ja sowieso, wenn er nicht im Stand-by-Modus läuft.
    Kann das denn so schwierig sein?
    Seit 1923 gibt es auf diesem Planeten Automatikuhren - da kann man doch erwarten, dass eine immer funktionierende Uhr
in einem 300 Euro teuren HD-DVD-Player steckt. Aber nein - wer seinen Toshiba HD-EP10 nicht ständig laufen lässt, wird bei jedem Start aufgefordert, die Zeit neu einzustellen. Der Hersteller hat sich

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