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Fehlfunktion

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Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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eine Woche so weitergeht, ist der interstellare Handel völlig zusammengebrochen.«
    »Bis dahin haben sie die Yaku gefunden«, sagte Clement und biß eine Ecke von seinem Toast ab. »Zur Hölle, wahrscheinlich haben sie das verdammte Schiff längst aufgespürt. Der Alarm erstreckt sich doch über die gesamte Konföderation, und kein Schiff ist je weiter als zehn Tage vom nächsten bewohnten System entfernt. Ich gehe jede Wette ein, daß ein Navy-Geschwader die Yaku bereits in diesem Augenblick in Fetzen schießt.«
    »Genau das macht mir am meisten Sorgen«, entgegnete Ione. »Nichts zu wissen. Tagelang auf die nächsten Nachrichten warten zu müssen.«
    Dominique beugte sich vor und drückte Iones Knie. »Mach dir keine Gedanken. Das Geschwader der Siebten Flotte wird schon verhindern, daß er ein zu großes Risiko eingeht. Paß auf, in einer Woche sind sie alle mit eingeklemmten Schwänzen zurück und jammern, daß man ihnen keine Chance gegeben hat, ihren Mut zu beweisen.«
    Ione blickte auf und begegnete überraschend tiefen, verständnisvollen Augen. »Ja.«
    »Ihm wird nichts geschehen. Er ist der einzige Mann, den ich kenne, der sich einen Weg aus einer explodierenden Supernova herauslügen könnte. Irgendein größenwahnsinniger Spinner von gestern ist bestimmt kein Problem für ihn.«
    »Danke.«
    »Von wem redet ihr eigentlich?« fragte Clement mit vollem Mund und blickte von einer Frau zur anderen. Dominique grinste ihn spitzbübisch über den Rand einer Kaffeetasse hinweg an.
    »Frauengespräche«, sagte sie. »Du würdest es ja doch nicht verstehen.«
    Clement warf eine Quantatscheibe nach seiner Schwester. »Ihr redet über Joshua! Ihr seid beide heiß auf ihn!«
    »Er ist ein guter Freund«, sagte Ione. »Und er hat sich auf eine Sache eingelassen, die weit über seinen Kopf geht, deswegen machen wir uns Sorgen.«
    »Nicht nötig«, sagte Clement energisch. »Joshua hat mir seine Lady Macbeth gezeigt. Dieses verdammte Schiff hat mehr Kampfkraft als eine Linienfregatte der Navy, und Smith hat sie noch dazu mit Kombatwespen vollgepackt, bevor sie aufgebrochen sind. Wer dumm genug ist, sich diesem Raumschiff in den Weg zu stellen, der ist ganz schnell totes Fleisch.«
    Ione gab ihm einen Kuß. »Danke, auch dir.«
    »Keine Ursache.«
    Sie aßen den Rest des Frühstücks in friedlicher Eintracht. Ione überlegte noch, was sie mit dem Rest des Tages anfangen sollte, als Tranquility sich meldete. Das ist die Crux, wenn man die absolute Herrscherin über ein ganzes BiTek-Habitat ist, dachte sie. Man muß überhaupt nichts wirklich tun, es reagiert schon auf den kleinsten Gedanken. Trotzdem blieb noch die menschliche Seite, über die Ione sich den Kopf zerbrechen mußte. Die Handelskammer war nervös, das Ministerium für Wirtschaft ebenfalls, und die normalen Bürger hatten nicht die geringste Ahnung, was genau im Gange war. Jeder wollte beruhigt werden, und jeder erwartete, daß die Lady Ruin das übernahm. Sie hatte am vorhergehenden Tag zwei lange Interviews mit Nachrichtenagenturen geführt, und drei Delegationen hatten um eine persönliche Audienz bei ihr nachgesucht.
    – Parker Higgens bittet schnellstmöglich um ein Gespräch, sagte Tranquility, während Ione noch ihren Kaffee austrank. – Ich empfehle dir, ihn zu empfangen.
    – Aha, das tust du also? Wenn du mich fragst, habe ich im Augenblick eine Menge Dinge im Kopf, die wichtiger sind als das.
    – Ich glaube, was Higgens zu sagen hat, ist wichtiger als die Laton-Krise.
    – Was? Die Doppeldeutigkeit von Tranquilitys Worten bewirkte, daß sie sich steif im Bett aufrichtete. Das BiTek-Habitat übermittelte einen starkes Gefühl von Unbehagen, als sei es nicht ganz sicher, was es von dieser Angelegenheit halten sollte. Das war ungewöhnlich genug, um Iones Neugier zu erwecken.
    – Im Verlauf der letzten siebzig Stunden hat es einige bemerkenswerte Fortschritte bei der Entschlüsselung der Laymil-Aufzeichnungen gegeben. Ich wollte dich nicht mit dem Projekt belästigen, während du mit der Verstärkung meiner Verteidigungseinrichtungen beschäftigt warst und dem Beruhigen der Einwohner. Das war möglicherweise ein Fehler. Letzte Nacht machten einige der Forscher eine äußerst bedeutsame Entdeckung.
    – Und die wäre? erkundigte sich Ione begierig.
    – Sie denken, sie haben das Heimatsystem der Laymil entdeckt.
     
    Der Weg von der Vakstation zur Elektronikabteilung war übersät mit reifen bronzefarbenen Beeren, die von den mächtigen

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