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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Behandlung von Zettdees, die im freien Fall Schwierigkeiten machten, schwebten in die Kabine und erlitten Hustenanfälle wegen der beißenden Asche in der Luft. Will nahm Gerald Skibbow die Handschellen ab. »Warum versuchst du nicht wegzurennen?« erkundigte er sich schmeichelnd.
    Gerald Skibbow bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick, der eisigem Schrecken wich, als er schwerelos aus seinem Sitz schwebte. Mit hilflos rudernden Armen suchte er nach einem Halt an der Kabinendecke und klammerte sich schließlich an einer Halteschlaufe fest, als drohte er in einen Abgrund zu stürzen.
    Die grinsenden Sicherheitsleute näherten sich dem Gefangenen. »Ziehen Sie ihn einfach den ganzen Weg hinter sich her«, empfahl Ralph Hiltch. »Und du, Skibbow – komm nur nicht auf den Gedanken, wieder Schwierigkeiten zu machen. Wir sind direkt hinter dir, und wir haben deine Mätzchen gründlich satt.«
    »Sie können an Bord keine Thermokarabiner einsetzen!« protestierte einer der Männer.
    »Meinen Sie wirklich? Ich lasse es gerne auf einen Versuch ankommen.«
    Gerald Skibbow löste sich zögernd von der Halteschlaufe und ließ sich von den Männern unter den Armen fassen. Alle acht bewegten sich durch den engen Andockschlauch aus der Kabine, der das Raumflugzeug mit einer der Lebenserhaltungskapseln verband.
    Draußen vor dem Null-Tau-Abteil erwartete sie der Botschafter von Kulu, Sir Asquith Parish. Ein StikPad unter den Füßen verhinderte, daß er frei im Raum schwebte. Der Botschafter bedachte Skibbow mit einem angewiderten Blick. »Und wegen diesem Kerl haben Sie Jenny Harris verloren?« fragte er.
    »Jawohl, Sir«, antwortete Will Danza durch zusammengebissene Zähne hindurch.
    Sir Asquith erschauerte sichtlich.
    »Was auch immer ihn sequestriert hat, Sir, verfügt über verschiedene Fähigkeiten zur Manipulation von Energie«, erklärte Ralph Hiltch. »Dieser Bursche ist lebensgefährlich, Sir. Er ist einem von uns allein in absolut jeder Hinsicht überlegen.«
    Der Botschafter warf einen zweiten Blick auf Skibbow. Die Lichtpaneele an der Decke des Korridors draußen vor dem Null-Tau-Abteil flackerten und verloren an Helligkeit.
    »Hör augenblicklich damit auf«, knurrte Dean. Er schmetterte Skibbow den Kolben seines Thermokarabiners in den Rücken.
    Die Lichtpaneele leuchteten wieder mit der gewohnten Intensität.
    Gerald Skibbow lachte den erschütterten Botschafter fröhlich an, während die Sicherheitsleute ihn durch die Luke schoben. Ralph Hiltch hob nachdenklich die Augenbraue, dann folgte er ihnen nach drinnen.
    Das Null-Tau-Abteil war eine große Kugel. Gitterroste in Abständen von gerade einmal drei Metern dienten als Zwischendecken. Die Kugel sah aus, als sei sie noch im Bau; das Licht brannte nur spärlich, die Metallträger waren nackt und unverkleidet, und dicke Stromkabel verliefen auf jeder freien Fläche. Die sarkophagähnlichen Null-Tau-Kapseln bildeten lange Reihen mit schmalen Gängen dazwischen. Die meisten Kapseln waren aktiviert; ihre Deckel bildeten ein absolutes, nichtreflektierendes Schwarz. In ihnen ruhten Kolonisten, die ihre Heimat aufgegeben hatten, um Lalonde zu besiedeln.
    Gerald Skibbow wurde zu einer offenen Kapsel direkt hinter dem Eingang geschoben. Er blickte sich um, und sein Kopf bewegte sich ruckhaft, als er das Null-Tau-Abteil in sich aufnahm. Die Sicherheitsleute, die seine Arme hielten, spürten, wie er sich mit einemmal versteifte.
    »Besser, du denkst erst gar nicht daran«, sagte einer der Männer.
    Skibbow wurde mit einer entschlossenen Bewegung in Richtung der wartenden Kapsel gestoßen.
    »Nein!« sagte er.
    »Rein mit dir!« befahl Ralph Hiltch ungeduldig.
    »Nein! Nicht das! Bitte nicht! Ich benehme mich von jetzt an, ich verspreche es!«
    »Rein mit dir!«
    »Nein!«
    Einer der Sicherheitsleute verankerte die Füße vermittels StikPad auf dem Gitterrost des Bodens und stieß Skibbow auf die Kapsel herunter.
    »Nein!« Der Gefangene umklammerte die Ränder der offenen Kapsel und stemmte sich mit verzweifelter Kraft dagegen. »Nein! Ich will nicht!« schrie er.
    »Hinein!«
    »Nein!«
    Die drei Sicherheitsleute stießen und schoben gleichzeitig, und Gerald Skibbow setzte sich zu Wehr. Will Danza schlang ein Bein um einen Pfeiler ganz in der Nähe und rammte dem Kolonisten den Kolben seines Karabiners auf die linke Hand. Ein lautes Krachen kündete von gebrochenen Knochen.
    Skibbow heulte auf, doch irgendwie schaffte er es, trotzdem nicht loszulassen. Seine Finger

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