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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ein­ge­stuft wor­den wä­ren. Un­se­re Ex­per­ten hat­ten uns ein ge­nau­es Bild über die Vor­komm­nis­se ent­wor­fen, die nach ei­nem Be­kannt­wer­den der Ge­fahr in al­len Tei­len der Welt si­cher­lich akut ge­wor­den wä­ren. Ein­fach aus­ge­drückt hieß das »Pa­nik«!
    Re­ak­tio­nen die­ser Art konn­ten wir nicht ge­brau­chen. Wenn wir über­haupt einen Er­folg er­zie­len woll­ten, dann nur un­ter den Vor­zei­chen küh­ler Ge­las­sen­heit und grund­so­li­der Plan­durch­füh­rung.
    Den Mi­li­tä­ri­schen Ab­schirm­dienst Eu­ro­pa, MA­DE, hat­ten wir eben­so mit den Tat­sa­chen ver­traut ge­macht wie die eu­ro­päi­sche Uni­ons­re­gie­rung. Man hat­te uns schnell ent­schlos­sen die Auf­ga­be über­tra­gen und al­le denk­ba­re Un­ter­stüt­zung zu­ge­sagt. Dies­mal war rasch und ziel­stre­big ent­schie­den wor­den, was wir bei vor­an­ge­gan­ge­nen Fäl­len lei­der ver­mißt hat­ten.
    Wir lan­de­ten ge­nau­so un­auf­fäl­lig wie an­de­re Mi­li­tär­ma­schi­nen. Der Flug­platz von Sth. Brent hät­te kei­ne Te­le­vi­si­ons­re­por­ter des eu­ro­päi­schen Bun­des­staats Eng­land ver­füh­ren kön­nen, bei Nacht und Ne­bel mit elek­tro­ni­schen Ka­me­ras auf der Lau­er zu lie­gen.
    Wir wur­den von zwei Uni­for­mier­ten er­war­tet. Ei­ner von ih­nen war un­ser stän­di­ger Ver­bin­dungs­mann, der ak­ti­ve GWA-Schat­ten Cap­tain TS-19. Of­fi­zi­ell hieß er noch im­mer »Mil­ler«.
    Als wir uns durch das en­ge Druck­schott des Hö­hen­bom­bers zwäng­ten, blick­te ich un­will­kür­lich auf mei­ne Arm­band­kom­bi­na­ti­on.
    Es war 2 Uhr 09 am 29. Ja­nu­ar des Jah­res 2011 n. Chr.
    Vor fünf Ta­gen um die­se Zeit wa­ren wir mit dem Schwe­ren Mar­s­kreu­zer SAG­HON über der Mon­drück­sei­te er­schie­nen, ent­schlos­sen, die dort an­ge­kom­me­nen Zeit­rei­sen­den aus der At­lan­ti­schen Epo­che zu fin­den und ir­gend­wie un­schäd­lich zu ma­chen.
    Es war ganz an­ders ge­kom­men; so wie es im­mer an­ders kam, wenn man mit vor­ge­faß­ten Mei­nun­gen ei­ne Auf­ga­be be­wäl­ti­gen woll­te.
    Der At­lan­ter Taf­kar hat­te sich we­der als Un­ge­heu­er noch als Mensch­heits­feind im Sin­ne des Wor­tes ent­puppt.
    Er hat­te le­dig­lich sei­ne Be­feh­le aus­füh­ren und die ex­akt vor­ge­zeich­ne­te Auf­ga­be vollen­den wol­len. Da­zu hat­te er aus den rei­chen Vor­rä­ten der Mond­de­pots ein fünf­di­men­sio­nal schwin­gen­des Mi­ne­ral be­nö­tigt, mit dem er die de­fekt ge­wor­de­nen Ti­me-Sen­so­ren sei­nes Zeit­de­for­ma­tors wie­der ein­satz­klar ma­chen konn­te.
    Mehr hat­te er nicht ge­wollt. Im End­ef­fekt be­deu­te­te sei­ne Rück­kehr in die At­lan­ti­sche Epo­che für uns ei­ne Gal­gen­frist. Sie wä­re we­sent­lich kür­zer ge­we­sen, oder gar nicht ge­währt wor­den, wenn wir den Feh­ler be­gan­gen hät­ten, Taf­kar und sei­ne pho­ro­si­schen Be­glei­ter mit al­len Macht­mit­teln des Jah­res 2011 zu fan­gen oder zu tö­ten.
    TS-19 grüß­te. Er trug einen wei­ten Re­ge­num­hang, hat­te sein mit der üb­li­chen Dienst­mas­ke un­kennt­lich ge­mach­tes Ge­sicht zu­sätz­lich un­ter ei­ner feucht­glän­zen­den Kopf­hau­be ver­bor­gen und die Dienst­waf­fe nur mit der Mün­dung durch einen Schlitz ge­steckt.
    Ich ver­zich­te­te dar­auf, sei­nen Be­wußt­seins­in­halt zu er­grün­den. TS-19 wür­de sich oh­ne­hin aus­schließ­lich mit der be­vor­ste­hen­den Auf­ga­be be­schäf­ti­gen.
    Han­ni­bal trat mir prompt auf die halt­su­chen­den Hän­de. Ich schubs­te sei­ne Fü­ße zur Sei­te, be­dach­te ihn mit ei­nem Be­griff aus der Zoo­lo­gie und sprang den letz­ten Me­ter nach un­ten.
    Er folg­te mir und sah sich um.
    »Das fängt wirk­lich gut an«, murr­te er. »Hast du Eng­land schon mal bei strah­len­dem Son­nen­schein ge­se­hen? Ich nicht! Hier reg­net es wohl nur.«
    »Schnee­re­gen«, kor­ri­gier­te ich.
    »Und du nennst an­stän­di­ge Leu­te einen Krei­de­zeitsau­ri­er, nur weil sie in Er­fül­lung dienst­li­cher Pflich­ten dei­ne Vor­der­fü­ße be­rüh­ren«, fuhr er mich an. »Lie­ber gar kein Wet­ter als so ein Wet­ter.«
    »Das sag­te Na­po­le­on vor

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