Fehlschlag unzulässig
zurückliegenden Epoche«.
Waren es aber wirklich 187.000 Jahre? Unser Ziel konnte in den hyperenergetischen Parallelebenen der Zeitdimensionen hundert, vierhundert, tausend Jahre vorher liegen; oder »dahinter«, oder wir fanden den richtigen Punkt überhaupt nicht.
Damit begannen die technischen Schwierigkeiten. Wir hatten notfalls zu suchen. Die richtige Epoche würde sich an Hand von Khouls Aussagen einigermaßen genau ermitteln lassen, aber damit waren unsere Schwierigkeiten bei weitem noch nicht überwunden.
Ich hatte gute Gründe, den eigentlichen Kampfeinsatz aufzuschieben. Vorerst mußten wir Klarheit über die Situation gewonnen haben, ehe wir daran denken konnten, unsere taktischen Einsickerungsrollen zu spielen.
Wie das anschließend vonstatten gehen sollte, war noch völlig ungewiß. Wir kannten lediglich die wichtigsten Völker. Einige Sprachen waren in den marsianischen Translatoren programmiert. Städte und bestimmte Bauwerke waren durch Khouls Erklärungen ebenfalls bekannt.
Wenn verschiedene Mitarbeiter aber geglaubt hatten, beim Sichten einer bestimmten Burg oder Festungsanlage wäre die Suche nach der richtigen Epoche beendet, hatten sie sich getäuscht!
Monumentale Bauten haben eine große Lebensdauer. Wenn sie nicht durch fremde Eroberer vorzeitig zerstört werden, können sie viele Jahrhunderte und Jahrtausende überstehen.
Die Schwierigkeiten wären wohl unlösbar gewesen, wenn wir nicht einen bestimmten Anhaltspunkt besessen hätten.
Es handelte sich um den marsianischen Hyperfunkverkehr! Daraus konnte sehr exakt gefolgert werden, in welcher Epoche des Weltraumkriegs wir ankamen und wann sich Saghon zur letzten Verzweiflungshandlung entschließen würde.
Wenn ich diesen Faktor nicht ständig im Auge behalten hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht bereit gewesen, dieses Wahnsinnsunternehmen überhaupt zu starten. Man kann einfach nicht vergangene Epochen absuchen und die Parallelebene von Monat zu Monat durchkreuzen. Es hätte Jahrtausende dauern können.
Außerdem: Die Maschinerie des Zeitdeformators hätte solchen Belastungen sicherlich nicht lange standgehalten. Was das bedeutete, war klar – oder wären Sie davon begeistert gewesen, den Rest Ihres Lebens auf einer von der Flutkatastrophe verwüsteten Erde unter primitivsten Verhältnisse verbringen zu müssen?
Wir waren bereit, nach einer Nadel im Heuhaufen zu suchen. Wenn wir sie wirklich finden sollten, konnte die zweite Phase des Plans beginnen; die Überlistung einer überlegenen Weltraummacht und deren Manipulation in unserem Sinne.
Wer da noch glaubte, das Unternehmen wäre einfach, war ein Narr. Wir machten uns jedenfalls auf einiges gefaßt.
Die Wälder des Dartmoor Forest waren bis auf einige Baumin seln verschwunden. Die Spuren der »Zivilisation« waren auch hier unübersehbar.
Ruder’s Hill, die mit 516 Metern höchste Erhebung des ehemaligen Waldgebiets, war den Europäern geeignet erschienen, auf ihr eine der größten Radar- und Radioteleskop-Stationen der britischen Inseln zu errichten.
Ehemalige Fischerdörfer und umliegende Kleinstädte, darunter Sth. Brent, waren der Technifizierung ebenfalls zum Opfer gefallen.
Sie hatten ihre Urwüchsigkeit längst verloren und waren zu Ansiedlungen geworden, wie man sie überall auf der Erde fand.
All das hatte uns nicht zu interessieren – behaupteten die europäischen Geologen und Historiker, die in diesem Stadium des Zeitunternehmens ein Machtwort zu sprechen hatten.
Marsianische
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