Fehlschlag unzulässig
einer Schlacht, Kleiner. Schmücke dich nicht mit fremden Federn. Hallo, Miller, wie geht es Ihnen?«
Ich reichte dem leise lachenden Kollegen die Hand und musterte seinen Begleiter. Es war ein Oberst des MAD-Euro.
»McTerist, Sir«, stellte er sich vor. »Ich bin für die Sicherheitsleistungen im Bereich der Grafschaft Devon zuständig.«
»Das haben Sie aber schön gesagt«, grinste der Zwerg. »Das Wörtchen Sicherheitsleistung fehlt uns noch in der Sammlung. Wie leisten Sie eigentlich Sicherheit?«
Der schlanke, mittelgroße Mann schmunzelte. Er war auf den ersten Blick sympathisch, und Humor hatte er auch.
»Das erfahren wir immer erst, wenn die Presse von einem glat ten Versager berichtet. In dem Fall waren wir gut. Wenn wir jedoch öffentlich gelobt werden, haben wir versagt.«
»Diese Europäer scheinen eigenständige Gesetzmäßigkeiten entwickelt zu haben«, überlegte Hannibal laut. »Das klingt gar nicht so übel, wie?«
»Behaupten Sie um Himmels willen nicht, die Gestalter unserer öffentlichen Meinungsbildung würden sich jemals irren, oder gegen ihr bestes Wissen handeln«, beschwor uns McTerist. »Das ist undenkbar. Darf ich nun bitten? Der Helikopter wartet.«
Als wir zu der kleinen, unscheinbaren Maschine hinübergingen, dachte ich daran, daß es doch eigentlich schade wäre, wenn Männer wie Homer McTerist niemals das Licht der Welt erblicken würden.
Es wäre überhaupt um sehr viele Dinge schade gewesen, auch wenn die Menschheit noch nicht ganz begriffen hatte, wie wichtig es ist, an Bord des riesigen »Raumschiffs Erde« Ruhe, Anstand und Achtung vor dem anderen zu bewahren. Aber das konnten wir mit Geduld und viel Toleranz sicherlich noch erreichen; vorausgesetzt der oberste Befehlshaber des Planeten Mars, Admiral Saghon, hatte nichts dagegen!
Und falls er doch dagegen war, hatten wir dafür zu sorgen, daß seine Planung nur scheinbar durchgeführt wurde.
Er mußte zu einer Art von Traumtänzer werden; zu einem Individuum, das an das glaubte, was andere Leute der Sache entsprechend glaubenswert konstruierten.
Mit anderen Worten ausgedrückt: dieser Marsianer mußte durch gute GWA-Arbeit überzeugt werden, alles Denkbare zum positiven Abschluß seines Weltraumkriegs getan zu haben!
Die historischen Ereignisse konnten und durften wir aber nicht verändern.
Der Erdteil Atlantis mußte untergehen, so wie er untergegangen war. Die große Flut mußte die Menschheit heimsuchen, die Kontinente überschwemmen und seinerzeit zusammenhängende Landmassen zu neuen Kontinentformationen umwandeln.
All das würde nicht geschehen, wenn es uns versehentlich gelingen sollte, den Ablauf der Dinge entscheidend zu beeinflussen. Es würde niemals eine solche Menschheit mit einer solchen Kultur geben, wie wir sie im Jahre 2011 zu behüten hatten.
Fest stand, daß wir uns kleine Zeitparadoxa erlauben konnte. Einige Dinge mußten sogar getan werden, oder unser Auftrag würde ergebnislos enden.
Etwa fünftausend überragende Experten aller Wissensgebiete hatten über diesen Faktor nachgedacht. Es war bei weitem nicht so einfach, wie es beim ersten Überlegen den Anschein gehabt hatte.
Das Vorhandensein einer funktionstauglichen und auch von uns beherrschbaren Zeitmaschine marsianischen Baumusters war die Voraussetzung; aber das war auch alles, was einigermaßen sicher war!
Professor David Goldstein, der Physiker mit der größten Erfahrung im Umgang mit einem Time-Transmitter, beschäftigte sich mit Problemen, von denen viele Leute keine Ahnung hatten.
Wir sprachen grundsätzlich und der Einfachheit halber von ei ner »187.000 Jahre
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