Fehlschlag unzulässig
fahren aus. Alle hier anwesenden GWA-Angehörigen, passive und akti ve, auf Notfallpositionen. Ausgenommen ist das Sonderkommando Atlantis. Brigadegeneral HC-9, befinden Sie sich noch im Hermetik-Konferenzraum?«
Ich schaltete mein Armbandgerät ein. Meine Antwort konnte nur von Mouser gehört werden.
»Noch anwesend. Was gibt es?«
»Eine Katastrophe, HC-9. Der Altafrikaner Khoul ist soeben verstorben. Auf dem Mond voller Rückzug unserer Forscher und Kampfverbände aus Zonta-City. Der kommandierende Großroboter fordert es, aber er läßt sich zu keinen feindseligen Handlungen hinreißen.«
Ich war zutiefst bestürzt. Nun konnten wir den Zeitreisenden überhaupt nicht mehr befragen. Selbst ein strategisch frisierter Hinweis über die Verhältnisse in der fernen Vergangenheit wäre tausendmal besser gewesen als gar keiner. Man konnte immer ein Körnchen Wahrheit herauslesen.
»Wieso verstorben? Ich dachte, ZONTA wäre mit Hilfe der marsianisch-medizinischen Einrichtungen zur Erhaltung schwerverwundeter menschlicher Hilfskräfte sogar zur völligen Erneuerung eines zerschossenen Lungenflügels fähig? Wie konnte das geschehen? Ich habe mit Khoul noch gestern persönlich gesprochen. Er lag in seinem Plasmabad. Die ständigen Durchleuchtungs- und Ultraschalldarstellungen seiner Organe bewiesen, daß sich die Lungenzellen auf Grund des vorhandenen Restgewebes tadellos neu aufbauten. Das Zellmuster war exakt. Wieso, Mouser?«
»ZONTA hat alle Roboteinrichtungen der Regenerierklinik abgeschaltet«, berichtete er bedrückt. »Wir wissen nicht, weshalb es geschah. Die Experten sind der Meinung, daß ZONTA im Rahmen seiner ungewöhnlichen Programmierungen in Khoul einen Systemfeind sah. Unter Umständen hängt das auch mit der Beeinflussung und Materialentnahme durch den Atlanter Tafkar zusammen. Der Altafrikaner wurde von dem Großroboter bewußt aufgegeben. Unsere Mediziner konnten ihn nicht mehr retten. HC-9, wir hätten den Mann in die Klinik von Luna-Port bringen sollen.«
»Hätten, hätten!« wiederholte ich verzweifelt. »Wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wäre, Mouser. Sie sind der Chef des wissenschaftlichen Planungsstabes. Wie stellen Sie sich meinen Einsatz in der Vergangenheit vor? Bisher haben wir nur dürftige Hinweise erhalten. Sie reichten gerade zur Herstellung unserer Kostüme, Waffen und zur Sprachenprogrammierung der Mars-Translatoren. Sollen wir etwa in der Atlantischen Epoche herumsuchen, wie dieser oder jener Volksstamm wohnte und speiste; wonach er strebte, was er verehrte und wie er auf Fremde reagier te? Mouser, lassen Sie sich unbedingt etwas einfallen.«
Das Fernbild wechselte. Reling erschien auf den Schirmen.
»Ich bitte um Beherrschung, Konnat«, forderte er kühl. »Die zusätzlichen Schwierigkeiten sind uns ebenfalls bewußt geworden. Fest steht, daß wir keine Zeit zu verlieren haben. Ihr Einsatz wird vorverlegt. Es ist jetzt nebensächlich geworden, ob Sie in einer Woche starten oder morgen, am 29. Januar 2011. Wir können die Translatoren nicht mehr mit neuen Sprachbegriffen wie Vokabeln und grammatikalischen Grundregeln programmieren. Sie müssen sich mit den Kenntnissen abfinden, die wir mit Khouls Hilfe gewonnen haben.«
»Wenn sie richtig sind!« gab Hannibal zu bedenken. »Ich wa ge daran zu zweifeln. Der Afrikaner ahnte längst, was wir vorhaben. Seine Aufgabe war ihm wichtiger als das Schicksal der heutigen Menschheit.«
»Wenn Sie ihn nicht unterrichtet haben, daß wir über einen marsianischen Zeitdeformator verfügen und ihn auch zu beherrschen
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