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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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das stör­te ihn kei­nes­wegs. Ta­nahoyl hat­te noch nie un­ter Kom­ple­xen ge­lit­ten.
    Er deu­te­te zu dem Zelt­dach hin­über. Ich lausch­te un­will­kür­lich auf das Ar­beits­ge­räusch der bei­den Kom­pres­so­ren. Sie hat­ten für die Luft­fül­lung des selbst­tra­gen­den Daches zu sor­gen.
    Ta­nahoyls Baß­stim­me über­tön­te die Um­welt­ge­räusche mü­he­los.
    »Ihr Zeit­de­for­ma­tor wur­de erst nach Ih­rer An­kunft zur Sprungschan­ze ge­bracht«, er­klär­te er.
    Wir hat­ten mitt­ler­wei­le er­fah­ren, daß die Eu­ro­pä­er dar­un­ter den Bo­den­fleck ver­stan­den, von dem aus der Ti­me-Trans­mit­ter end­gül­tig star­ten soll­te. Die Leu­te hat­ten Phan­ta­sie, und das ge­fiel mir. Ich hat­te über­haupt das Ge­fühl, mit den Ver­tre­tern der al­ten Welt noch nie so gut zu­sam­men­ge­ar­bei­tet zu ha­ben wie dies­mal. Al­ler­dings ging es auch um ei­ni­ges.
    »Am­bro«, wie Ta­nahoyl von sei­nen As­sis­ten­ten und Freun­den ge­nannt wur­de, fuhr fort:
    »Ich bin Ih­nen zu­ge­teilt wor­den, um mög­lichst zu­ver­läs­sig fest­zu­stel­len, ob der ge­wähl­te Start­platz für das Un­ter­neh­men et­was taugt oder nicht. Ih­rem Ver­lan­gen ge­mäß soll­te er mög­lichst na­he der Küs­te lie­gen. Da­durch war­fen sich Pro­ble­me auf.«
    »Wo gibt es die bei der ver­rück­ten Ge­schich­te nicht, Pro­fes­sor.«
    Er schau­te mich prü­fend an.
    »Das schot­ti­sche Hoch­land wä­re mir lie­ber ge­we­sen, aber wir ha­ben auch hier einen Ort ge­fun­den, der vor 187.000 Jah­ren mit ho­her Wahr­schein­lich­keit so be­schaf­fen war, daß er für un­se­re Zwe­cke in Fra­ge kommt. Die­ses Kom­pres­si­ons­dach über­spannt ei­ne na­tür­li­che, aus Gra­nit­for­ma­tio­nen be­ste­hen­de Fels­mul­de an den Flan­ken des Ber­ges. Im Ver­lauf der Jahr­zehn­tau­sen­de gab es Ge­röll­ver­schüt­tun­gen und Bo­den­ab­la­ge­run­gen in ei­ner Hö­he von et­wa acht Me­tern. Sie ha­ben Glück, daß ich be­reits vor zehn Jah­ren an die­sem Ort grub. Be­stimm­te An­zei­chen, de­ren Er­ör­te­rung zu lan­ge dau­ern wür­de, wie­sen in die­ser ge­schütz­ten Mul­de auf die Exis­tenz ei­ner prä­his­to­ri­schen Sied­lung hin. Al­so be­gann ich zu gra­ben.«
    Er nick­te sin­nend, fuhr sich über die Mäh­ne und schnüf­fel­te wie­der in der Luft her­um.
    »Es wird klar«, be­haup­te­te er. »Ich ha­be acht Me­ter un­ter den Ver­schüt­tun­gen die Über­res­te ei­ner Höh­len­sied­lung ent­deckt. Ge­röll und Erd­reich wur­den ab­ge­räumt. Es ent­stand ein re­la­tiv fla­cher, sehr fes­ter Un­ter­grund, der – wie ich mei­ne – gut zu un­se­rer Wunsch­zeit paßt. Wir wer­den Ih­ren An­ga­ben ge­mäß dort her­aus­kom­men, wo der De­for­ma­tor zum Zeit­punkt des Star­tes steht. Das be­deu­tet al­so dank der Aus­gra­bungs­ar­bei­ten, daß wir auf ei­nem re­la­tiv fes­ten Fels­pla­teau ste­hen wer­den. Über die um­lie­gen­den Bo­den­for­ma­tio­nen läßt sich nicht viel sa­gen, aber sie wer­den sich hof­fent­lich nicht we­sent­lich ver­än­dert ha­ben. Die­se Stel­le ist je­doch die si­chers­te.«
    Han­ni­bal pfiff schrill durch die Zäh­ne. Die­se Un­art war ihm nicht ab­zu­ge­wöh­nen.
    »Ha­ben Sie ei­ne Plom­be ver­lo­ren?« er­kun­dig­te sich Am­bro. »Oder un­ter­wer­fen Sie sich nicht mehr der al­ter­tüm­li­chen Zahn­heil­kun­de?«
    Ich schmun­zel­te un­ter­drückt. Die Be­mer­kung war ty­pisch ge­we­sen.
    Der Zwerg war einen Au­gen­blick ver­wirrt. Ta­nahoyl hat­te ihm Re­spekt ab­ge­run­gen.
    »We­der noch«, wich Han­ni­bal aus. »Aber ich wer­de ga­ran­tiert das ge­sam­te Ge­biß ver­lie­ren, wenn hin­ter dem plötz­lich auf­tau­chen­den De­for­ma­tor ei­ne Hor­de keu­len­schwin­gen­der Ne­an­der­ta­ler er­scheint. Sol­len wir et­wa auf die Kna­ben schie­ßen? Viel­leicht ist ei­ner mei­ner Ur­ah­nen dar­un­ter und ich wer­de nie exis­tie­ren.«
    »Ein bit­te­rer Ver­lust für die Mensch­heit«, nick­te Am­bro un­ge­rührt. Sein bei­ßen­der Spott war be­rühmt-be­rüch­tigt.
    »Wie dem auch sei, jun­ger Mann – die Höh­len­be­woh­ner ha­ben et­wa hun­dert­tau­send Jah­re vor der Epo­che

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