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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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herbitten?«
    Der Oberst griff nach dem Telefon.
    Schon bei der Begrüßung war es Grewe schwummrig geworden. Rohmann hatte ihn mit seinen eiskalten blauen Augen gemustert, während er Grewes Schweißhände im Schraubstockgriff hielt.
    Er hatte sich die Ausführungen in aller Ruhe angehört und dann ebenso ruhig die vorgelegten Protokolle und Fotos durchgearbeitet.
    » Sie wissen, dass man diese Stiefel frei kaufen kann? Und Waffen – das ist das Geschäft dieser Rockertypen und Drogenhändler, die können in der Szene doch alles besorgen. Aber wie sollen denn Waffen aus einer Kaserne raus? Das müssen Sie mir mal zeigen.«
    Rohmann lachte Pagels an. Der wiegte den Kopf. Die Präsenz seines S 2 war ihm sichtlich unangenehm, andererseits schöpfte er durch dessen Autorität auch Kraft.
    » Da hat der Hauptmann nicht unrecht. Unsere Kontrollen hierzu sind wirklich …«
    » Ich weiß. Deswegen möchten wir auch als Erstes das Kontrollbuch der Waffenkammer und das Wachbuch für die letzten vier Tage sehen. Auch mit jedem in der Waffenkammer oder zur Wache in diesem Zeitraum eingeteilten Soldaten möchten wir sprechen.«
    » Kein Problem.« Der Oberst fasste sich langsam.
    » Gut, dann würde ich Sie bitten, meinem Kollegen Wolf«, er wies auf den erfahrenen Polizeikommissar, » jemanden zur Begleitung mitzugeben.«
    » Brauchen Sie dazu nicht einen Durchsuchungsbefehl?« Langsam wurde Pagels frech.
    » Sie meinen, einen richterlicher Durchsuchungsbeschluss, und nein, bei Verdunkelungsgefahr brauche ich den nicht.«
    Pagels lachte schüchtern, er wollte gut Wetter machen.
    » Na ja, man kennt das alles nur aus dem Fernsehen, nicht wahr? Ich muss doch bei allem auch die Interessen der Brigade wahren. Apropos, ich würde gerne unseren Rechtsberater im Landeskommando anrufen und dazubitten.«
    » Selbstverständlich.«
    Während Pagels telefonierte, dachte Grewe fieberhaft nach, was jetzt am dringendsten zu tun war. Seine Kollegen standen unsicher herum, er war nun mal der Einzige, der schon mal mit der Armee zu tun gehabt hatte, der sich einigermaßen auskannte.
    Ein Feldwebel kam ins Büro, um Wolf abzuholen. Der nahm sich noch Theiß mit.
    » Ihr kassiert die Wach- und Dienstpläne ein, ja? Und überprüft die Bestände in der Waffenkammer.«
    Wolf nickte, und die drei gingen.
    Pagels hatte sein Telefonat beendet.
    » Der Rechtsberater ist außer Haus, er kommt so schnell wie möglich her. Bis dahin bitte ich Sie, sich zu gedulden. Ihre bisher angeordneten Maßnahmen hält er aber für unabwendbar und in Ordnung.«
    Grewe konnte eine gewisse Süffisanz nicht unterdrücken.
    » Das ist nett von ihm.«
    Pagels lächelte wieder unsicher.
    » Therese, würdest du bitte in der Dienststelle anrufen und die für morgen eingeteilten Kräfte so weit wie möglich aufrufen?«
    » Mach ich.«
    Jetzt waren außer Grewe nur noch Estanza, Fuchs und der uniformierte Bär im Büro.
    » Kann ich Ihnen nicht doch etwas anbieten?«, fragte Pagels mit verbindlichem Tonfall.
    Grewe schüttelte den Kopf. Er wandte sich an Rohmann.
    » Herr Hauptmann, wenn ich das richtig verstanden habe, dann gibt es in Ihrer Abteilung bestimmte sicherheitsrelevante Informationen über Soldaten der Brigade, die sonst nirgends vorliegen?«
    Rohmann grinste.
    » Außer vielleicht bei Ihnen. Meist bekomme ich solche Infos ja von der Polizei, weil es sich häufig um Zivilvergehen handelt.«
    Grewe überging das kommentarlos.
    » Wir werden im Lauf des Tages eine Liste erstellen von Soldaten, um deren Unterlagen ich Sie dann ersuche.«
    » Wenn dem keine Erwägungen der militärischen Sicherheit entgegenstehen, gerne.«
    » Entschuldigung, aber bei derart schweren Vergehen liegt das nicht mehr in Ihrer Entscheidung, welche Unterlagen ich sehe und welche nicht.«
    Rohmann nickte.
    » Aber mit Verdunkelung kommen Sie mir da nicht. Ich stehe auf dem Boden der Verfassung. Wenn Sie in sensible Akten Einsicht haben wollen, dann besorgen Sie sich einen, wie sagt man korrekt, richterlichen Durchsuchungsbeschluss?«
    Sie starrten sich an.
    Ehe Grewe etwas sagen konnte, ging die Tür auf und eine offensichtlich aufgeregte Therese trat wieder ins Büro.
    » Grewe, komm bitte schnell raus. Es ist etwas passiert.«

23
    T herese war als Stellvertreterin von Grewe mit Wolf und Theiß in der Kaserne geblieben. Sie sollten zumindest die Unterlagen sichern und warten, bis der Rechtsberater endlich aufgekreuzt war. Estanza steuerte den Wagen mit Grewe und Fuchs hinter dem Bully der

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