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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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uniformierten Kollegen her. Sie rasten mit eingeschaltetem Sondersignal in halsbrecherischem Tempo durch die Innenstadt.
    » So eine Scheiße, so eine gottverdammte Scheiße.« Grewe haute mit der flachen Hand aufs Armaturenbrett.
    » Gleich sind wir an der Ringstraße, da wird’s dreispurig.« Estanza blieb ganz cool. Er schnitt in den Fahrertrainings immer sehr gut ab.
    Nach weiteren fünf Minuten rasender Fahrt erreichten sie die äußeren Absperrungen. Die Kollegen ließen sie gleich durch, aber sie mussten die Sondersignale ausschalten und das Tempo drosseln. Den Bully mit den Kollegen von der Schutzpolizei ließen sie gleich da.
    In diesem großbürgerlichen Viertel der Stadt hätten sie ohnehin nur langsam fahren können, schmale Straßen mit alten Bäumen und Wagen der Oberklasse am Straßenrand. Friedlicher Wohlstand von hart arbeitenden Vorstandsvorsitzenden, Chefentwicklern und Bankmanagern.
    Und einem Großhändler in Sachen Stoff, Schusswaffen und willig gemachten Mädchen.
    Als sie sich der neu gebauten Villa von Odhan Celik näherten, ein postmoderner Architektentraum in weißem Beton, Glas und Tropenholz, nahm die Präsenz von Einsatzfahrzeugen und deren Besatzungen erheblich zu. Auch Rettungswagen und Feuerwehrfahrzeuge waren vor Ort. Grewe wies Estanza an, rechts ranzufahren.
    Sie stiegen aus und gingen zu Fuß weiter. Kertsch kam ihnen entgegen.
    » Wir haben alles unter Kontrolle. Aber ein schöner Mist ist das.«
    Neben dem Tor stand Burckhardt und steckte gerade sein Handy ein. Er grinste.
    » Ich habe eben Bandel erzählt, was hier los ist, der hat vielleicht geflucht. ›Wenigstens habe ich meinen Scheißkoffer noch nicht ausgepackt‹«, es war ein gute Bandel-Parodie, » und dann hat er schon nach Meinert gebrüllt. Die kommen diese Woche gleich wieder.«
    Sie gingen gemeinsam durch das Eingangstor aufs Grundstück. Die Haustür, obwohl aus massivem Holz mit Stahlbeschlägen, hing in Fetzen in den Angeln. Direkt dahinter lag ein blutüberströmter Körper im schwarzen Anzug mit verrenkten Gliedern. An der Hüfte ein Holster mit Waffe.
    » Die haben eine Handgranate vor die Tür gerollt und sind dann rein. Der Mann da wollte wohl gerade öffnen, als es geknallt hat. Äh, wir können hier durch.« Burckhardt wies auf die rechte Hälfte des Eingangsflurs, den die Tatortbereitschaft zum Durchgangspfad erklärt hatte. Drossels Bass hörten sie schon aus dem Innern des Hauses.
    Vor dem riesigen Wohnzimmer lag eine weitere Leiche. Der Mann war unmittelbar nach Treffern zusammengeknickt, auf die Knie gefallen und dann seitlich zu Boden gerutscht. Er lag mit dem Gesicht nach unten da, die Beine noch immer in kniender Haltung. Auf dem Rücken seiner Lederkutte prangte das Skulls-Patch.
    Burckhardt setzte seinen Bericht fort. » Nach der Explosion haben sofort Nachbarn bei uns angerufen, auf den Bändern der Notrufzentrale hört man Schüsse. Wir hatten nach sieben Minuten die ersten Kräfte von der Schutzpolizei vor Ort. Da war schon wieder Ruhe im Haus. Heranführung des SEK hätte zu lange gedauert. Herr Kertsch hat nach Lageeinschätzung vor Ort entschieden, dass unser MEK das macht.«
    Im Wohnzimmer machten sich eine Notärztin und ein Rettungsassistent an einem weiteren Rocker zu schaffen, der stöhnend am Boden lag.
    » Als die Kollegen rein sind, war schon alles gelaufen. Sie haben die zwei Toten gefunden, der Mann im Eingang ist ein Leibwächter von Celik. Drei weitere Rocker sind im Krankenhaus sowie zwei weitere Bodyguards. Alle schwer verletzt, aber weitgehend stabil. Der Mann hier hat Glück gehabt, ein glatter Durchschuss in der Schulter.«
    » Und Celik?«
    » Der hat seine Frau und die drei Kinder im Panikraum untergebracht und dann mitgemischt.«
    Der Wohnzimmerboden war tatsächlich übersät mit Geschosshülsen, Pistolenmunition und Schrot.
    » Wo sind die Celiks jetzt?«
    » Mit einem Krisenteam und unter Bewachung im Hotel Königshof.«
    Grewe sah sich an dem chaotischen Tatort um und wandte sich dann an Kertsch.
    » Wir müssen eine zweite SoKo bilden, aber ich brauche trotzdem morgen so viel Leute wie möglich in der Kaserne. Es gibt einerseits Spuren, die klar die Vermutung stützen, dass Kameraden von Rems die Nummer im ›Hush-Hush‹ abgezogen haben, andererseits spricht das hier für eine Verwicklung von Celik. Und der kann bestimmt Männer mobilisieren, die auch zu so einer Aktion in der Lage sind.«
    Nach kurzem Überlegen sagte Kertsch: » Burckhardt, Sie machen das mit

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