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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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einziges übrig.
    Die Imperiale Propaganda machte viel Aufhebens von ihrer dem Untergang geweihten Attacke und verlieh posthum mehrere Auszeichnungen der allerhöchsten Klasse. Die, Propaganda verkündete auch, wie effektiv dieser Angriff verlaufen sei: zwei Schlachtschiffe der Tahn seien zerstört und eins schrottreif geschossen worden. Ein Tahn-Kreuzer zerstört, einer beschädigt. Vier Tahn-Zerstörer beschädigt.
    Die Nachkriegsanalyse ergab: ein Zerstörer vernichtet, ein Kreuzer leicht beschädigt.
    Doch da wollte niemand mehr an den Krieg erinnert werden, ganz zu schweigen davon, dass sie nicht wissen wollten, dass einige ihrer toten Helden beim bloßen Versuch eines heldenhaften Auftritts gestorben waren.
     
    Lady Atagos ursprüngliche Strategie hatte dar»bestanden, dass eine Flotte Durer bombardieren, eine zweite die Invasion durchführen und eine dritte in Reserve gehalten werden sollte.
    Das Oberkommando auf Durer erwartete etwas in der Art.
    Dort bereitete man sich auf die letzte Schlacht vor und war völlig überrascht, als die Tahn-Flotten weit außerhalb der Schussweite durch das System hindurchrasten.
    Vielleicht war man auch ein wenig enttäuscht, zumindest am Anfang. Wenn jemand seinen Mut bis zum Siedepunkt hochgekocht hat, nur um dann erfahren zu müssen, dass er nicht gefragt ist, dauert es eben eine Weile, bis die Dummheit und das Adrenalin sich wieder in gewohnten Bahnen bewegen.
    Die Enttäuschung hielt jedoch nicht lange vor, als die Imperialen Kräfte auf Durer sich der Tatsache bewusst wurden, dass sie noch am Leben waren – und das wohl auch noch für eine ganze Weile –, dass die Schlacht ohne sie ausgefochten wurde und sie selbst plötzlich auf den besten Zuschauerplätzen saßen.
    Vielleicht ist darin der Grund zu suchen, dass die meisten persönlichen Erinnerungen an die Schlachten von Durer/Al-Sufi von auf Durer stationierten Imperialen Soldaten stammten.
    Sie überlebten die Schlacht und diktierten die Erinnerung daran.
     
    Als die ersten vier Flotten fast ohne jede Gegenwehr durch das Durer-System glitten, bewunderte Lord Fehrle die Perfektion der Aktion von der Brücke seines Flaggschiffs. Vor ihnen lagen reiche Industrieplaneten, nicht weit dahinter das Herz des Imperiums. Bislang waren die Verluste der Tahn bedeutungslos gewesen.
    Einmal mehr bestätigte er sich selbst, wie notwendig es war, dass jemand die Oberaufsicht in die Hand nahm. Egal, wie engagiert derjenige an die Aufgabe heranging, mit der man ihn betraut hatte, es brauchte immer jemanden, der über der Sache stand, einen Schritt zur Seite machen und erkennen konnte, ob die Aufgabe ein Erfolg, ein Misserfolg oder, wie Fehrle dachte, dazu prädestiniert war, weit über ihre allzu bescheiden gesetzten Ziele hinauszugreifen.
    ›Lady Atago ist wirklich brillant dachte er. ›Aber dank unseres Systems steht hinter unseren brillanten Führern im Feld immer noch jemand, der denken kann, jemand, der sagt: Hier. Hier in dieser Aktion liegt die wahre Größe; die Größe, die Sie übersehen haben.‹
    Fehrle sonnte sich im Glanz dieser Größe, als die Kali-Rakete sein Flaggschiff in der Mitte entzweiriss.
     
    Flottenmarschall Ian Mahoney war ganz und gar nicht überrascht, als die Robotschiffe der Tahn seine Großbildkommunikation ins La-La-Land schickten. Mit etwas dergleichen hatte er gerechnet.
    Trotz der gerunzelten Stirnen und der skeptischen Einwände von Seiten seiner ausgebildeten Spezialisten hatte Mahoney darauf bestanden, eine Reihe von speziell abgeschirmten Verbindungen mit ganz bestimmten Schiffen in jeder Flotte seines Kommandos zu unterhalten. Jede eingehende Meldung wurde in einen gesonderten Empfänger eingespeist, vor dem jeweils ein Tech saß, der darauf trainiert war, zu berichten und nicht zu interpretieren.
    Mahoney dachte, dass er sich womöglich wie ein Idiot aufführte und die Illusion aufrechterhalten wollte, er sei noch immer ein Offizier im Feld mit direktem Kontakt zu den Geschehnissen. Vielleicht brachte ihn dieser ganze Mist ja völlig durcheinander, lenkte ihn mit Tausenden von Nichtigkeiten und damit von der nur halbausgegorenen Strategie ab, nach der er ihre Schlacht schlagen sollte.
    Genau das geschah dann auch bei der ersten Feindberührung.
    Und dann verwandelte sich der Lageraum in ein Kaleidoskop; sämtliche Computer fingen an, frühere Informationen zu recyclen, und seine Interpretatoren hatten nichts zu interpretieren.
    Mahoney wies sie an, weiterzumachen, schaltete die normalen

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