Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
Zerstörer waren elektronische Attrappen, hinter denen sich auf Langstrecke modifizierte Kali-Raketen verbargen.
    Erst hinter ihnen kamen die echten Krieger.
    Die Schlacht war eröffnet.
    Die Einsatzschiffe schwärmten aus.
    Die »Kreuzer« wurden rasch in Gaswolken verwandelt, und die Tahn fühlten sich in ihrer Überlegenheit bestätigt. Gerade als ihre Zielvorrichtungen sich auf die »Zerstörer« konzentrierten, gingen diese auf volle Geschwindigkeit und stürzten sich auf die größten Schiffe.
    Jeder Kämpfer stellt sich auf einen einigermaßen bekannten Angreifer mit bestimmten Grundvoraussetzungen und Reaktionsmustern ein. Wenn sich ein versierter Schwertkämpfer plötzlich in einen brutal drauflos dreschenden Berserker verwandelt oder ein Bomberpilot in einen Kamikazeflieger, dauert es eine Weile, bis man seine Taktik umgestellt hat.
    Diese Reaktionszeit kostete die Tahn den Großteil ihrer Abschirmzerstörer und brachte die Schlachtordnung der drei führenden Flotten gehörig durcheinander.
    Das war keine Katastrophe. Admiral P’riser, der automatisch das Oberkommando über die Schlacht übernommen hatte, nachdem keine Verbindung mehr zu Lord Fehrles Schiff bestand, gab den drei attackierten Flotten den Befehl, sich mit allen Mitteln zu wehren, damit sich die nachfolgenden Flotten auf dem unverändert eingehaltenen Kurs den Weg freischießen konnten.
    Der gewaltige Pfeil schob sich unverdrossen weiter auf das Herz des Imperiums zu.
     
    Lord Fehrle blickte finster durch das Visier seines Raumhelms, während rings um ihn herum Techniker durch den Kontrollraum des zerschossenen Flaggschiffs hasteten. ›Geh dahin, mache dies und das‹, dachte er. Er wusste, dass er jedem der Leute ringsum befehlen konnte, sich zum Teufel zu scheren.
    Er konnte sich auch neue Einsatzpläne für die Flotten, die er kommandierte, ausdenken.
    Keine dieser Optionen würde an seiner Lage etwas ändern die Schlacht war ihm aus den Händen geglitten, er selbst von jeglicher Information darüber, was zur Zeit vorging, abgeschnitten, und sein Schiff trudelte weit hinter der Kampflinie hilflos in der Leere des Alls.
    Die Tatsache, dass das Schiff wahrscheinlich innerhalb der nächsten Stunden explodieren oder als verschwundenes Wrack endlos durchs All treiben würde, spielte bei seinen Überlegungen kaum eine Rolle.
     
    Lady Atagos Schiffe tauchten fast ohne Gegenwehr auf die Planeten von Al-Sufi hinab.
    Sechs Konvois, die das System mit einer Fracht AM 2 gerade verlassen wollten, wurden gekapert, ihre Eskorte problemlos vernichtet.
    Lady Atago ging ganz nach Befehl vor und war fest entschlossen, den Scheinangriff auf Al-Sufi so tödlich und entschlossen wie möglich durchzuführen.
    Ihre Schiffe brachten Tod und Vernichtung über die Depot-Planeten, richteten Schäden und Verwüstungen an, die erst die Arbeit von mehreren Generationen ausgleichen würden.
    Erst als sie mitten in ihrer triumphalen Schlacht steckte, erkannte Lady Atago, was eigentlich gespielt wurde.
    Der Erfolg ihres zerstörerischen Werks beruhte nicht auf ihrer Brillanz, sondern auf der Tatsache, dass Al-Sufi so gut wie nicht verteidigt wurde. Sie kam nur deshalb so ungehindert zum Zuge, weil die Imperialen nicht auf einen Angriff der Tahn auf dieses System eingestellt waren.
    Das wiederum konnte nur bedeuten, dass sie von dem eigentlichen Plan, dem Großangriff auf Durer, wussten. Die Tahn-Flotten flogen direkt in eine Falle.
    Lady Atago zweifelte nicht im geringsten daran. Eine geringere Person, eine geringere Tahn hätte Lord Fehrle und die anderen elenden Zivilisten ihrer Schande überlassen, so, wie sie auch den Ruhm für sich beansprucht hätten.
    Lady Atago jedoch befahl ihre schnellsten Schiffe direkt zum Durer-System, wobei sie auf allen Frequenzen einen Alarmspruch aussandte.
    Der kam zu diesem Zeitpunkt jedoch schon viel zu spät.
     
    Der Name des Mannes war Mason. Seinem Fliegeroverall ohne Rangabzeichen und der Narbe quer über dem Gesicht nach zu urteilen, handelte es sich um einen eiskalten Killer.
    Das traf auch weitestgehend zu. Einst der hochdekorierte Commander eines Einsatzschiffs, war Mason nach einer schweren Verwundung zur Fliegerausbildung abkommandiert worden, wo ihn auch Sten vor einiger Zeit genossen hatte.
    Aufgrund seiner Verletzungen durfte er nie wieder ein Einsatzschiff fliegen. Der Krieg brachte für Mason eine rasche Beförderung. Der frischgebackene Ein-Sterne-General kommandierte jetzt ein Geschwader schneller, leichter

Weitere Kostenlose Bücher