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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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ersten Mal versucht hatte, einen Satz präparierte Würfel in ein Spiel einzuschleusen.
    »Der Konzern Ihres Vaters produziert seltene Metalle. Ich interessiere mich schon seit längerem dafür, anderweitig zu investieren. Vielleicht erzählen Sie mir etwas darüber, wie die Geschäfte Ihres Vaters so laufen. Natürlich keine Einzelheiten. Nur ein paar Dinge, die für einen Investor unter Umständen wichtig sein könnten. So weiß ich zum Beispiel, dass viele Metalle aus dem System exportiert werden. Aber wohin?«
    Mayd blickte in St. Clairs offenes, freundlich lächelndes Gesicht. »Das geht so nicht, Michele«, heulte sie. »Ich verstehe überhaupt nichts vom Geschäft. Sie haben eben gefragt, wohin die Metalle verschifft werden. Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß nur, dass Daddy sich ständig darüber aufregt, dass er extra an einen Ort namens Aira … oder Airabus fliegen muss, wo es ekelhaft und kalt ist und wo sie einen Adeligen nicht so behandeln, wie es ihm zusteht.
    Sehen Sie? Ich würde gerne kooperieren, aber ich weiß überhaupt nichts darüber.«
    Erebus. Das seit so langer Zeit geheim gehaltene Werftsystem der Tahn. Diese Information war dem Imperator ein ganzes Jahreseinkommen wert.
    »Naja«, sagte St. Clair. »Wir haben es jedenfalls versucht. Ich weiß jetzt, wie wir vorgehen können. Ich behalte diese Schuldscheine. Und ich garantiere Ihnen persönlich den Zugang zu, sagen wir, zehntausend weiteren Einheiten. Vielleicht wandelt sich ja Ihr Glück – und ich bitte Sie beim nächsten Mal um einen Schuldschein. Mayd, das hier geht auf meine ganz persönliche Kappe.
    Tun Sie mir einen Gefallen? Von einer Spielerin zur anderen? Verdoppeln Sie nie mehr den Einsatz, wenn Sie verlieren. Wenn man groß rauskommen will, muss man den Einsatz verdoppeln, wenn man am Gewinnen ist!«
    Mayd führte sich auf, als hätte ihr St. Clair soeben die verlorenen sechs Gebote überreicht. St. Clair wusste, dass es keine Rolle spielte; momentan musste sie die Frau nur so gut es ging in Verwirrung halten, dass sie sich nie mehr daran erinnerte, wie sie die nächsten zehn Riesen verloren hatte.
     
    Es war zu schön, um wahr zu sein.
    »Das ist ja zu schön, um wahr zu sein«, murmelte Kilgour vor sich hin, als er in den Park gegenüber spähte. Er kauerte unter einem verlassenen A-Grav-Gleiter, den man, wie er recht bald bemerkte, einfach stehengelassen hatte, weil das Schmierungssystem total im Eimer war. Das heraustropfende Öl durchtränkte seinen Anzug langsam, aber sicher.
    Der Kontakt war auf sehr meisterhafte Weise zustande gekommen, das musste Alex zugeben.
    Einer seiner, zumindest bis vor zwölf Minuten, vertrauenswürdigsten Agenten hatte Kilgour gefragt, ob er Interesse hätte, mit einem gewissen kleineren Bürokraten aus der Besoldungsbehörde der Tahn-Raumflotte zu reden. Dem Agenten zufolge war der Mann wütend, weil man ihn bei einer Beförderung übergangen hatte. Jetzt war er bereit, die Gehaltslisten aller Flotteneinheiten des gesamten Tahn-Imperiums gegen harte Imperiale Credits weiterzugeben.
    Das Treffen war schon zweimal arrangiert und ebenso oft wegen der Paranoia des Bürokraten abgeblasen worden. Beim dritten Mal musste es klappen.
    Sie wollten sich einige Minuten vor der Ausgangssperre in einem bestimmten Park treffen, der für Alex’ Landburschenaugen allerdings eher wie eine vergammelte Baulücke aussah. Das Geld würde im Austausch gegen eine komplette Liste des operativen Personals des Tahn-Rats seinen Besitzer wechseln.
    Der Bürokrat hatte ausrichten lassen, dass er sofort wieder verschwinden würde, wenn sich sonst noch jemand im Park aufhielt.
    Das war wirklich zu gut.
    Kilgour war schon Stunden früher aufgetaucht und hatte den Park und die umliegenden Gebäude inspiziert. Er fand es höchst interessant, dass die Wohnungen rings um den Park anscheinend sehr an Livie-Übertragungen interessiert waren; samt und sonders konnten sie sich brandneue Antennen auf den Dächern leisten.
    Dann hatte er sich einen Alkie gemietet, dem Mann zwei Flaschen billigen Fusels in die Hand gedrückt und ihm zwei weitere versprochen, wenn er sie im Park langsam austrank.
    Dann war Kilgour unter den A-Grav-Gleiter gekrochen.
    Eine Stunde vor der verabredeten Zeit war eine Handvoll ziemlich heruntergekommener Fahrzeuge rund um den Platz abgestellt worden. Zwar fehlte ihnen hier und da etwas Lack, und eine Waschanlage hatten sie wohl auch schon lang nicht mehr gesehen, doch sie waren ausnahmslos mit

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