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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Sympathie Fahrdienstleitern, Frachtspezialisten, Lotsen und Buchhaltern rund um die Raumhäfen zu. Techniker ließen sich nur sehr schwer ersetzen.
    »Sehr gut«, meinte Sten. »Ein Vorschlag. Bist du noch immer ein loyaler Lageraufseher?«
    »Ich habe darüber nachgedacht, ob –«
    »Tu’s nicht«, befahl ihm Sten. »Diese Tätigkeit verschafft dir eine schöne solide Identität. Und bewahrt dich davor, nach Dru zurückgeschickt zu werden.«
    Chetwynd schüttelte sich; dann verstand er. »Brauchst du eine Pipeline nach Koldyeze?«
    »Du hast wirklich viel gelernt.«
    »Noch etwas, Mister?« stieß Chetwynd aus.
    »Sonst nichts. Mach einfach nur so weiter. Ich melde mich hin und wieder. Wenn du mehr Geld brauchst, frag einfach.«
    Chetwynd überlegte. »Wie tief ist dein Goldsack?«
    »Wie weit ist das Imperium?«
    Das war die korrekte Antwort. Sten war darauf vorbereitet, Chetwynd oder auch jedem anderen Tahn eine unbegrenzte Menge von Einheiten zu geben – einwandfrei gefälschte Einheiten, die die Wirtschaft noch mehr in die Inflation stürzten. Jeder fünftausendste Schein hatte eine duplizierte Seriennummer.
    Wenn zwei dieser Scheine, perfekte Exemplare der Tahn-Währung, gleichzeitig bei einer Bankprüfstelle auftauchten, würde der Teufel los sein – und außerdem würde es die Bereitschaft der Tahn, ihrem eigenen Währungssystem zu vertrauen, erheblich schwächen.
    Sten erhob sich. »Ach ja, eine Sache noch. Lass mich bitte nicht beschatten. Und tauch auch nicht in meiner netten, sicheren Wohnung auf.« Er langte über den Tisch und kniff Chetwynd in die Wange. »Ich brauche dich noch als heimliche Geliebte. Mit einem Zettel um die große Zehe würdest du verdammt blöd aussehen.«
    Dann war Sten auch schon weg.
     
    St. Clair breitete die Schuldscheine, die in unterschiedlichen Stadien der Verzweiflung und der Trunkenheit ausgestellt worden waren, systematisch auf ihrem Schreibtisch aus. Das Schluchzen der jungen Frau auf dem Sofa wurde von konvulsivischen Zuckungen unterbrochen.
    »Ist ja gut«, sagte St. Clair. Sie ging zu der kleinen Bar hinüber, goss etwas zu trinken ein und wartete, bis die Frau ausgetrunken hatte.
    »Geht’s wieder?«
    Die Frau nickte.
    »Betrachten wir die Sache einmal von meiner Warte aus«, fing St. Clair an. »Natürlich wussten Sie nicht, was Sie da taten, Mayd. Ich war selbst auch schon einmal in einer ähnlichen Situation. Damals war ich noch viel jünger.«
    Der Altersunterschied zwischen beiden Frauen betrug wahrscheinlich kaum mehr als drei oder vier Jahre. Doch St. Clair wusste, wie sie ihre Karten auszuspielen hatte.
    »Und Sie können nicht zahlen.
    Wenn Sie Ihre Familie nach Geld fragen, stehen Sie endgültig im Regen. Es klingt nicht gerade so, als sei Ihr Vater einer der verständnisvollsten Väter überhaupt.
    Wenn das hier ein Livie wäre, müsste ich jetzt meinen Schnurrbart zwirbeln und - was müsste ich wohl tun? Vorschlagen, dass Sie, da Sie sehr jung und sehr attraktiv sind, einigen meiner älteren Gäste zur Verfügung stehen? Oder vielleicht die Familienjuwelen stehlen? Nein. Ich hab’s. Sie sollten mir alle Ihre Familiengeheimnisse anvertrauen. Erpressung, so heißt es immer in den Livies.
    Kein Wunder, dass ich mir schon seit Jahren keine mehr angesehen habe.
    Ich bin bestimmt eine loyale Tahn und würde keine dieser Dummheiten von Ihnen verlangen.
    Mayd, ich würde Sie gerne als meine Freundin betrachten. Ich habe mich seit jeher geehrt gefühlt, dass eine Frau aus Ihrer Kaste mein Etablissement mit ihrer Anwesenheit ehrt. Die Tatsache, dass Sie unglaubliches Glück an den Tischen haben, ändert daran nichts.
    Aber …«, seufzte St. Clair und schob die Schuldscheine zu einem Stapel zusammen, »ich bin auch Geschäftsfrau. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun soll.
    Ich könnte diese Scheine zerreißen –« Sie unterbrach sich, und Mayd blickte sie hoffnungsvoll an. »Doch dann wäre ich gezwungen, Ihnen den weiteren Eintritt in meinem Haus zu untersagen.
    Schlimmer noch, ich wäre durch mein Abkommen dazu verpflichtet, diesen Vorfall der Sicherheitsabteilung der Casinoeigentümer zu melden. Das könnte peinlich werden, wenn Sie bei sämtlichen Etablissements auf der schwarzen Liste stehen.«
    St. Clair tat, als würde sie intensiv nachdenken. »Warten Sie. Ich habe eine Idee. Ich bin Spielerin. So wie Sie. Aber, naja, ich liebe dieses gewisse Kribbeln. Genau wie Sie.«
    Die Frau wurde rot. Sie wollte nicht daran erinnert werden, wann sie zum

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