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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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blitzenden McLean-Generatoren ausgestattet.
    Na schön.
    Kilgour wollte noch warten, bis der Bürokrat auftauchte und dann dabei zusehen, wie sich Abermillionen von Spionageabwehrleuten der Tahn auf den armen Alkie stürzten, der auf seiner Bank bewusstlos geworden war, und mitverfolgen, wie sie versuchten, ihn auszuquetschen.
    Der letzte Akt verlief jedoch, wie so oft, völlig undramatisch.
    Kilgour glitt – im wahrsten Sinne des Wortes – unter dem Gleiter hervor und kroch dann sehr langsam um die nächste Ecke davon.
    ›Guter Versuch, Jungs. Aber nicht oscarreif.‹ Kilgour fragte sich noch, wer dieser Oscar eigentlich war, machte sich dann jedoch unverzüglich auf den Weg zum K’ton Klub. Zum Entfetten.
     
    Erst nach drei Anläufen wurde Senior Captain (Nachrichtendienst) Lo Prek von Lord Wichman empfangen.
    Der erste Versuch war abgelehnt wurden, nachdem er Lord Wichman einen heiligen Schrecken eingejagt hatte. Wichmans Adjutant, wie er seinen Verwaltungssekretär nannte, hatte seinem Boss mitgeteilt, ein gewisser Captain vom Nachrichtendienst wünsche den Lord zu sprechen.
    Wichman war trotz seiner fast lächerlich wirkenden Ehrlichkeit weiß wie eine Wand geworden. Geheimdienstler, so sagte man, konnten sogar ihren eigenen Müttern jede beliebige Schuld nachweisen und ihre armen Knochen dazu bringen, auf Vid alles zu gestehen.
    Dabei erschien der Captain nicht einmal mit einem offiziellen Auftrag.
    Seine Anfrage wurde ignoriert.
    Als die zweite Anfrage vorlag, befahl Wichman seinem Sekretär, soviel wie möglich über den Offizier herauszufinden.
    Er las das Fiche mit großem Interesse durch, bewunderte Lo Preks Belobigungen und seine offensichtlichen Fähigkeiten. Trotzdem wusste er noch immer nicht, aus welchem Grund er seine wertvolle Zeit mit ihm vergeuden sollte.
    Beim dritten Mal hatte Lo Prek mehr Glück. Wichman war gelangweilt und hatte keine Lust, sich die letzten Zahlen der industriellen Entwicklung anzusehen – sie gingen ohnehin nach unten – oder sich anzuhören, warum alles schon bald viel besser werden würde.
    Lo Prek mochte zwar ein Monomane sein, doch er wusste sehr wohl, wie er seinen Fall vorzubringen hatte.
    Wichman lauschte ihm mit zunehmender Faszination. Der Captain war davon überzeugt, dass ein Mann, ein ehemaliger Kriegsgefangener aus Pastours Ferienlager, auf Heath frei herumlief. Er hatte bereits viel Unheil angerichtet, bevor er gefangen genommen worden war. Unheil, von wegen! Er war für mehrere Niederlagen der Tahn verantwortlich!
    Etwas grandios ausgedrückt, vielleicht, aber …
    Jetzt tummelte sich dieses Individuum namens Sten im Untergrund der Gesellschaft von Heath. Er würde erneut zuschlagen. Schon jetzt, berichtete Lo Prek, gab es vereinzelte Fälle von Sabotage, Spionage und allgemeine Stimmungsmache gegen den Krieg.
    Wichman sah sich erneut das Microfiche an, das Lo Prek ihm überreicht hatte, und wunderte sich. Diesem einzelnen Tahn-Offizier, der sich, technisch gesehen, unerlaubt von seiner Einheit entfernt hatte, war es gelungen, diese Datenmengen ohne besondere Quellen zusammenzutragen, nur aufgrund dessen, was er sich hier und da geborgt hatte.
    Faszinierend.
    Wichman kam zu einem Entschluss. Er hielt LO Prek für einen Spinner. Dieser Imperiale, wie auch immer er heißen mochte, hatte niemals existiert, oder er war inzwischen irgendwo in einem Schlammgraben ertrunken. Trotzdem könnte es sehr nützlich sein, einen so eifrigen Menschen um sich zu haben und ihn zu allen möglichen Dingen, die schief liefen, harte Daten und Fakten sammeln zu lassen – das, was er den nicht genug zu verdammenden Imperator einst einen Erbsenzähler nennen gehört hatte.
    Wichman blickte vom Schirm auf und lächelte. »Captain, ich glaube, einen Mann von Ihrem Format kann ich sehr gut brauchen.«

 
Kapitel 39
     
    Admiral Masons Zerstörergeschwader stieß mit voller Kraft auf einen ganzen Planeten hinunter. Bei dem Planeten handelte es sich um Heath, die Zentralwelt der Tahn. Als die ersten Alarmsirenen losheulten, glühten die Nasen der Schiffe bereits in der Reibungshitze der Atmosphäre.
    Luftabwehrmannschaften, die hauptsächlich an zeremonielle Aufstellungen und das Polieren ihrer Ausrüstung gewohnt waren, rannten panisch in ihren Gefechtsstationen herum und versuchten, sich an echte Zielerfassungsmechanismen und Abschußprozeduren zu erinnern. Mehrere Teams verloren entscheidende Minuten, weil sie erst den Offizier suchen mussten, der den Inputcode für die

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