Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
er mit nicht geringen Kosten aus weiter Ferne hierher importiert hatte.
    Sobald diese Insekten die Anwesenheit eines anderen Wesens spürten, versteckten sie sich irgendwo. Pastour, den sie inzwischen kannten, stellte für sie keine Bedrohung mehr dar.
    Also … musste jemand anderes …
    »Seien Sie vorsichtig, Colonel«, sagte der Mann. »Ich rate Ihnen, sich alles, was Sie ab jetzt zu tun gedenken, sorgfältig zu überlegen.«
    Das war mehr als nur ein guter Rat. Denn als Pastour Sten und die tödliche Waffe erblickte, die auf seinen Bauch gerichtet war, hätte er sich am liebsten auf ihn geworfen, mit ihm gerungen und laut um Hilfe geschrieen. Er überlegte es sich jedoch. Wenn nicht der Tod, dann schien Kidnapping sein Schicksal zu sein. Pastour entspannte sich. Handelte es sich um Kidnapping, dann mussten Gespräche und Verhandlungen folgen. Ein Terrain, das er nur zu gut beherrschte. Deshalb hieß es jetzt, nach außen hin Ruhe zu bewahren.
    Sten sah dem Mann aufmerksam beim Denken zu. Einen Augenblick, bevor Pastour wusste, dass er zu einer Entscheidung gekommen war, ließ Sten die Waffe sinken. Er lehnte sich an eine Werkzeugbank und winkte Pastour zu einer Gartenbank hinüber. Pastour gehorchte. Er blickte sich neugierig um und fragte sich, wie Sten sein ausgeklügeltes menschliches und elektronisches Sicherheitssystem hatte durchdringen können. Dann sah er das Gitter neben der Öffnung des Hauptwasserschachts des Gewächshauses liegen. Pastour konnte sich eines Lachens nicht erwehren.
    »Ich wusste, dass dieser verdammte Schutzraum eine blöde Idee war«, schnaubte er.
    Sten verstand nicht so recht, was daran so lustig war, aber Pastour winkte ab. Eine Erklärung würde zuviel Zeit in Anspruch nehmen.
    »Wie wollen Sie uns beide von hier wegkriegen?« fragte er statt dessen. »Ich bin viel zu alt, um durch dieses Ding zu kriechen.« Er zeigte auf den Gully.
    »Keine Sorge«, erwiderte Sten. »Sie bleiben, wo Sie sind.«
    Pastour zog die Stirn in Falten. Wollte dieser Kerl ihn doch umbringen? War sein Gegenüber ein Verrückter? Wollte er zunächst ein wenig mit ihm spielen und ihn erst später töten? Nein. Dieser junge Mann hatte nichts Verrücktes an sich.
    »Was haben Sie vor?«
    »Reden. Sonst nichts. Mein Boss kam auf die Idee.«
    Pastour hob die Augenbrauen. Boss?
    »Ihnen ist er als der Ewige Imperator bekannt. Wie auch immer, er meinte jedenfalls, wir sollten uns ein wenig unterhalten.«
    Allmählich zweifelte Pastour an seinem Verstand. Vielleicht war der Mann doch durchgeknallt. Wie sollte er mit dieser Situation umgehen? Er schärfte sich ein, dass er jetzt auf keinen Fall widersprechen durfte. Bevor er seine Gedanken in Worte kleiden konnte, fasste Sten in seine Jackentasche, zog etwas heraus und warf es neben Pastour auf den Boden. Der Tahn hob es auf, warf einen Blick darauf und schreckte zurück. Es trug das persönliche Siegel des Imperators! Pastour musste es nicht überprüfen lassen, um zu wissen, dass es echt war.
    Sten war genau das, was er zu sein vorgab: ein Botschafter des Ewigen Imperators. Fragen über Fragen überfluteten Pastours Hirn. Dann wischte eine große, alles überstrahlende Frage alle anderen hinweg: Warum ich? Und er wurde sehr, sehr wütend.
    Hatte der Ewige Imperator eine Charakterschwäche an ihm festgestellt? Hielt ihn der Mann etwa für einen Verräter?
    »Mein Boss will nichts anderes, als Sie wissen lassen, dass er weiß, dass es Sie gibt«, sagte Sten, als spürte er, was in Pastour vor sich ging. »Sie sollen das hier lediglich als die Eröffnung eines Dialogs betrachten.«
    »Und was soll ich seiner Meinung nach tun oder sagen?« Die Worte wurden glatt und eisig ausgestoßen.
    »Momentan überhaupt nichts«, antwortete Sten.
    »Wurde sonst noch jemand kontaktiert?« Mit »sonst noch jemand« meinte er andere Mitglieder des Rates.
    »Nein. Nur Sie.«
    Danach schwieg Sten für eine ganze Weile. Er wollte, dass Pastour seinen Zorn herunterkochte. Er wollte, dass sich Hass aufbaute. Denn wenn der Wandel einsetzte, folgte mit Sicherheit Verwirrung. Und dann setzte er den Haken an.
    »Wie fanden Sie die kleine Party, die mein Boss kürzlich gegeben hat?«
    Pastour zuckte zusammen. Er wusste, dass Sten auf das Bombardement anspielte. In seinen Augen war es ein Zeichen gewesen, dass der Imperator jederzeit zuschlagen konnte. Stens Anwesenheit in seinem privaten Garten unterstrich diese Tatsache noch. Und doch …
    »Wenn der Imperator glaubt, dass sein feiger

Weitere Kostenlose Bücher