Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
zeigten. Was wollte er damit erreichen?
    Kurz danach waren sie sehr überrascht, wie viele der wankenden Verbündeten des Imperators wieder in sein Lager zurückkehrten. Die Kampagne war keineswegs sinnlos.
    Sie brachte dringend benötigte Schiffe und Truppen sowie einen gewaltigen öffentlichen Meinungsumschwung.
    Fehrle schlug das gleiche vor, nur in wesentlich größerem Maßstab. Er wollte eine große Tour durch 22 Systeme starten, in denen er persönlich Seite an Seite mit den Regierenden dieser Systeme auftreten und dem Imperator bei jeder Gelegenheit den schlimmen Finger zeigen würde.
    Der einsame Tahn, der trotzig gegen den kriegslüsternen, tollwütigen Imperialistischen Riesen ankämpfte und gelobte, trotzdem zu gewinnen. Etwas in der Art. Hinter den Kulissen würde er diesen Verbündeten den Rücken mit einem großen Knüppel stärken. Er würde sie davon überzeugen, sich in den Gräben festzukrallen und bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Wenn das funktionierte, musste sich der Imperator jeden erhofften Sieg so teuer erkaufen, dass er sich die Sache, wie Fehrle glaubte, noch einmal überlegen würde.
    Wichman war begeistert. Pastour gab widerwillig zu, dass der Plan einiges für sich hatte. Doch er musste immer wieder an das verheerende Bombardement und an Stens Auftauchen in seinem schwer bewachten Wohnsitz denken. Wenn der Imperator das alles nach Belieben tun konnte …
    »Ich sorge mich um Ihr Leben, Mylord«, sagte er schließlich. »Was hält den Imperator davon ab, von dem Plan zu erfahren und dann zuzuschlagen, wenn Sie es am wenigsten erwarten? Ich weiß nicht, wie die Leute ein Attentat auf Sie aufnehmen würden.«
    »Ich möchte ja gerade, dass der Imperator davon erfährt.«
    Wichman war wieder einmal überrascht. Pastour verstand jedoch sofort. Fehrle wollte seinen Stab zwei Reiserouten ausarbeiten lassen. Auf der ersten begann die Tour auf Arbroath. Das schien zunächst eine logische Wahl, denn die Arbroath waren den Tahn absolut ergeben. Sie würden Fehrles Knie umschlingen und ihn lobpreisen, was eine wunderbare Propaganda abgab. Diese Reiseroute musste durchsickern. Tatsächlich jedoch war Arbroath ein mieser Ausgangspunkt. Die Leute waren so bedingungslos ergeben, dass sie ohnehin so lange weiterkämpfen würden, bis keiner von ihnen mehr am Leben war.
    Der wirkliche Ausgangspunkt musste Cormathen sein. Pastour sah sofort, welcher gedankliche Winkelzug dahintersteckte. Das Volk der Cormathen waren wilde Rebellen, eine halbkeltische Splittergruppe, deren einzige Motivation, sich den Tahn anzuschließen, in ihrem irrationalen Hass auf das Imperium bestand. Angenommen, die Tahn würden den Krieg gewinnen, dürften sich die Cormathen wohl in der nächsten Sekunde gegen ihre ehemaligen Verbündeten wenden. Nach den jüngsten Niederlagen schienen sie bereits jetzt zu wanken. Fehrle wollte dieser Entwicklung sofort ein Ende bereiten. Am ersten Tag der Tour der 22 Systeme wollte er seinem Volk einen diplomatischen Sieg präsentieren.
    Der Rest der Tour würde auf die gleiche Weise verlaufen. Die Imperialen bekamen falsche Hinweise zugespielt, und Fehrle tauchte immer dort auf, wo man ihn am wenigsten erwartete, und schlug dem Ewigen Imperator ein Schnippchen nach dem anderen.
    Pastour und Wichman gelobten enthusiastische Unterstützung. Sie wollten ihre eigenen Leute entsprechend impfen und auch die anderen Fraktionen bearbeiten. Fehrles Vorschlag wurde einstimmige Akzeptanz garantiert, sobald er offiziell vor dem Hohen Rat eingebracht wurde.
    Während Fehrle und Wichman einander zu dem zu erwartenden Erfolg gratulierten, musste Pastour wieder an Sten denken. Und an Koldyeze. Die Bitte des jungen Mannes wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Erst vor kurzem hatte er einen Weg entdeckt, wie er nicht nur sein Versprechen erfüllen, sondern den Wert des Pots um 1.000 Prozent erhöhen konnte.
    Im Laufe des Krieges hatten die Tahn Millionen von Gefangenen aller Art gemacht. Doch nur sehr wenige dieser Gefangenen bereiteten ihnen besondere Schwierigkeiten.
    Das waren die wichtigen Diplomaten, Politiker und hochrangigen Offiziere, die den Tahn in die Hände gefallen waren. Sogar die instinktive Verachtung der Tahn gegenüber Gefangenen ließ es nicht zu, dass sie diese Wesen mit etwas anderem als Samthandschuhen anfassten – relativ gesehen. Das Problem bestand darin, passende Aufseher mit wenigstem einem Minimum an politischem Gespür zu finden.
    Momentan war das unmöglich. Die Gefangenen waren

Weitere Kostenlose Bücher