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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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»Bitte!«
    Alex erhob sich, ging um den Tisch herum auf L’n zu und klopfte ihr gerührt auf die Schulter. Sie war ein Wesen ganz nach seinem Geschmack. Kilgour hatte eine neue Freundin gefunden.
    »Kennst du noch mehr von diesen Geschichten?« erkundigte sich L’n hoffnungsfroh.
    »Ein paar, Mädel. Nicht sehr viele. Hast du schon mal die von den gefleckten Schlangen gehört?«
    »Hetz ihn bloß nicht auf, L’n«, ertönte Stens Stimme von der anderen Seite des Raums. »Sonst dauert es nicht lange, und du wünschst dich wieder in dein Kühlfach nach Koldyeze zurück.«
    Die drei drehten sich um und sahen den verlorenen Sohn in der Tür stehen. Armer Sten. Sein Haar war zerzaust, die Augen glasig, und die Kleider hingen wie bei einer Vogelscheuche an ihm herab. Er humpelte mit wunden Füßen auf sie zu.
    »Was zum Teufel ist denn passiert?« fragte St. Clair.
    Sten seufzte nur und schüttelte den Kopf. Dann ließ er sich in einen Sessel fallen und gestikulierte verzweifelt auf seinen aufgesperrten Mund. Alex reichte ihm eine Mixtur, die die Kehle fürs erste beruhigte. Sten schluckte alles in weniger als vier Schlucken hinunter und knallte den Becher auf den Tisch. Alex füllte sofort nach. Diesmal gluckerte Sten ungefähr die Hälfte davon weg. Nach einem Rülpser nahm er nur noch kleinere Schlucke zu sich.
    »Und?« St. Clair blieb hartnäckig.
    »Eine ganze Weile dachte ich, jetzt bist du dran«, sagte Sten. »Ich bin in eine Säuberungsaktion der Tahn geraten.«
    Seine drei Kameraden wollten ihn mit Fragen bestürmen, doch er winkte nur ab.
    »Sie brauchten ein paar einigermaßen anständig aussehende Typen für die ersten Reihen ihres Volksauflaufs, um Plakate und Schilder für die Livie-Teams zu schwenken. Wir mussten dort stundenlang in der Sonne stehen, und dann kam Lady Atago heraus, spielte General Freundlich und forderte uns auf, Selbstmord zu begehen. Wir dachten kurz darüber nach und fanden es in Ordnung, wenn wir nur endlich nach Hause durften.
    Aber von wegen. Atago meinte, wir sollten noch ein wenig bleiben, sie hätte eine kleine Show für uns vorbereitet. Dann durften wir noch mal elf Stunden dort herumstehen und dabei zuschauen, wie auf dem großen Bildschirm jede Menge Verräter ihre Sünden gestanden und dann zu unserem Vergnügen fertiggemacht wurden.«
    »Irgendwelche besonderen Verräter?« fragte L’n.
    »Diejenigen, die wir uns ausgedacht haben. Gegen Schluss taten sie mir fast leid.«
    »Für dein Mitleid musst du dich nicht schämen, junger Freund«, sagte Alex. »Solange es nicht zur Gewohnheit wird.«
    Sten erwiderte nichts, sondern bettelte um etwas zu essen. Während er aß, berichtete er von seinem Besuch in Koldyeze.
    »Was tun wir als nächstes?« wollte St. Clair wissen.
    »Momentan gibt es für uns nicht viel zu tun. Wir halten unser Agentennetz schön straff und schmieren den Korruptionsautomaten, damit er reibungslos läuft. Wir bleiben den Tahn weiterhin im angemessenen Rahmen ein Stachel im Fleisch.«
    »Verdammt langweilig!« beschwerte sich L’n. »Wo bleiben Romantik und Abenteuer, wie du uns versprochen hast? Intrigen! Gefahr! Verdeckte Aktionen! Ich hab mich doch nicht hierfür gemeldet, um mich zu langweilen, Mann!«
    Alle lachten.
    »Tut mir leid, aber es sieht ganz so aus, als steht in nächster Zeit für uns nichts anderes in den Karten«, erwiderte Sten. »Wir haben bis zu diesem Punkt alles getan, was wir tun konnten. Jetzt müssen wir warten, bis uns die Geschehnisse wieder einholen. Große Geschehnisse, die wir nicht mehr kontrollieren können. Wie damals in den Randwelten. Oder auf Cavite.«
    Er erhob sich und füllte alle Gläser noch einmal nach.
    »Obwohl ich es nur ungern zugebe, aber es ist ungefähr so wie in Alex’ Geschichte«, ergänzte er. »Wir haben die Tahn jetzt in eine große Stahlfalle gejagt und an den Eiern gepackt. Sie wissen nur noch nicht, wie sehr es noch weh tun kann.
    Deshalb müssen wir abwarten, bis sie das Ende der Kette erreicht haben.«

 
Kapitel 52
     
    Das Imperium hatte – zumindest teilweise – aus dem Gemetzel in den Pel/e-Systemen gelernt.
    Flottenmarschall Ian Mahoney ging die Pläne für die Bombardierungen durch, die der Invasion der Randwelten vorausgehen sollten, und fauchte: »Verdoppeln.«
    »Was soll verdoppelt werden, Sir?«
    »Alles.«
    Seine Stabsoffiziere schauten sich die Aufstellungsberechnungen an und befolgten seine Befehle.
    Doppelt soviel Waffennachschub wie geplant sollte in den Randwelten

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