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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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antworten.
    Wenn du mir einen Riesengefallen tun willst, lass mir einfach eine Mininotiz zukommen, damit mich meine Frau nicht länger für einen ausgemachten Lügner hält.
    Ich wüsste nicht, wie ich das wieder gutmachen könnte, es sei denn, du tauchst mal hier auf Ulthor-13 auf, dann führen wir dich ins beste Restaurant dieses Planeten aus. Es wäre mir eine große Freude.
    Viele Grüße, dein alter Kumpel
    Mik Davis
     
    Dieser Brief brachte Prek in eine Situation, in der er nur gewinnen konnte. Wurde der Brief beantwortet, wusste er, dass Sten dem Imperium noch immer diente. Wurde er nicht beantwortet, wusste er das gleiche. Zumindest wäre er dann ausgeliefert worden. Preks Vertrauen in das Postwesen des Imperiums war weitaus ausgeprägter als das der meisten seiner Bürger.
    Statt dessen wurde das Post-Fiche in Begleitung eines sehr ernsten, sehr offiziellen und sehr formellen Begleitschreibens an den Tahn-Agenten zurückgeschickt.
     
    Sehr geehrter Bürger Davis,
    leider kann Ihr persönliches Schreiben an Commander Sten nicht zugestellt werden.
    Die Meldestelle des Imperiums gibt auf Anfrage an, dass Commander Sten in den Dokumenten der Imperialen Raumflotte nach einem Einsatz in den Randwelten als »Im Kampfeinsatz« vermisst geführt wird.
    Sollten Sie weitere Informationen benötigen, setzen Sie sich bitte mit …
     
    Mit freundlichen Grüßen …
     
    Captain Prek hatte den Eindruck, dass er seine sich selbst auferlegte Mission auf angemessene Weise begonnen hatte.
    Sten war nicht nur am Leben, sondern sogar in seiner Reichweite.
    Ein Gefangener.
    Prek weigerte sich zu glauben, dass Sten seinen Verletzungen erlegen oder in der Gefangenschaft umgekommen sein konnte. Er war am Leben.
    Er musste noch am Leben sein.
    Prek schaltete den Computer ein und machte sich auf die Suche nach sämtlichen Imperialen Soldaten, die bei der Eroberung der Randwelten in Gefangenschaft geraten waren. Er spürte, dass er dem Mörder seines Bruders bereits dicht auf den Fersen war.

 

 
Kapitel 13
     
    Der erste Ausbruchsversuch ging schief.
    Captain Michele St. Clair hatte zwei Wochen lang intensiv beobachtet, wie die ersten Arbeitstrupps gebildet, wie ihnen ihre Aufgaben zugeteilt und wie sie nach Heath hinuntergeführt wurden. Sie glaubte, eine Möglichkeit gefunden zu haben.
    Die Prozedur war sehr rigide: Nach dem Morgenappell befahl Major Genrikh einer bestimmten Anzahl von Gefangenen, eine bestimmte Anzahl von Arbeiten außerhalb der Gefängnismauern auszuführen. Noch im Innenhof wurden sie in Arbeitstrupps aufgeteilt, dann übernahmen die Tahn-Wachen das Kommando. Jeden Arbeitstrupp begleiteten im Schnitt ein Unteroffizier für zehn Gefangene und drei Wachen für je fünf Gefangene. Die Tahn waren sehr vorsichtig.
    Unter den Gefangenen wurde die ethische Rechtfertigung der Arbeitstrupps noch immer debattiert; eine Debatte, aus der sich St. Clair heraushielt. Die Diskussion verlief folgendermaßen: jede Teilnahme, wenn auch unfreiwillig, half dem Feind; andererseits führte die Verweigerung der Teilnahme zum Tod des Gefangenen. St. Clair hielt beide Ansätze für unsinnig. Sie wusste, dass die Langeweile des Lagers früher oder später dazu führen würde, dass sich die Gefangenen für jede noch so kleine Aufgabe meldeten, solange sie sich nicht direkt gegen die Mitgefangenen richtete. Sie persönlich fand es vorteilhaft, dass die Trupps zum Arbeitseinsatz nach draußen geführt wurden. Sobald man die Kathedrale hinter sich gelassen hatte, ergaben sich Möglichkeiten zur Flucht, die … Sie machte sich nicht die Mühe, die Chancen näher auszurechnen, aber das musste sie auch nicht.
    Michele St. Clair war mit einem sicheren Instinkt für Gewinnchancen aufgewachsen und immer mit dem zufrieden gewesen, was ihr ein zugegebenermaßen etwas riskantes Leben als »Spielerlohn« zukommen ließ.
    Bereits in sehr jungen Jahren hatte sie die verschiedenen Karrieremöglichkeiten auf ihrem Heimatplaneten, einem der größten Warenumschlagplätze des Imperiums, abgewogen. Auf einem Raumschiff zu arbeiten oder anschaffen zu gehen war etwas für Leute, denen nichts Besseres einfiel; als Chefin einer Bar wiederum verlor man jegliche Beweglichkeit. Sobald sie alt genug war, um einem Croupier einen Chip über den Tisch zu schieben, wurde St. Clair professionelle Spielerin.
    Sie wusste, wie man den Flaschen das letzte Hemd vom Leib zockte und wie man sich seine Pfründe bewahrte, wenn man mit Falschspielern am Tisch saß. Sie

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