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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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wusste nicht, was er sagen sollte. Er dachte an sein eigenes Volk und fragte sich, wie sein Leben wohl verlaufen
wäre, wenn eine Bande von Männern wie seine Söldner zehn
Tage vor Ravens Truppe und den Männern aus Olasko in sein
Dorf geritten wäre. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Ich bin kein Held. Ich habe mich einfach nur um ein
paar Dinge gekümmert.«
»Das hast du«, erwiderte Creed.
»Danke, dass du dich um mich gekümmert hast, John.«
»Du würdest einen guten Hauptmann abgeben, Tal. Wenn
du Männer brauchst, hättest du kein Problem, welche zu kriegen. Du bist gerecht, kümmerst dich um deine Leute und
zahlst besser als die meisten.«
»Wenn ich je wieder eine starke Hand brauche, John
Creed, wirst du der Erste sein, an den ich mich wende.« Tal
stellte den Becher hin und lehnte sich zurück. Er wusste, er
würde wieder einschlafen: sein Körper musste heilen.
»Ich werde da sein«, sagte der Söldner grinsend. Dann
schaute er in die Nacht hinaus und fragte: »Was kommt als
Nächstes?«
Tal blickte zu den Sternen am Himmel. »Ein bisschen Ruhe. Dann noch mehr Dinge, um die ich mich kümmern muss.«
»Die können noch ein paar Tage warten. Ich sage immer,
man muss alle Ruhe genießen, die man kriegen kann«, erwiderte Creed.
Tal ließ sich wieder auf die Decken sinken und spürte, wie
der Schlaf sich seiner bemächtigte. Er dachte an seine Familie
und hoffte, dass sie nun ein wenig Frieden finden würde.
Dann dachte er an den Herzog von Olasko und seinen
Hauptmann, Quint Havrevrulen. Diese beiden würden ebenso
sterben müssen wie Raven, bevor Talons Volk Ruhe finden
konnte. Und mit solch unangenehmen Gedanken fiel Talon
Silverhawk in tiefen, erschöpften Schlaf.

Epilog
Skorpion
    Tal trank einen Schluck Wein.
Nakor sagte: »Was du getan hast, war wirkungsvoll, aber
es hat seine Grenzen.«
»Nicht für die Orodon«, erwiderte Tal.
Er saß in Pugs Arbeitszimmer auf der Insel des Zauberers.
Magnus, Caleb und Robert waren ebenfalls anwesend. Ein
flackerndes Feuer im Kamin machte den Raum noch angenehmer. Pug und Miranda waren nicht da; sie hatten sich laut
Nakor auf eine geheimnisvolle Reise begeben.
Tal war nach Küstenwacht weitergezogen, wo er eine
Schiffspassage nach Salador erworben hatte. Dort hatte er ein
paar Leute aufgesucht, die er kennen gelernt hatte, als er mit
Caleb in Salador gewohnt hatte, und Magnus eine Nachricht
geschickt, dass er mit seinen Angelegenheiten im Norden fertig sei.
Magnus war erschienen und hatte Tal mit Hilfe seiner Zauberkräfte zur Insel gebracht, genau wie beim ersten Mal, als er
den jungen Mann von Kendricks Gasthaus zu der Hütte nahe
Pugs Anwesen transportiert hatte. Tal hatte sich mehr als
einmal danach gesehnt, das auch zu können; er hatte genug
von Pferden, Schiffen und Kutschen.
Er war erst einen Tag auf der Insel, und die Ereignisse des
vergangenen Monats schienen bereits weit entfernt zu sein.
Seine Wunden waren verheilt, obwohl seine Schulter und das
Bein noch steif waren, aber die Heiler auf der Insel hatten ihm
versichert, es würde kein bleibender Schaden zurückbleiben,
nur zwei weitere beeindruckende Narben für seine Sammlung.
Nakor sagte: »Du hast dich gut gehalten, Talon«
»Tal, bitte«, erwiderte er. »Ich habe mich daran gewöhnt,
mich selbst für Tal Hawkins zu halten.«
»Also gut, Tal«, sagte Nakor.
»Deine Verteidigung des Orodon-Dorfes war ziemlich
wirkungsvoll für jemanden, der keine militärische Ausbildung
hat«, bemerkte Magnus. »Du hast mit dem gearbeitet, was du
vorgefunden hast, obwohl ich immer noch nicht so recht begriffen habe, wieso du die Katapulte verbrannt hast.«
Tal wirkte verblüfft. »Das habe ich nicht erwähnt.«
Magnus lächelte. »Nein, das hast du nicht. Ich habe dich
beobachtet.«
»Wo?«
»Ganz aus der Nähe, von einem Hügel aus.«
»Du warst dort!« Tal beugte sich vor und starrte Magnus
anklagend an. »Du warst dort und hast uns nicht geholfen?«
Caleb sagte: »Das konnte er nicht, Tal.«
»Es gibt vieles, was du noch nicht weißt«, fügte Nakor
hinzu. »Aber so viel solltest du bereits verstehen: Der Magier,
von dem wir gesprochen haben – Leso Varen – darf nicht erfahren, dass wir etwas mit dir zu tun haben. Wenn ein Magier
von Magnus’ Macht erschienen wäre und Raven und seine
Truppe vernichtet hätte, hätte der Magier Varen das sofort
gewusst. Du wärst in seinem Geist für immer mit dieser Sache
verbunden gewesen.«
Tal nickte. »Also gut. Es gefällt mir immer

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