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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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die Wasserschläuche.« Während Will das tat, ging Tal rasch die
anderen Vorräte durch und fügte ein weiteres halbes
Dutzend Lebensmittel zu dem hinzu, was die Männer
bereits hatten.
Masterson fragte: »Warum all die Heimlichtuerei?
Warum bringen wir Zirga und die anderen nicht einfach um?«
»Und riskieren, dass einer verwundet wird? Willst
du hier zurückbleiben, mit vier Leichen und einem
gebrochenen Arm?« Keiner sagte etwas. »Quint ist
der Einzige hier, der vollkommen gesund ist. Wenn
wir eine Chance haben wollen, brauchen wir jeden
Mann.«
Baron Visniya fragte: »Sollten wir nicht mehr Essen mitnehmen?«
»Wie weit gehen wir?«, wollte ein anderer wissen.
»Still!«, sagte Tal. Als sie alle aufhörten zu murmeln, erklärte er: »Folgt entweder den Befehlen, oder
kehrt in eure Zellen zurück. Keine Fragen mehr.«
Niemand sagte ein Wort, und Tal wies einen von
ihnen an, Will beim Austeilen der Wasserschläuche
zu helfen. »Füllt sie draußen am Brunnen.«
Sie folgten ihm nach draußen, und sobald die
Wasserschläuche gefüllt waren, führte Tal die Gruppe in Richtung Nordstrand. Sie gingen einen steilen
Pfad hinab, und als sie den Strand erreichten, riet Tal
ihnen, dicht beieinander zu bleiben, damit keiner im
Dunkeln verloren ging. Alle drei Monde waren untergegangen, und Tal konnte die kleine Höhle, die er
vor zwei Jahren entdeckt hatte, nur mit Mühe finden.
Ein paar Minuten später hatte er sie. »Räumt diese
Steine weg«, sagte er.
Ein paar Männer hoben ein paar Steine hoch, die
einen Haufen Treibholz an Ort und Stelle hielten,
und dahinter befand sich die Höhle. Sie war ziemlich
niedrig, und zwei Männer mussten sich hinknien, um
hineinzukriechen. Innen fanden sie lange Stämme
und kürzere Holzstangen, Seile, ein kleines Fass mit
Nägeln und einen Hammer.
»Was jetzt?«, fragte Havrevulen.
»Jetzt bauen wir ein Floß«, sagte Tal. »Und wir
haben weniger als vier Stunden Zeit dazu.«
Er gab Anweisungen, und die Männer schleppten
das Holz, das Tal sorgfältig geschnitten hatte, zum
Strand. Er hatte sich die Haut abgeschürft, sich
Stämme auf die Füße fallen lassen, war den Weg hinuntergefallen und hatte sich die Muskeln gezerrt
und Splitter eingerissen, aber im Lauf der letzten
zwei Jahre war es ihm gelungen, acht Bäume zu fällen, sie zu entrinden und dann aus dem Wald den
Weg hinunterzuzerren. Die Stangen hatten sich als
viel einfacher erwiesen, da er sie in einem vergessenen Lagerraum nahe der Außenmauer entdeckt hatte.
Das Holz war alt, aber immer noch brauchbar. Er
hatte nur eine Woche benötigt, um die Stangen zur
Höhle zu schaffen.
Ein paar Männer banden die Stangen oben auf die
Stämme, und als sie das getan hatten, lag so etwas
wie ein Rahmen im Sand. Tal errichtete einen einzelnen Mast, der, von vier ineinander greifenden Brettern in der Mitte gehalten, fest an die beiden Mittelstämme genagelt wurde. Das Segel war ein Betttuch,
zu einem Dreieck gefaltet und genäht und oben am
Mast festgenagelt. Es konnte unten auseinander gefaltet und an die hintere Stange gebunden werden.
»Wir können doch auf keinen Fall alle auf diesem
Ding stehen«, sagte einer der Männer.
»Werden wir auch nicht«, erwiderte Tal. Er sagte
zu Will: »Da drüben ist noch ein Haufen Treibholz.«
Er zeigte in die Dunkelheit. »Nimm ein paar Männer
und bringt das, was darunter liegt, hierher.«
Will tat, was man ihm gesagt hatte, und kehrte mit
einer großen gefalteten Segeltuchplane zurück. Sie
legten das Segeltuch auf die linke Seite des Floßes.
»Steckt all eure Bündel in das Segeltuch, ebenso
wie eure Waffen.« Nachdem sie fertig waren, sagte
Tal: »Bindet es sicher fest und befestigt es dann an
den Stangen.«
Als das Bündel an Ort und Stelle war, sagte er:
»Ich habe folgenden Plan. Es wird zwischen anderthalb und drei Monate dauern, bis das nächste Schiff
eintrifft. Das gibt uns sechs bis zwölf Wochen, um
die Insel zu verlassen und uns in Sicherheit zu bringen, bevor Zirga jemanden benachrichtigen kann,
dass wir geflohen sind. Wenn das Schiff direkt nach
Opardum fährt, sind das weitere zwei Wochen. Es
gibt hier eine starke Strömung, und wir werden sie
einen Teil unserer Arbeit für uns erledigen und uns
nach Norden treiben lassen, während wir auf das
Land zuhalten. Die meisten von euch sind zu
schwach, um mehr als ein paar hundert Schritte zu
schwimmen, wenn überhaupt, aber ihr könnt euch
festhalten, und wir werden alle treten. Der Wind wird

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