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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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Treppe hinunter und ging zur Küche.
Wie er angenommen hatte, waren Zeughaus und
Speisekammer geplündert worden. Er setzte sich an
den kleinen Tisch, an dem Tal und Will jeden Abend
gegessen hatten, und wartete. Nach einer Stunde
kehrten die Männer zurück, und jeder sagte: keine
Spur von den Gefangenen.
Zirga sagte: »Wer hat am Nordstrand nachgesehen?«
Benson, ein dicker Mann, der beinahe überhaupt
kein Kinn hatte, sagte: »Ich, Sir.«
»Was hast du gesehen?«
»Einen Strand, Sir.«
Zirga schüttelte den Kopf. »Du Idiot. Ich meine,
hast du Spuren gesehen, dass sie ein Boot auf den
Strand gezogen haben?«
»Ist mir nicht aufgefallen. Aber … ich hab auch
nicht danach gesucht.«
Zirga schüttelte ungläubig den Kopf.
»Ich meine, ich habe nach den Männern gesucht.
Wollt Ihr, dass ich zurückgehe und es noch mal versuche?«
Zirga sagte: »Nicht nötig. Sie sind nicht mehr auf
der Insel.«
Anatoli fragte: »Was machen wir jetzt?«
Zirga holte tief Luft und seufzte. Zu Royce sagte
er: »Mach uns was zu essen.« Dann wandte er sich
an die anderen. »Wir warten.«
»Warten? Auf was?«, fragte Kyle.
»Aufs erste Schiff, das auftaucht und uns wegbringt.«
»Weg? Wo gehen wir denn hin?« Royce, der auf
dem Weg zur Speisekammer war, drehte sich noch
einmal um.
»Auf keinen Fall nach Opardum«, sagte Zirga.
»Wenn der Herzog hört, dass wir zugelassen haben,
dass siebzehn Gefangene einfach von der Insel spazieren, wird er einen anderen Kommandanten und
vier neue Wärter schicken, und wir fünf werden die
ersten neuen Gefangenen sein.«
»Das wäre unangenehm«, stellte Anatoli fest.
Zirga schüttelte nur den Kopf und schlug die Hände vors Gesicht. »Bring mir ein wenig Branntwein.
Braver Junge.«
Anatoli tat, was man ihm gesagt hatte, und Zirga
lehnte sich zurück und sah sich in der Küche um.
»Ich habe ein wenig Gold beiseite geschafft, also
kann ich vielleicht oben in Conar etwas finden. Und
ein Vetter von mir wohnt in einem Dorf nahe der
Grenze nach Salmater. Er hat vielleicht einen Platz
für mich. Wo immer ich mich niederlasse, Jungs, es
wird weit von hier entfernt sein.« Er seufzte bedauernd. »Aber diese Mahlzeiten werden mir wirklich
fehlen.«
Die anderen drei nickten zustimmend, und Royce
machte sich daran, das Frühstück zuzubereiten.
    Gegen Mittag kam Tal zu dem Schluss, dass sie weiter nach Norden geraten waren, als er angenommen
hatte, und es war schwieriger, zum Festland zu manövrieren, als er dachte. Sie schienen dem Land nicht
näher zu kommen, ganz gleich, wie angestrengt sie
paddelten. Er konnte mit einiger Mühe die weiße Linie erkennen, wo sich das Meer am Strand brach,
also wusste er, dass sie nicht weiter als zwei Meilen
vom Land entfernt waren, aber in dieser letzten
Stunde waren sie offenbar kaum vorwärts gekommen.
    Er schaute die Männer im Wasser an und sah, dass
mehrere erste Anzeichen an den Tag legten, dem kalten Wasser zum Opfer zu fallen. Er befahl die Paddler ins Wasser, dann bedeutete er, dass auch Will ihm
ins Wasser folgen sollte. Er sagte denen, die am
schwächsten aussahen, sie sollten an Deck gehen und
sich so gut wie möglich in der Sonne erholen, während frische Paddler ihre Positionen einnahmen. Ein
leichter Wind wehte, was ihnen helfen würde,
schneller trocken zu werden, aber zu Tals Verdruss
blies er nach Nordosten, also nützte das primitive
Segel ihnen nichts.
    Tal sah sich die Männer genau an und erkannte,
dass zwei von denen, die gerade aus dem Wasser gestiegen waren, ernstliche Probleme hatten. Sie klapperten mit den Zähnen und waren kaum imstande
gewesen, sich auf das Floß zu ziehen. »Setzt euch so
auf die Stämme, dass die Füße baumeln, und haltet
euch fest, damit ihr nicht wieder reinfallt«, wies er
sie an. Er wusste, sobald ihre Hemden trockneten,
würden sie die Wärme der Sonne spüren, aber es
würde knapp werden.
    So gut das vom Wasser aus möglich war, versuchte er zu erkennen, wie sie vorankamen, aber nach
beinahe zehn Minuten hatte er den Eindruck, dass
das Land nun sogar weiter entfernt war als zuvor.
Denen, die mit ihm im Wasser waren, sagte er: »Tretet.«
    Er packte die Stange vor sich mit der linken Hand,
dann begann er, so fest zu treten, wie er konnte. Die
anderen folgten seinem Beispiel, während die Paddler ihre Anstrengung verdoppelten. Nach ein paar
Minuten rief er: »Sind wir jetzt näher?«
    »Ja«, antwortete einer der Männer, die vor dem
Mast saßen. »Ich würde sagen, ja, macht

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