Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
Vom Netzwerk:
Lauf der Jahre gelernt, dass Wahrheit ein sehr dehnbares Konzept ist.«
»Habe ich auch nur die geringste Ahnung, um was
es hier geht?«
Pug sagte: »Ich weiß nicht, ob irgendeiner von uns
diese Ahnung hat – ob wir fähig sind, es wirklich zu
verstehen.« Er schwieg einen Moment, dann fügte er
hinzu: »Du hast viel durchgemacht, Tal. Du bist noch
keine dreißig Jahre alt, aber du hast mehr gelitten als
die meisten Männer in zwei Leben. Wenn das hier
vorbei ist und falls wir überleben sollten, werde ich
dir so viel sagen, wie ich kann.«
»Falls wir überleben sollten?«
»Dein Plan klingt an der Oberfläche brillant, aber
es gibt Kräfte, die weit über dich und Kaspar hinausgehen, und sogar über das Konklave und Leso Varen.
Das Konklave wird sein Bestes tun, dich vor Varens
Macht zu schützen. Wenn wir mit unserer Vermutung darüber, was er vorhat, Recht haben, wird der
größte Teil seiner Energie anderswo gebunden sein,
und wenn das der Fall ist, ist er verwundbar. Dennoch, er ist der gefährlichste Spieler bei dieser Sache,
denn ich kann es zwar an Macht mit ihm aufnehmen,
aber er hat keine Skrupel und wird alle in seiner Nähe vernichten, um nicht besiegt zu werden.«
»Ihr macht mir wirklich Mut«, sagte Tal.
Pug lachte. »Es ist alles sehr riskant, aber das Le
ben ist nun mal ein Risiko.«
»Das ist wahr.« Tal trank einen Schluck Wein.
»Also, was passiert, nachdem wir König Ryan überzeugt haben?«
Pug lächelte. »Dann kommt der schwierige Teil,
nämlich König Carol und den Botschafter von Kesh
zu überzeugen.«
Tal schüttelte den Kopf. »Damit solltet Ihr Euch
lieber beeilen, denn man wird versuchen, mich hinzurichten, sobald ich einen Fuß auf roldemischen
Boden setze.«
»Keine Sorge, ich kann sehr schnell reden.«
Tal lehnte sich nachdenklich zurück. Er wusste,
ihr Plan war kühn, verwegen, vielleicht sogar verrückt, aber es war auch ihre einzige Hoffnung auf
einen entscheidenden und plötzlichen Sieg über Kaspar.
Dennoch, die Vorstellung, Olasko endlich zu vernichten, erfüllte ihn nicht mehr mit froher Erwartung.
Stattdessen spürte er nur taube Leere. Er trank seinen
Wein.
    Eine Delegation von Würdenträgern aus Roldem und
eine volle Ehrenwache warteten am Kai, als das
Schiff des Königs der Inseln anlegte. Als die Landungsbrücke ausgefahren wurde, traten die Würdenträger vor, bereit, den unangekündigten königlichen
Besucher zu empfangen, denn oben am Hauptmast
des Schiffes flatterte das Wappen des Königshauses
der Inseln und tat der Welt kund, dass sich ein Mitglied der Königsfamilie an Bord befand.
    Statt eines prächtig gekleideten Adligen schritt jedoch ein klein gewachsener Mann in dunklem Gewand die Landungsbrücke hinab, gefolgt von einer
Gestalt, die vielen Anwesenden nur zu vertraut war
und die eine Tasche aus Segeltuch in der Hand trug.
    Der Kämmerer des Schlosses machte einen Schritt
nach vorn. »Was hat das zu bedeuten?« Er wandte
sich an die Soldaten und zeigte auf Tal. »Nehmt diesen Mann gefangen.«
    Pug hob die Hand. »Dieser Mann steht unter dem
Schutz des Königs der Inseln und ist ein Mitglied
dieser Delegation.«
    »Und wer seid Ihr, Sir?«
»Ich heiße Pug, bekannt als der Schwarze Zauberer, und ich repräsentiere König Ryan«, erwiderte
Pug.
»Aber am Mast ist das königliche Banner aufgezogen!«
Pug sagte: »Ich muss zugeben, dass ich den König
darum gebeten habe, mir das zu gestatten. Ich bin
tatsächlich ein Mitglied der königlichen Familie,
wenn auch nur ein sehr entferntes und durch Adoption. Mein Name ist in den Archiven des Hauses conDoin verzeichnet; ich wurde von Herzog Borric, dem
Urgroßvater von König Ryan, adoptiert.«
Der Kämmerer schien von all dem vollkommen
verwirrt. »Eure Empfehlungsschreiben, Sir?«
Pug hielt ihm ein Bündel von Papieren hin, die alle
hastig, aber unter Beachtung der notwendigen Einzelheiten von den Schreibern König Ryans angefertigt worden waren. Sie waren mit den angemessenen
Siegeln versehen, benannten Herzog Pug von Stardock und Junker Talwin Hawkins als Sonderbotschafter, entsandt vom Königreich der Inseln an den
Hof von König Carol und den Hof des Kaisers von
Groß-Kesh, und verliehen beiden Männern die
Vollmacht, die Inseln beim Abschluss einer Reihe
von Übereinkünften zu vertreten.
»Das scheint alles in Ordnung zu sein … Euer
Gnaden.« Mit einem finsteren Blick zu Tal fügte der
Kämmerer hinzu: »Bitte kommt mit, meine Herren.«
Als sie sich der Kutsche näherten, warf Tal

Weitere Kostenlose Bücher