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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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versuchte erst gar nicht zu erklären, dass der Stein
von Tomas’ Sohn Calis benutzt worden war, um gefangene Lebensessenzen zu befreien und dabei zu
helfen, ein uraltes Gleichgewicht zwischen Gut und
Böse wieder herzustellen.
Der Botschafter von Kesh sagte: »Ich glaube, das
wird irgendwo in unseren Archiven erwähnt, Euer
Gnaden.«
Pug lächelte. »Zweifellos. An der ersten Schlacht
von Sethanon war auch eine Streitmacht von Hundesoldaten unter dem Kommando von Lord HazaraKhan beteiligt. Er hat es sicher nicht versäumt, über
alles, was er gesehen hat, ausführlich Bericht zu erstatten.«
»Es fällt mir allerdings schwer zu glauben, dass
Ihr dort wart und ihn kanntet«, wandte der Botschafter ein. »Das ist mehr als ein Jahrhundert her.«
»Ich sehe für mein Alter sehr jugendlich aus«, erklärte Pug trocken. »Und nun zurück zum Thema.
Kaspar von Olasko hat in den vergangenen zehn Jahren viel Unheil in der Region gestiftet; er ist unter
anderem für die Morde an der Fürstin von Salmater
und dem Fürsten von Aranor verantwortlich. Er plante außerdem die Ermordung aller Angehörigen des
königlichen Hauses von Roldem.«
Jetzt konnte Rodoski sich nicht mehr zurückhalten. Er hob die Hand und zeigte anklagend auf Tal.
»Und dieser Mann war daran beteiligt. Er war es, der
Svetlana von Salmater getötet hat, und er sollte auch
mich umbringen.«
Pug zuckte die Achseln. »Ein Mordversuch, dem
Ihr problemlos entgangen seid, Euer Gnaden. Kaspars Ehrgeiz ist ohne jede Subtilität. Es scheint ihm
gleich zu, sein, ob die Welt weiß, dass er auf dem
Thron von Roldem – und vielleicht eines Tages auch
auf dem der Inseln – sitzen will. Aber Kaspar ist
nicht dumm. Also müsst Ihr Euch fragen, warum er
so offen vorgeht. Warum versucht er nicht einmal,
seinen Ehrgeiz und seine Verachtung für Eure Reaktion auf seine Bemühungen zu verbergen?«
Rodoski lehnte sich zurück. Tal sah, dass selbst
der zornige Herzog von der Frage fasziniert war.
»Die Antwort darauf«, sagte Pug, »ist der Grund,
wieso König Carol sich auf den Vertrag zur gegenseitigen Verteidigung berufen muss, den er mit GroßKesh abgeschlossen hat. Der Botschafter sollte den
Kaiser drängen, die Armeen an der Ostküste des Reiches nach Norden zu rufen, und zwar schnell. Die
roldemische Flotte muss zu diesen Häfen segeln und
dann die Soldaten nach Opardum transportieren. König Ryan wird eine Armee schicken, die Deltator bedroht, und Junker Hawkins wird eine Streitmacht in
die Zitadelle führen. All das muss geschehen, bevor
der Winter kommt, denn Kaspar bereitet sich darauf
vor, in der Mittwinternacht zuzuschlagen. In der Zitadelle in Opardum, in einem Flügel des Gebäudes,
zu dem nur wenige Zutritt haben, hält sich ein Mann
auf, der als Leso Varen bekannt ist. Er ist ein Magier
von großer Macht, der sich den schwarzen Künsten
verschrieben hat. Er dient Kräften des Bösen und des
Chaos, die alle Gesetze und Bündnisse, Traditionen
und gesellschaftlichen Gepflogenheiten vernichten
wollen – alles, was den Menschen Ordnung und Frieden gibt. Ich kann nicht genug betonen, dass Ihr einfach akzeptieren müsst, dass diese Mächte weit über
alles hinausgehen, was Eure normalen Vorstellungen
von Gut und Böse prägt. Wenn Ihr bei Verstand seid,
ist es wahrscheinlich unmöglich, dass Ihr Euch das
Maß an Entsetzen vorstellen könnt, das dieser Welt
bevorsteht, wenn wir Leso Varen nicht aufhalten.«
»Ihr braucht also die östlichen Armeen von Kesh
und die Flotte von Roldem, um diesen einzelnen
Mann zu vernichten?«, fragte der Botschafter von
Kesh.
»Um es kurz zu sagen, ja«, erwiderte Pug.
Nun ergriff der König das Wort. »Während wir
darauf gewartet haben, dass unsere Berater eintreffen, haben wir unser Archiv in Bezug auf Euch konsultiert, Herzog Pug. Wenn es stimmt, was ich gelesen habe, seid Ihr ebenfalls ein sehr mächtiger Magier. Schon Euer Alter lässt mich glauben, dass diese
Berichte wahr sind. Aber wenn das der Fall ist, warum habt Ihr Euch dann noch nicht um diesen Leso
Varen gekümmert?«
Pug lächelte, aber es war ein gequältes Lächeln.
»Ich habe diesem Mann schon zuvor gegenübergestanden, Euer Majestät. Er hat im Lauf der Zeit unterschiedliche Namen benutzt, aber ich erkenne den
Gestank seiner schwarzen Magie, wie Ihr ein Stinktier an seinem Geruch erkennen würdet. Er ist nicht
leicht umzubringen. Ihr könnt Euch darauf verlassen,
dass ich es versucht habe.« Er senkte die Stimme,
und

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