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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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sein Blick wurde nachdenklich, als er sagte: »Ich
hielt ihn einmal für tot, aber offenbar habe ich mich
geirrt.«
»Also gut«, sagte Herzog Rodoski. »Ihr zeichnet
ein bedrückendes Bild der Macht dieses Mannes und
habt uns eine Geschichte von einer Gefahr erzählt,
die vor vielen Jahren gebannt wurde. Würdet Ihr Euren Bericht nun bitte zu einem Ende bringen, damit
wir verstehen, was da vor sich geht?«
Pug sagte: »Ich glaube, dass Leso Varen vorhat,
einen neuen Stein des Lebens zu erschaffen, und dass
er ihn in der dunkelsten Nacht des Jahres, in der
Mittwinternacht, benutzen wird.«
Der König lehnte sich zurück. »Ein weiterer Stein
des Lebens? Wozu genau wird der gut sein?«
Pug antwortete: »Er kann auf sehr unterschiedliche
Weise benutzt werden und in den richtigen Händen
sogar Gutes bewirken. Aber ich verwette mein Leben
und das Leben von allen, die ich je geliebt habe, dass
Varen ihn zum Bösen nutzen wird. Ein neuer Stein
des Lebens wird ihm gestatten, in einem Maßstab
Krieg zu führen, wie wir es seit der Invasion der Inseln durch die Smaragdkönigin nicht mehr erlebt haben.« Er wich mit dieser Bemerkung der Wahrheit
ein wenig aus, denn nur eine Hand voll Menschen
hatte je gewusst, dass die Smaragdkönigin ermordet
worden war und ein Dämon ihre Gestalt angenommen hatte. Diese Einzelheit hätte die Mitglieder des
Rats nur verwirrt. Einen Augenblick später fuhr er
fort: »Der Stein des Lebens wird mit jedem Tod in
seiner Nähe mächtiger. Es ist ohne Bedeutung, wer
stirbt und auf welcher Seite er gekämpft hat. Wenn
Varen sich in der Nähe von Kaspars Armee aufhält,
wird er am Ende des Kampfes mächtiger sein als zu
Beginn. Und jeder Kampf wird ihm mehr Kraft geben. Am Ende wird er eine Waffe zur Verfügung haben, die ihm die Macht verleiht, die Welt zu beherrschen, und noch mehr: Er wird sogar die Götter herausfordern können. Dann wird der Krieg im Himmel
toben, und der Boden unter Euren Füßen wird Schutt
und Asche sein.«
»Das kann ich alles kaum glauben«, sagte der König. Pug winkte, und Pasko trat vor, einen Stapel alter Pergamente in den Händen. »Diese Dokumente
stammen aus dem Archiv von Rillanon. König Ryan
hat mir erlaubt, sie mitzunehmen. Hiermit übergebe
ich Euch sämtliche offiziellen Dokumente im Archiv
zu diesem Thema, darunter auch einige, die von
Prinz Arutha persönlich verfasst wurden, und mehrere aus meiner Hand, die alles, was ich gesagt habe,
noch näher ausführen – zumindest so weit, wie es zur
Zeit des Spaltkriegs bekannt war. Es gibt auch Berichte aus dem Schlangenkrieg, darunter einen von
Erik von Finstermoor. Sämtliche Dokumente wurden
vom königlichen Archivar beglaubigt. Darüber hinaus habe ich Euch alles gesagt, was ich weiß.«
»Wer wird das alles bezahlen?«, fragte der Botschafter von Kesh. »Nicht nur in Gold, sondern in
Menschenleben?«
»Euer Exzellenz«, erwiderte Pug, »ich werde Euch
das gleiche Angebot machen wie König Ryan. Ich
werde die Kosten für Eure Anstrengungen übernehmen. Gold kann ich beschaffen, aber tapfere Männer
zu finden, die bereit sind, alles aufs Spiel zu setzen,
um die Welt vor diesem Schrecken zu bewahren, den
sich niemand wirklich vorstellen kann – das übersteigt meine Macht. Meine Herren, Majestät, wenn
wir nicht sofort handeln, wird diese Welt in der
Mittwinternacht in unvorstellbare Finsternis gestürzt
werden. Ihr müsst euch jetzt entscheiden, wenn nicht
um euer selbst willen, dann für eure Kinder und die
Kinder, die sie eines Tages haben werden.«
Pug blickte von einem zum anderen, und Tal spürte das Kribbeln, das er immer wahrnahm, wenn irgendwo in seiner Nähe Magie angewandt wurde. Er
wusste, dass Pug seinen Zauber sehr subtil wirkte,
denn alles zu Offensichtliche hätte sich als gefährlich
erweisen können. Er benutzte seine Magie, um die
Anwesenden zu beruhigen und um ihr Misstrauen zu
verringern.
Der König sagte: »Wenn ihr Herren euch in den
Raum zurückziehen würdet, den ich für euch bereitgestellt habe, werden wir die Angelegenheit unter
uns besprechen.« Er betrachtete den Stapel von Dokumenten, die Pasko ihm gereicht hatte, und fügte
hinzu: »Es wird einige Zeit dauern, bis wir das alles
gelesen haben. Ich lasse euch das Abendessen in eure
Gemächer schicken, und wir werden uns morgen
wieder zusammensetzen.«
Pug, Tal und Pasko verbeugten sich und verließen
den Thronsaal. Ein Page begleitete sie in bescheidene
Räumlichkeiten, und als sie

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