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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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Kaufmann
aus Bas-Tyra schon unter den Gästen im Palast entdeckt.
»Schöner Abend, nicht wahr?«
Tal blieb stehen und fing an zu lachen. »Mein
Freund, Ihr habt mir doch bestimmt nicht vor dem
Palast aufgelauert, um mit mir über das Wetter zu
reden.«
Auch Quincy blieb stehen. »Nun, ich habe gesehen, wie der Hauptmann der Stadtwache Euch auf
dem Weg nach draußen angesprochen hat; ich wusste
außerdem, dass Ihr zu Fuß zur Gala gekommen seid
und nicht in der Kutsche, also bin ich vor Euch gegangen und habe draußen gewartet.«
»Wie geht es Euch, Quincy?« Tal sah seinen alten
Bekannten im Laternenlicht an. Quincy de Castle
war Ende dreißig, vielleicht Anfang vierzig, und sein
Haar lichtete sich bereits auffällig. Seine Züge waren
wenig bemerkenswert, wenn man einmal von den
Augen absah, die denen eines Adlers nicht unähnlich
waren. Er trug modische, wenn auch nicht extravagante Kleidung, eine anthrazitfarbene, doppelreihig
geknöpfte Jacke mit einem Schwalbenschwanz und
eine passende Hose, die in kniehohen Stiefeln steckte. Das war, wie Tal wusste, die neueste Mode im
Königreich der Inseln, in Roldem aber im vergangenen Jahr modern gewesen und damit inzwischen
hoffnungslos antiquiert.
»Es geht mir gut.«
»Ich sehe, Ihr kommt gerade aus dem Königreich.«
Sie gingen weiter. »Ja, die Kleidung. Ich bin gerade erst eingetroffen und hatte keine Zeit, mir neue
schneidern zu lassen. Außerdem kommt mir all diese
Beschäftigung mit der Mode so … so unproduktiv
vor. Wenn mich jemand geringer schätzt, weil ich
den Stil des letzten Jahres trage, soll er doch. Das
wirkt sich beim Feilschen nur zu meinem Vorteil
aus.«
Quincy war einer der fähigsten Kaufleute in der
Stadt. Er stammte ursprünglich aus Bas-Tyra, der
zweitwichtigsten Stadt im Ostteil des Königreichs,
und hatte sich auf Luxusgüter von hoher Qualität
spezialisiert. Das Ergebnis war, dass zu seinen Kunden viele Adlige, ja sogar Könige zählten und er zu
allen wichtigen gesellschaftlichen Ereignissen eingeladen wurde. Tal nahm außerdem an, dass er ein Agent des Königs der Inseln war. Er hatte etwas an
sich, das Tal misstrauisch machte, etwas nicht unbedingt Kaufmannshaftes in seiner Haltung.
»Ich verstehe«, sagte Tal. »Es kommt mir recht
unwahrscheinlich vor, dass Ihr noch weitere geschäftliche Vorteile braucht, aber es ist nur sinnvoll,
sie zu nutzen, wo immer Ihr sie findet. Aber was
wollt Ihr von mir?«
»Wie kommt Ihr darauf, dass ich etwas will?«,
fragte Quincy lächelnd.
»Weil es im Allgemeinen nicht Eure Gewohnheit
ist, im Schatten zu lauern und mich anzuspringen.
Das hier ist sicher keine zufällige Begegnung.«
»Kaum. Also gut, ich komme zum Thema. Der erste Grund ist, dass ich Euch für den kommenden
Fünftabend zu einer kleinen Zusammenkunft bei
Dawson bitten möchte. Ich habe ein paar nette Burschen zum Abendessen und auf ein paar Gläser Wein
eingeladen, und vielleicht spielen wir danach ein
bisschen Karten oder würfeln.«
»Dazu hätte aber eine entsprechende Botschaft an
meinen Diener genügt.«
»Ich habe noch einen Grund«, sagte Quincy, als
sie um eine Ecke bogen und einen steileren Hügel in
Richtung auf Tals Wohnung hinabmarschierten. »Ihr
werdet morgen mit Herzog Kaspar auf die Jagd gehen, oder?«
»Wir haben wohl die Diener bestochen, wie?«
Quincy lachte. »Ich habe im Palast wissen lassen,
dass eine Neuigkeit hier und da sich als nützlich erweisen und belohnt werden könnte. Also, stimmt
es?«
»Ja, morgen bei Sonnenaufgang werde ich mit
dem Herzog und seinen Leuten auf die Jagd gehen.
Warum?«
»Wenn Ihr in der Gunst des Herzogs steht, könntet
Ihr mich ihm vorstellen.«
»Warum?«, fragte Tal und blieb einen Moment
stehen.
»Weil es so ungemein schwierig ist, an ihn heranzukommen. Ich kann eher eine Audienz beim König
erhalten als eine bei Herzog Kaspar.«
»Aber nur, weil Ihr der Königin Edelsteine zum
Einkaufspreis verkauft.«
»Ich verliere dabei zumindest kein Geld, und es
verschafft mir Zugang zu den höchsten Kreisen. Aber nicht zu Kaspar.«
»Warum wollt Ihr denn unbedingt mit Kaspar
sprechen?«
Quincy schwieg einen Augenblick, dann ging er
weiter und bedeutete Tal, ihn zu begleiten. Schließlich sagte er: »Der Handel mit Olasko ist … schwierig. Es ist, als hätte sich jedes Unternehmen im Herzogtum entschlossen, auf die gleiche Weise zu arbeiten. Sie schicken ihre Agenten nach Roldem, Rillanon, Bas-Tyra und Ran, sogar hinunter nach Kesh,
aber wenn ich einen

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