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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2
Autoren: Der Konig der Fuchse
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abkommandiert und überwiegend dafür verantwortlich, dass die
Palasttruppen gut bewaffnet und ausreichend gekleidet, ernährt und bezahlt wurden. Er war ein schlanker
Mann mit blondem Haar und einem dünnen Schnurrbart, an dessen perfektem Aussehen er offenbar mit
großer Sorgfalt gearbeitet hatte. Beide trugen extravagante Kleidung, weit entfernt von den bescheidenen Ledersachen, für die Tal sich entschieden hatte.
    Als die Sonne den Himmel hinter den Bergen am
Horizont erhellte, kamen Herzog Kaspar und eine
junge Frau aus dem Palast und gingen rasch auf ein
paar wartende Pferde zu. Tal warf einen Blick auf die
junge Frau und fragte sich einen Moment, ob es sich
um Lady Rowena von Talsin handelte, die in Wahrheit eine weitere Agentin des Konklaves mit Namen
Alysandra war.
    Selbst als er auf der Insel des Zauberers gewesen
war, hatte Tal einfach nicht herausfinden können,
was Alysandra in Gesellschaft des Herzogs machte,
denn entweder wussten die Leute dort nichts oder
wollten ihm nichts sagen. Er wusste nur, dass Miranda, Pugs Frau, das Mädchen etwa zur gleichen Zeit
nach Olasko geschickt hatte, als man Tal in Salador
ausbildete.
    Es stellte sich heraus, dass diese Frau nicht Rowena war, aber sie hatte etwas mit ihr gemeinsam: Sie
war ebenfalls sehr schön. Rowena war jedoch blond
und hatte kornblumenblaue Augen, und diese Dame
war dunkelhaarig, ihre Haut leicht von der Sonne
gebräunt, und ihre Augen waren beinahe so dunkel
wie ihr schwarzes Haar. Der Herzog sagte etwas, sie
lächelte, und Tal wusste sofort, wer sie war, denn es
gab einen Hauch von Ähnlichkeit mit Kaspar.
    Als hätte er Tals Gedanken gespürt, sagte der Herzog:
»Ah, junger Hawkins, es ist mir ein Vergnügen,
Euch meiner Schwester Lady Natalia vorzustellen.«
Tal verbeugte sich im Sattel. »Es ist mir eine Ehre,
Mylady«
Offensichtlich kannten die beiden anderen Adligen
die jüngere Schwester des Herzogs bereits, die Ende
zwanzig oder Anfang dreißig zu sein schien. Beide
lenkten ihre Pferde hinter die des Herzogs und Natalias, und damit blieb Tal nichts anderes übrig, als ihnen entweder zu folgen oder an der Flanke zu reiten.
Herzog Kaspar sagte: »Wir haben einen halben
Tagesritt vor uns, ehe wir auch nur in die Nähe des
Wilds gelangen, das ich jagen möchte.« Wieder
schaute er Tal an. »Das ist ein brauchbar aussehender
Bogen, Talwin. Könnt Ihr damit umgehen?« Seine
Stimme klang unbeschwert und ein wenig spöttisch.
Tal ließ sich auf das Geplänkel ein und lächelte.
»Ich bin mit dem Bogen besser als mit dem Schwert,
Euer Gnaden.«
Das brachte alle zum Lachen, denn Tal war als
Sieger des Turniers am Hof der Meister schließlich
der angeblich beste Schwertkämpfer der Welt. Lady
Natalia warf ihm über die Schulter einen Blick zu,
was ihm einen Grund lieferte, ein wenig nach vorn
zu reiten. »War das ein Scherz?«, fragte sie.
Tal lächelte. »Eigentlich nicht, Mylady. Ich bin
seit meiner Kindheit auf die Jagd gegangen, aber mit
dem Schwertkampf habe ich erst nach meinem vierzehnten Geburtstag begonnen.«
»Dann müsst Ihr der beste Bogenschütze der Welt
sein«, stellte Baron Eugivney trocken fest.
Immer noch lächelnd erwiderte Tal: »Wohl kaum,
Sir. Elbische Bogenschützen sind besser als jeder
Mensch.«
»Elben!«, schnaubte Baron Mikhail. »Das sind
doch Legenden! Mein Vater hat mir Geschichten von
einem großen Krieg zu Zeiten meines Großvaters
erzählt, der angeblich gegen Eindringlinge aus einer
anderen Welt geführt wurde. In diesen Geschichten
kamen auch Elben und Zwerge vor.«
»Wir können uns unterwegs weiter unterhalten«,
sagte der Herzog und trieb sein Pferd an.
Tal fand sich neben Baron Mikhail wieder, weil
Baron Eugivney nach vorn und neben Lady Natalia
geritten war. »Es sind keine Legenden«, sagte Tal.
»Ich stamme aus der Nähe von Ylith, und nicht weit
westlich davon leben diese Elben aus den Geschichten. Und im Norden, in der Stadt LaMut, wohnen
nun viele Abkömmlinge der Menschen aus dieser
anderen Welt.«
Mikhail sah Tal an, als versuche er herauszufinden, ob der junge Mann ihn auf den Arm nehmen
wollte. »Meint Ihr das ernst?«, fragte er schließlich.
»Ja, Baron«, sagte Tal. »Und diese Elben haben
Bogenschützen, die kein Mensch übertreffen kann.«
Tal wusste das nicht aus seiner Kindheit, sondern
aus langen Gesprächen mit Caleb, einem seiner Lehrer auf der Insel des Zauberers. Caleb hatte einige
Zeit bei den Elben von Elvandar verbracht. Er
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