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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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verstand, um was es hier ging.
Tal war von Pug und den anderen Magiern darauf
vorbereitet worden, mit Magie fertig zu werden, die
seinen wahren Hintergrund erkunden wollte.
»Aber die Umstände, unter denen ich schließlich
in Kaspars Dienst trete, müssen glaubwürdig sein.
Ihm mein Leben zu verdanken, kommt mir da recht
brauchbar vor.«
»Immer vorausgesetzt, es gelingt ihm, Euch rechtzeitig vom Richtblock zu holen.« Pasko rieb sich die
Kehle. »Ich habe Köpfen immer für einen barbarischen Akt gehalten. Im Königreich hängt man Verbrecher. Ein kurzer Fall« – er schnippte mit den Fingern –, »der Hals ist gebrochen, und es ist vorbei.
Kein Blut, kein Ärger, keine Mühe. Ich habe gehört,
dass man in Groß-Kesh verschiedene Arten der Hinrichtung pflegt, je nach Ort und Art des Verbrechens:
Enthaupten, Verbrennen auf dem Scheiterhaufen,
Lebendig begraben nahe einem Ameisenhügel, Ertranken, Erfrieren, Vierteilen, Fenstersturz …«
»Was?«
»Sie werfen jemanden aus einem Fenster in einem
hohen Stockwerk auf das Pflaster darunter. Aber besonders fasziniert bin ich von der Hinrichtungsart,
bei der sie einen Mann erst kastrieren und ihn dann
den Krokodilen im Tiefen See zum Fraß vorwerfen –
nachdem er zunächst zusehen musste, wie sie seine
abgeschnittene Männlichkeit verschlingen.«
Tal stand auf. »Habe ich dir je gesagt, dass du
wirklich eine sehr morbide Ader hast? Statt darüber
nachzudenken, wie man mich hinrichten könnte,
werde ich meine Energie lieber darauf konzentrieren,
am Leben zu bleiben.«
»Auch dazu hätte ich ein paar Anmerkungen zu
machen.«
Tal nickte.
»Ich gehe zwar davon aus, dass Herzog Kaspar
sich unter solchen Umständen – ich spreche von der
Demütigung von Prinz Matthew und nicht von der
Krokodilgeschichte …«
Tal lächelte.
»… für Euch einsetzen würde, aber wäre das nicht
schwierig für ihn, das aus so weiter Entfernung zu
tun?«
Tals Lächeln wurde breiter. »Kurz bevor ich Salador verließ, erhielt Nakor eine Nachricht aus dem
Norden: Herzog Kaspar wird in einer Woche zu einem Staatsbesuch in Roldem eintreffen.«
Pasko zuckte die Achseln. »Zu welchem Zweck?«
»Ich denke, er möchte sich bei seinem entfernten
Verwandten ein bisschen lieb Kind machen, bevor er
etwas tut, was ihm ansonsten die Missbilligung des
Königs einbringen würde.«
»Und das wäre?«
»Wir haben keine Ahnung, aber im Norden brodelt
es ununterbrochen, und Kaspar braucht nur an einer
einzigen Stelle das Feuer höher zu schüren, damit der
Kessel irgendwo überkocht. Die Einzelheiten gehören zu den vielen Dingen, die ich noch herausfinden
muss.«
Pasko nickte. »Soll ich Euch ein Bad einlaufen
lassen?«
»Ich denke, ich gehe lieber zu Remarga und genieße dort eine lange Massage und hinterher ein Bad.
Bring mir passende Kleidung für einen Abend in der
Stadt dorthin.«
»Wo werdet Ihr dinieren, Mylord?«
»Ich weiß nicht. So öffentlich wie möglich.«
»Bei Dawson?«
Das ehemalige Gasthaus war nun ein nobles Restaurant für die Adligen und Reichen und hatte ein
Dutzend Nachahmer gefunden. »Auswärts essen«
war in der Hauptstadt zu einem beliebten Freizeitvergnügen geworden.
»Vielleicht in diesem neuen Restaurant, dem Metropol. Es heißt, es sei ein Ort, an dem man unbedingt gesehen werden muss.«
»Es ist ein Privatklub, Mylord.«
»Dann verschaff mir eine Einladung, während ich
bade, Pasko.«
Mit einem Achselzucken sagte Pasko: »Ich werde
sehen, was ich tun kann.«
»Ich muss mich in der Öffentlichkeit sehen lassen,
damit alle so schnell wie möglich erfahren, dass ich
wieder in der Stadt bin. Aber wenn ich nach dem
Abendessen hierher zurückkehre, muss ich das allein
tun.«
»Warum, Mylord?«
»Damit ich herausfinden kann, wer mir folgt, seit
ich Salador verlassen habe, und was er vorhat.«
»Ein Spion?«
Tal reckte sich gähnend und sagte: »Eher ein Attentäter.«
Pasko seufzte. »Es geht also los.«
Tal, der bereits in der Tür stand, nickte und erwiderte: »Ja, es geht los.«
Nebel hing über der Stadt. Er war so dicht, dass
man keine drei Fuß weit sehen konnte. Die hellen
Lampen an jeder Ecke des Kaufmannsviertels waren
nur noch als trübe gelbe Flecke zu erkennen, und
selbst die Laternen neben den Gasthaustüren wirkten
von der anderen Straßenseite wie weit entfernte
Lichtpfützen. An langen Straßen gab es Stellen, wo
überhaupt kein Licht mehr zu sehen war. Die Sinne
waren verwirrt, Entfernungen bedeutungslos, und das

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