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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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geschworen,
sich nie wieder so zu verraten.
    Ruthia, die Göttin des Glücks, war Tal wieder einmal
wohl gesonnen. Lächelnd legte er die Karten hin und
sagte: »Nur Kelche, meine Herren.«
    Fünf Karten von der gleichen Farbe waren das beste Blatt am Tisch, und Tal sammelte die Goldmünzen ein, während die anderen fünf Spieler ihre Karten
hinlegten. Junker John Mowbry vom Hof des Herzogs von Salador, kaum älter als siebzehn oder achtzehn Jahre, schüttelte den Kopf und sagte: »Ihr müsst
ein ehrenhafter Mann sein, Junker Hawkins, denn bei
solchem Glück habt Ihr es wirklich nicht nötig zu
betrügen.«
    Plötzlich schwiegen alle am Tisch. Der Junker erkannte, wie nahe er einer tödlichen Beleidigung gekommen war, und murmelte erschrocken: »Entschuldigung, Sir. Ich wollte nur einen Scherz machen. Es
war offenbar ein schlechter.«
    Tal sah den Jungen an und lächelte. »So schlecht
nun auch wieder nicht«, sagte er und lachte. »Tatsächlich war er, wenn ich darüber nachdenke, sogar
recht gut.« Er reichte dem jungen Mann die Karten.
»Und Ihr habt das Recht gewonnen, das nächste Mal
zu geben.«
    Der Junker war offensichtlich erleichtert, dass Tal
nicht beleidigt war, und mischte die Karten.
»Wie lange werdet Ihr bei uns bleiben, Junker
Hawkins?«, fragte ein Kaufmann namens Ruben aus
Ravensburg.
Tal zuckte die Achseln. »Unbeschränkt. Ich bin
viel gereist und habe festgestellt, dass mir Salador
sehr gut gefällt. Als ich hier vor ein paar Jahren studiert habe, habe ich meinen Aufenthalt sehr genossen. Im Augenblick kann ich tun, was ich will, und
habe daher entschieden, hierher zurückzukehren und
zu sehen, was die Zukunft bringt.«
Ein anderer Mann, ein Offizier aus der Garde des
Herzogs namens Dumont, lachte und sagte: »Und
Roldem zu verlassen, hat Eurer Gesundheit sicher
gut getan.« Tal hatte bei seinem letzten Aufenthalt in
Salador häufig gegen Dumont gespielt; der Offizier
war vielleicht kein Freund, aber ein guter Bekannter.
Tal verzog bei dieser Bemerkung das Gesicht, aber
dann lächelte er. »Könnte man sagen.«
Junker John, der gerade die Karten gab, war deutlich anzusehen, dass er die Bemerkung nicht verstanden hatte, und Dumont erklärte: »Es ist unserem
Freund hier gelungen, Prinz Matthew von Roldem
öffentlich auf solche Weise zu demütigen, dass es
unwahrscheinlich ist, dass man ihn dort je wieder zu
einer Gala in den Palast einladen wird.«
»Tatsächlich?«, fragte ein weiterer Mann am
Tisch, ein Spediteur namens Vestla. »Erzählt uns davon.«
Tal griff nach seinen Karten, sah sie sich an und
legte sie sofort wieder hin. »Damit kann ich nichts
anfangen.« Dann lehnte er sich zurück und erklärte:
»Ich würde lieber nicht darüber sprechen.«
Dumont sagte: »Ich habe gehört, unser Freund hier
hätte den Prinzen im Hof der Meister zum Weinen
gebracht. Er hat ihm mit der flachen Seite seines
Schwerts buchstäblich den Hintern versohlt.«
Die Männer am Tisch lachten, und Dumont fügte
hinzu: »Ich habe den Prinzen einmal kennen gelernt,
und ich wette, nicht wenige der Anwesenden haben
Euch im Stillen für den Versuch gedankt, diesem
Rüpel Manieren beizubringen.«
Tal zuckte die Achseln. »Ich war lange nicht hier.
Was gibt es Neues?«
Die anderen lachten und warfen ihren Einsatz auf
den Tisch. Dumont lenkte ein. »Also gut. Lassen wir
das Thema Prinz Matthew fallen. Was die Neuigkeiten angeht, so gibt es nicht viele. Der alte Herzog
Duncan ist immer noch ein weiser Herrscher. Sein
Sohn Laurie wird von allen geachtet und wird eines
Tages selbst ein guter Herrscher sein. Wir haben
Frieden mit Groß-Kesh, und nach den neuesten Informationen ist es im Westen ruhig, also können
Soldaten wie ich faul und fett werden.« Er legte die
Karten hin und sagte: »Drei Neunen.«
Das konnte niemand überbieten, und Dumont
sammelte die Münzen ein. »Oh, und Herzog Rodoski
aus Roldem wird zum Mittwinterfest kommen.«
Tal gab sich überrascht. »Varian kommt zu Besuch zum Herzog?«
»Ein alter Freund?«, fragte Ruben.
»Ein Bekannter vom Hof der Meister.«
»Nach Eurem Zusammenstoß mit dem Prinzen in
Roldem«, sagte Dumont, »wird man Euch wohl nicht
zur Gala des Herzogs einladen.«
»Das hatte ich auch nicht erwartet«, erwiderte Tal,
als die Karten wieder ausgegeben wurden.
»Unterschätzt Euch nicht, Tal«, sagte Dumont.
»Als wir uns zum letzten Mal begegnet sind, wart Ihr
nur ein unwichtiger Junker aus dem Westen. Sehr unwichtig«, fügte er hinzu,

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