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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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fertig, aber ich möchte gerne sehen, ob du auch so gut
kochen kannst, wie du über das Kochen redest.«
»Ich werde Euch nicht enttäuschen, Sir.«
Tal sagte: »Nun, ich gehe jetzt für ein Bad und eine Massage ins Badehaus. Ich möchte eine Stunde
nach Sonnenaufgang frühstücken … nein, lieber
zwei Stunden. Es könnte heute Abend spät werden.
Übrigens, wo befinden sich eure Schlafzimmer?«
»Im Keller, Sir. Wir haben ein winziges Zimmer,
das wir uns teilen, und es gibt dort auch ein Bett für
Euren Kammerdiener.«
»Das wird nicht nötig sein. Amafi ist auch mein
Leibwächter und wird in dem kleineren Zimmer neben meinem übernachten. Ihr könnt weiterhin allein
bleiben.«
Magary schien erleichtert, und Lucien strahlte regelrecht.
Tal machte sich auf den Weg zum Badehaus. Als
er sich in der Stadt umsah, wurde ihm klar, dass Salador ihm gefehlt hatte. Was wird nur aus mir?, fragte er sich. Ich neige nicht zur Sentimentalität, aber
jetzt fühle ich mich, als wäre ich an einen Ort zurückgekehrt, der mir am Herzen lag.
Dann erkannte er, dass es nicht der Ort selbst war,
sondern die Erinnerung an die Zeit, die er dort verbracht hatte. Er und Caleb hatten gemeinsam gelernt,
sich betrunken, und sie waren sogar zusammen in die
Bordelle gegangen. Er hatte viel über Wein, Essen
und Kunst erfahren. Er hatte gelernt, wie man ein
Instrument spielt und tanzt, wie man malt, wie man
charmant ist und Damen aus gutem Haus verführt. Es
war die einzige Zeit seines Lebens gewesen, in der er
sich frei von dem dunklen Drang zur Rache gefühlt
hatte, eine Zeit, in der er nicht über seine Zukunft
nachgedacht und nur für den Augenblick gelebt hatte.
Jetzt stellte er fest, dass er Caleb vermisste und
dass er sich danach sehnte, Teal Eye retten zu können. Und am meisten überraschte ihn, wie sehr Natalia ihm fehlte.
    Das Essen war erstaunlich. Tal blickte zu Lucien auf
und sagte: »Ich hatte schon bessere Mahlzeiten.« Die
Miene des Kochs trübte sich ein wenig, aber dann
fügte Tal hinzu: »Aber nicht viele. Du machst deinem Handwerk wirklich Ehre.«
»Danke, Junker.«
    Tal dachte nach. Er wusste, dass er sich nicht lange in Salador aufhalten würde, obwohl er vorgab,
sich für längere Zeit hier niederlassen zu wollen. Es
wurde langsam kühl, und schon bald würden alle in
der Stadt sich auf das Mittwinterfest vorbereiten.
Herzog Rodoski würde in kaum einem Monat in der
Stadt eintreffen. Aber er hätte gern etwas getan, um
diesem jungen Paar zu helfen. »Wie sind deine langfristigen Pläne, Lucien?«
    Der junge Mann zuckte die Achseln. »Pläne, Sir?
Ich weiß nicht. Ich bin froh, dass ich diese Arbeit
habe. Es gibt dieser Tage mehr Köche als Arbeitsstellen in Salador. Es wäre angenehm, eine feste Arbeitsstelle bei jemandem zu haben, der meine Fähigkeiten so zu schätzen weiß wie Ihr«, schloss er.
    Tal lachte. »Hast du schon einmal daran gedacht,
jemanden zu finden, der dir dabei hilft, dein eigenes
Gasthaus zu finanzieren?«
    »Eine Schänke?«
»In Roldem sind private Speiseclubs sehr beliebt.«
Tal beschrieb Dawsons Club, das Metropol und ein
paar andere. »Die besten Köche oder Gran Chefs, wie ihr in Bas-Tyra sagen würdet, sind angesehene
und sehr wohlhabende Männer.«
Magary, die zugehört hatte, sagte: »Oh, Sir, das
wäre wunderbar.«
»Ich werde ein paar Leute einladen. Sehen wir
mal, ob ich einen Finanzier für euch finden kann.«
»Sir, das wäre … das wäre einfach großartig«,
sagte Lucien.
»Nun, koch einfach weiter so wie heute, und wir
werden beide glücklich sein.« Tal erhob sich. »Obwohl ich der Ansicht bin, dass der Pudding ein wenig
mehr Ingwer gebraucht hätte.«
Lucien schien widersprechen zu wollen, aber er
bremste sich rechtzeitig. »Wahrscheinlich habt Ihr
Recht, Junker.«
Tal lachte. »Der Pudding war genau richtig. Ich
wollte nur wissen, ob du auch den Mund halten
kannst.«
Lucien und Magary lächelten beide ein wenig verlegen.
Tal sagte: »Das ist heute Abend alles.« Dann wies
er Amafi, der während der Mahlzeit hinter ihm gestanden hatte, an: »Iss selbst etwas. Es ist sehr gut.
Dann triff mich unten in dem Spielclub namens
Ruthias Palast. Es ist Zeit, dass sich Salador an mich
erinnert.«
Er hatte am Abend zuvor in einer kleinen Taverne
gegessen und in einem Haus nahe dem größten Platz
der Stadt Karten gespielt, aber nirgendwo jemanden
getroffen, den er aus seinen alten Tagen in Salador
kannte. Er hatte sich den Inhabern beider

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