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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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entlangzugehen. »Tut mir Leid, aber es wird eine Weile dauern, bevor ich dir freiwillig den Rücken zuwende.«
    »Ihr seid ein weiser Mann, Euer Wohlgeboren.«
    Als sie das Zimmer erreichten, öffnete Amafi auf Kaspars Anweisung hin die Tür und machte einen Schritt nach drinnen, dann erstarrte er. »Schon gut«, sagte Kaspar. »Das da ist mein… mein Diener.«
    Amafi ging ein paar Schritte weiter. »Er bewegt sich nicht.«
    »Er ist sehr gut, wenn es darum geht, still zu stehen«, erklärte Kaspar. »Setz dich aufs Bett.« Er ging zum Fenster und setzte sich auf die Fensterbank. Es gab nur einen kleinen Tisch im Zimmer, ein sehr schmutziges Waschbecken und einen Krug mit lauwarmem Wasser. Kaspar goss einen Becher Wein ein und reichte ihn Amafi, dann schenkte er sich selbst ein. »Ich habe eine lange Geschichte zu erzählen, Amafi, aber ich würde deine gerne zuerst hören.«
    »Da gibt es wenig zu berichten. Als ich noch im Dienst von Talwin Hawkins stand, habe ich mich stets informiert, wie man unseren jeweiligen Aufenthaltsort unauffällig verlassen kann. Das ist eine alte Gewohnheit, und obwohl ich keine Einzelheiten kannte, war mir doch klar, dass mein Herr in etwas verwickelt war, das ich nicht verstand, und so etwas bedeutet immer, dass es irgendwann Ärger gibt.
    Während mein Herr die Zitadelle nach einer Möglichkeit durchsuchte, Euch zu besiegen, falls Ihr ihn verraten würdet…«
    »Und das habe ich getan, nicht wahr?«
    »Ja, aber ich bin sicher, er hat es erwartet. Ich hielt ihn für unfähig, einen Schwur zu brechen, also rechnete er damit, dass Ihr ihn als Erster verraten würdet, als er in Euren Dienst trat.«
    Kaspar stieß sein abgehacktes, bellendes Lachen aus. »Wenn ich ihn also nicht wegen des versuchten Mordes an Rodoski verraten hätte, wäre er immer noch in meinem Dienst, und ich wäre immer noch Herzog von Olasko?«
    »Mag sein, Euer Wohlgeboren. Wer bin ich schon, solche Dinge zu wissen? Jedenfalls, als es offensichtlich wurde, dass die Zitadelle fallen würde, habe ich mich einfach versteckt und dann einem toten Soldaten aus Kesh die Uniform ausgezogen. Ich habe die Zitadelle mit den siegreichen Truppen verlassen, und mein Keshianisch ist gut genug, dass es niemand bemerkte. Ich war nur ein weiterer Hundesoldat mit Blut auf der Uniform. Auf dem Weg zum Hafen gab es genug Plünderungen und Besäufnisse, sodass es nicht schwer war, in einem leeren Gebäude zu verschwinden, mich ein paar Tage nicht sehen zu lassen und dann wieder aufzutauchen. Ich habe seitdem versucht, Opardum zu verlassen, aber leider fehlt es mir an den Mitteln.«
    »Einem klugen Burschen wie dir? Ich hätte gedacht, dass es für dich leicht genug sein würde, eine Überfahrt zu bekommen.«
    Amafi seufzte. »Euer Wohlgeboren, ich bin über fünfzig und Attentäter von Beruf. In meiner Jugend hättet Ihr es nie auch nur bis zu meinem Tisch geschafft, ganz zu schweigen davon, mich gegen die Wand zu drücken, bevor ich Euch umgebracht hätte.
    Aber nun bin ich alt, und das einzige andere Handwerk, das ich beherrsche, ist das eines Leibdieners für einen Adligen, und wie sollte ich zu einer neuen Stelle kommen, wenn mein vorheriger Herr mich am liebsten umbringen würde?«
    Kaspar lachte. »Nun, ich habe einen Vorschlag. Es gibt vielleicht eine Möglichkeit, Hawkins davon abzuhalten, uns beiden die Kehle durchzuschneiden, und dich darüber hinaus sicher von hier wegzubringen an einen Ort, wo du in den Ruhestand gehen kannst.«
    »Ich habe noch ein paar Ersparnisse in Salador.
    Wenn ich erst dort wäre…« Er zuckte die Achseln.
    »Hilf mir, zu Tal Hawkins zu gelangen, und ich schaffe dich nach Salador. Und du wirst mehr Geld haben als diese jämmerlichen Ersparnisse. Ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder arbeiten musst.«
    Amafi sah Kaspar misstrauisch an. »Das würde nicht viel brauchen, wenn ich nur noch ein paar Tage zu leben hätte.«

    Kaspar lachte. »Du bist ein Schurke, Amafi, und ich sollte dir schon aus Prinzip die Kehle durchschneiden, aber so wenig ich dir auch vertraue, ich gehe davon aus, dass du über einen hoch entwickelten Selbsterhaltungstrieb verfügst.«
    »Ihr nehmt es mir also nicht übel, dass ich Euch in Eurer Stunde der Not im Stich gelassen habe – Ihr seid wirklich ein weiser und verständnisvoller Mann…«
    Kaspar lachte. »In meinen mehr als vierzig Jahren hat das noch niemand über mich gesagt.«
    Amafi zuckte die Achseln. »Es sieht so aus, als könntet Ihr mir meine kleine

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