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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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doch nur an die Bezahlung!«, sagte Flynn. »Die Magier werden Unsummen für dieses Ding zahlen, und weißt du, warum?«

    »Nein, aber selbstverständlich kann ich es kaum erwarten, es zu hören«, sagte Kaspar trocken.
    »Ich halte dich für einen recht gebildeten Mann«, stellte Flynn fest, »denn du sprichst die Königssprache wie ein Adliger, aber du stammst aus Olasko.«
    »Ich war ein paar Jahre in der Schule«, gab Kaspar zu.
    »Kennst du dich mit der Geschichte des Spaltkriegs aus?«
    »Ich weiß, dass vor hundert Jahren eine Armee aus einer anderen Welt durch einen magischen Spalt eingedrungen ist und beinahe das Königreich der Inseln erobert hätte.«
    »Da ist mehr«, sagte Flynn. »Vieles davon wurde nie in die Geschichtsbücher aufgenommen. Ich habe etwas von meinem Großvater gehört – er hat in der Schlacht von Sethanon beim Tross gearbeitet –, und es hatte mit Drachen und uralter Magie zu tun.«
    »Erspar mir die Märchen deines Großvaters, Flynn, und komm zum Thema.«
    »Hast du je von den Drachenlords gehört?«
    »Kann ich nicht behaupten«, erwiderte Kaspar.
    »Sie waren ein altes Kriegervolk, das vor den Menschen auf dieser Welt lebte; sie waren sogar schon vor den Eiben hier. Sie ritten Drachen und waren mächtige Magier. Sie wurden während der Chaoskriege von den Göttern besiegt.«
    »Das ist Theologie und nicht Geschichte«, sagte Kaspar.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, erwiderte Flynn, »aber die Tempel lehren es, und in den Texten werden die Drachenlords zwar nicht erwähnt, aber die Legenden gibt es immer noch. Sieht dir das Ding doch an, Kaspar! Wenn das da kein Drachenlord ist, direkt aus seinem uralten Grabmal, dann weiß ich nicht, was es sein könnte, aber ich wette, die Magier in Stardock werden es wissen wollen und viel für die Gelegenheit zahlen, es herauszufinden.«
    »Ihr braucht also einen vierten Mann«, stellte Kaspar fest, »um dieses Ding nach Norden zu bringen, es von Vykorhafen aus nach Stardock zu verschiffen und dann eine Belohnung von den Magiern einzukassieren?«
    »Ja«, sagte Flynn.
    »Ihr müsst den Verstand verloren haben«, entgegnete Kaspar. »Ihr hättet die Rüstung in der Höhe lassen und stattdessen den Schatz mitnehmen sollen.«
    Kenner, McGoin und Flynn sahen einander an.
    Schließlich sagte Kenner leise: »Wir haben es ja versucht. Aber wir können es nicht.«
    »Wie meinst du das, ihr könnt es nicht?«
    »Wir haben versucht zu tun, was du sagtest; aber nachdem wir die Höhle versiegelt hatten und etwa eine halbe Meile entfernt waren, mussten wir umkehren und zurückgehen. Dann haben wir alles Gold und die anderen Sachen in der Höhle gelassen und dieses Ding wieder rausgeholt.«
    »Ihr seid verrückt«, sagte Kaspar. »Ich könnte für ein Pferd und eine Überfahrt nach Krondor mit euch gehen, aber ich kann nicht versprechen, danach noch bei euch zu bleiben. Ihr habt mir zu viele gute Gründe gegeben, es nicht zu tun.« Er hielt einen Augenblick inne. »Tatsächlich denke ich, ich sollte mir die Mühe sparen und gleich Nein sagen.«
    Flynn zuckte die Achseln. »Also gut. Dann versuch zu gehen.«
    Kaspar sprang vom Wagen, sein Schwert noch immer in der Hand. »Was willst du damit sagen?«
    »Wir werden dich nicht aufhalten«, erklärte Flynn.
    »So habe ich das nicht gemeint.«
    Kaspar ging um die drei Männer herum. Als er das Tor des Lagerhauses erreichte, sagte er: »Ich wünschte euch Glück, meine Herren, und hoffe, dass wir eines Tages in einer Schänke im Königreich ein Bier miteinander trinken können, aber das bezweifle ich; diese Sache hier hat alle Anzeichen eines zum Untergang verurteilten Unternehmens, und damit will ich nichts zu tun haben, vielen Dank.«
    Er drehte sich um, schob die Tür auf und versuchte hindurchzugehen.
    Er konnte es nicht.

    Sieben
Entscheidungen
    Kaspar zögerte.
    Er wollte durch die Tür gehen, aber etwas ließ ihn innehalten. Er drehte sich um und sagte: »Also gut, ich werde darüber nachdenken.«
    Flynn nickte. »Du kannst uns hier finden, aber übermorgen müssen wir uns wieder auf den Weg machen.«
    »Warum?«, fragte Kaspar.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Flynn. »Wir können einfach nie lange am gleichen Ort bleiben.«
    Kenner fügte hinzu: »Du wirst es schon verstehen.«
    Kaspar schüttelte den Zwang dazubleiben ab und verließ das Lagerhaus.
    Er drängte sich an den geschäftigen Menschen vorbei, die am frühen Morgen unterwegs waren, und fand ein billiges Gasthaus, wo das Bier nicht

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