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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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das wir noch übrig hatten, und unseren neuen Waren hätten wir bequem leben können.«
    »Aber wir sind keine Diebe«, sagte Kenner. »Wir hatten Partner, und einige von ihnen hatten Familien.
    Wir hätten allen einen kleinen Teil des Profits geben können, aber hätte das genügt, um den Verlust eines Ehemanns oder Vaters auch nur annähernd auszugleichen?«
    Kaspar sagte bedächtig: »Sie wussten, dass es gefährlich war, hierher zu kommen.«

    »Ja, aber ich habe selbst eine Frau und drei Söhne«, erwiderte McGoin, »und ich würde gerne davon ausgehen können, dass einer meiner Freunde, wenn ich es wäre, der dort im Norden beerdigt ist, nach Hause zurückkehren und meiner Witwe genug Geld geben würde, damit für unsere Söhne und ihre Zukunft gesorgt ist.«
    »Edle Absichten«, sagte Kaspar und sprang vom Wagen. »Was noch?«
    Flynn reichte Kaspar ein Schwert. Es war schwarz wie die Rüstung, und als er es packte, schien eine leichte Vibration durch seinen Arm zu zucken.
    »Spürst du es?«, fragte Flynn.
    »Ja«, sagte Kaspar und gab das Schwert zurück.
    Es wog weniger, als er erwartet hatte, aber die Vibration war ihm unangenehm.
    Flynn ging zu der Rüstung und sagte: »Sieh dir das an.« Er nahm den Ring wieder aus dem Beutel und hielt ihn dicht an das Metall der Rüstung. Sofort wurde das matte Schimmern zu einem strahlenden Leuchten. »Es besteht kein Zweifel daran, dass es sich um eine magische Rüstung handelt. Ich denke, das hier ist Beweis genug.«
    »Überzeugend«, stimmte Kaspar zu. »Aber was hat all das mit mir zu tun?«
    »Wir brauchten einen weiteren Mann«, erklärte Flynn. »Die Tatsache, dass du aus dem Norden stammst und ebenfalls ins Königreich zurückkehren willst, macht es noch besser. Wir hatten einfach nur vor, einen geschickten Schwertkämpfer anzuheuern, der mit uns zur Stadt am Schlangenfluss reisen würde – wir hoffen, dass der Clankrieg inzwischen vorüber ist.« Flynn legte die Hand auf Kaspars Schulter.
    »Aber wie ich schon sagte, vielleicht haben dich die Götter zu uns gesandt, denn ein Mann, der das gleiche Ziel hat wie wir, ist besser als jeder Söldner. Wir würden dich zu einem gleichberechtigten Partner machen.«
    Es sah aus, als wollte Kenner widersprechen, aber dann schwieg er, während McGoin nickte.
    »Das ist großzügig«, sagte Kaspar.
    »Nein«, erwiderte Flynn. »Bevor du zustimmst, musst du alles wissen. Nicht all unsere Jungs sind gestorben, bevor wir dieses Ding gefunden haben.«
    Er zeigte auf den Wagen. »Der Bauer, der uns gezeigt hat, wo die Rüstung lag, wollte nichts mit ihrer Bergung zu tun haben, er wollte nicht einmal mehr in die Nähe der Stelle gehen, an der er sie entdeckt hatte. Wir hatten genug Reichtümer gesammelt, um wie Könige leben zu können, also haben wir uns mit vier Wagen voller Waren nach Süden aufgemacht. Als wir Heslagnam erreichten, waren nur noch sechs von uns übrig – und ein Wagen. Wir haben den Reichtum einer ganzen Nation unterwegs zurückgelassen.«
    Kaspar gefiel ganz und gar nicht, was er da hörte.
    »Jemand war also nicht glücklich darüber, dass ihr die Leiche, die Rüstung oder was immer es ist mitgenommen habt?«
    »Offensichtlich. Man hat uns nie am Tag angegriffen oder wenn wir unser Lager in einer Stadt oder einem Dorf aufgeschlagen hatten, aber bei Nacht, allein auf der Straße, ist es dann passiert.«
    »Fowler McLintoc ist eines Nachts einfach gestorben. Ohne jedes Zeichen einer Wunde oder Krankheit«, sagte Kenner.
    »Und Roy McNarry hat das Lager eines Abends verlassen, um sich zu erleichtern, und ist nie wiedergekommen. Wir haben einen ganzen Tag lang nach ihm gesucht und keine Spur gefunden«, fügte McGoin hinzu.
    Kaspar lachte, ein bellendes Geräusch zwischen trockener Heiterkeit und Mitleid. »Warum habt ihr das verdammte Ding nicht einfach zurückgelassen und den Rest genommen?«
    »Bis wir herausgefunden hatten, dass es das Ding war, das sie wollten, war es zu spät. Wir hatten die anderen drei Wagen bereits zurückgelassen. Wir haben die besten Edelsteine genommen – sie sind in einem Beutel da drüben -und die meisten Schmuckstücke und anderen wertvollen Artefakte verborgen; wir haben eine Höhle gefunden, sie markiert und alles dort drin zurückgelassen. Wir haben die Pferde unterwegs gegen Lebensmittel getauscht und sind schließlich bis hierher gelangt. Aber jede Woche oder so stirbt jemand.«
    »Diese Geschichte verlockt mich nicht gerade, mit euch zu kommen.«
    »Ich weiß, aber denk

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