Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
Vom Netzwerk:

Nachtgreifer, der Gilde des Todes. Einen Monat zuvor, beim Mittsommerfest des Kaisers von Kesh, war
eine Intrige, deren Ziel darin bestand, das Kaiserreich
zu destabilisieren und in einen Bürgerkrieg zu stürzen, von den Agenten des Konklaves der Schatten
vereitelt worden, und nun störten seine Mitglieder
die verbliebenen Gruppen von Attentätern auf, um
ihrer jahrhundertelangen Schreckensherrschaft ein
Ende zu machen.
    Zane musste sich anstrengen, um Jommy einzuholen. Er konnte zwar so weit rennen wie der höher
gewachsene junge Mann, schaffte das aber nicht in
dem gleichen Tempo wie sein längerbeiniger Freund,
und vielleicht hatte Jommy ja recht, und er hatte tatsächlich ein paar Abende zu viel im Bierhaus verbracht. Seine Hose war in letzter Zeit ein wenig eng
geworden.
    Als sie das Ende der Straße erreichten, lagen die
Getreidehändler-Docks vor ihnen: eine lange Reihe
von Steinmauern, unterteilt von drei größeren Lastkränen vor zwei massiven Lagerhäusern. Vom anderen Ende der Hafenanlage rannte Tad auf sie zu, rief:
»Da drinnen!«, und bedeutete ihnen, dass der Verfolgte in den engen Durchgang zwischen den zwei
Lagerhäusern geschlüpft war.
    Jommy und die beiden Jüngeren versuchten nicht
zu verbergen, dass sie näher kamen, denn nach einem
Monat in Durbin kannten sie diesen Teil der Stadt
ziemlich gut – gut genug, um zu wissen, dass der
Verfolgte gerade in eine Sackgasse gerannt war. Als
sie die schmale Öffnung erreichten, kam der Mann
auch tatsächlich wieder herausgeschossen und rannte
direkt zum Hafen. Die untergehende Sonne glitzerte
rötlich auf dem Meer, und er blinzelte und hob die
Hände, um die Augen abzuschirmen.
    Jommy streckte die Hand aus, und es gelang ihm,
den Arm des Mannes eine Sekunde lang zu packen
und ihn herumzureißen. Der Mann schlug um sich
und geriet aus dem Gleichgewicht. Jommy streckte
die Hand erneut aus und versuchte, das Hemd des
Mannes zu packen, brachte ihn aber nur noch mehr
ins Stolpern. Bevor sie den schlanken Kaufmann
festhalten konnten, krachte er gegen den mittleren
Kran.
    Einen Augenblick betäubt, drehte der Wüstenbewohner sich um, schwankte ein wenig und machte
dann, als er wieder zu Bewusstsein kam, einen
Schritt vom Dock.
    Ein Schrei wie der eines Hundes, auf dessen Pfote
gerade jemand getreten war, erklang, als er über den
Rand verschwand. Die drei jungen Männer eilten
zum Rand und schauten darüber hinweg. Vom Kranseil, direkt über einem grobmaschigen Frachtnetz,
hing der kleine Händler und schleuderte laute
Schmähungen nach oben, nachdem er einen Blick
auf die Felsen unter der Landungsbrücke geworfen
hatte. Es herrschte Ebbe, also würden nur ein paar
Zoll Wasser den baumelnden Mann davor schützen,
sich schwer zu verletzen. Die flachen Barken, die
benutzt wurden, um das Getreide zu den Schiffen im
Hafen zu bringen, waren bereits in tieferem Wasser
verankert. »Zieht mich hoch!«, schrie er.
    Jommy sagte: »Warum sollten wir, Aziz? Du hast
uns auf eine unangenehme Hetzjagd durch ganz Durbin geführt, und das in dieser elenden Hitze.« Er
wischte sich den Schweiß von der Stirn und schnippte ihn mit der Hand zu dem Mann nach unten, um zu
demonstrieren, wie erschöpft er war. »Und dabei
wollten wir uns nur einmal kurz und in Ruhe mit dir
unterhalten.«
    »Ich kenne euch mörderische Halsabschneider«,
sagte der Händler. »Wenn ihr euch mit jemandem
unterhaltet, wird er bald umgebracht.«
    Tad sagte: »Mörderische Halsabschneider? Ich
glaube, er hat uns mit jemandem verwechselt.«
Zane zog das Messer, das er am Gürtel trug.
»Mein Bruder denkt, du verwechselst uns mit einem
anderen Haufen mörderischer Halsabschneider. Ich
bin da nicht so sicher.« Mit einem Blick auf seine
Kameraden fragte er: »Wenn ich dieses Seil jetzt
durchschneide, wie, glaubt ihr, stehen seine Chancen?«
Tad beugte sich vor, als wollte er die Angelegenheit genauer betrachten, dann erklärte er: »Es sind
nicht mehr als zwanzig Fuß bis zu diesen Steinen.
Ich denke, wenn er Glück hat, wird er sich nur die
Beine oder einen Arm brechen.«
Jommy sagte: »Das hängt davon ab, wie er fällt.
Ich habe mal gesehen, wie jemand rückwärts von
einer Leiter fiel, nur von der untersten Sprosse, und
er prallte mit dem Kopf am Boden auf und brach sich
den Schädel. Er brauchte eine Weile, um zu sterben,
aber er war am Ende tot, und tot ist tot.«
»Ich könnte es abschneiden, und dann sehen wir,
was passiert«, schlug Zane

Weitere Kostenlose Bücher