Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5
im Herzen dieser Welt lebt. Er frisst Seelen und verschlingt jeden
Tag hunderte von Opfern. Er ist echt und körperlich,
und er lebt, um zu zerstören.« Er sah Pug an. »Ich
habe Agenten an hohen Orten, aber nicht genug. Ich
glaube, dass sich die Dasati auf eine Invasion vorbereiten. Vieles geschieht in dieser Stadt und auf den
anderen Welten, das mir sagt, dass eine massenhafte
Mobilisierung stattfindet.«
Pug nickte bedächtig.
Macros setzte sich wieder neben ihn. »Die Talnoy.
Was weißt du von ihnen?«
»Tomas erinnert sich, dass Ashen-Shugar ihnen
gegenüberstand, als die Valheru versuchten, die
zweite Ebene zu überfallen. Kalkin sagte uns, sie
enthalten den Geist eines Dasati, der ermordet wurde, um die Lebensenergie für eine Tötungsmaschine
zu liefern.«
»Das entspricht zum Teil der Wahrheit«, sagte
Macros. »Alle Dasati-Magie ist eine Form von Nekromantie – das sollte offensichtlich sein, ist es aber
vielleicht nicht. All ihre Energie kommt vom Töten.
Wenn du dich erinnerst, was Murmandamus während
des großen Aufstands tat, dann war das eine Andeutung darauf, was die Dasati jeden Tag erreichen.
Tausende von Kindern werden jedes Jahr bei Läuterungen getötet, und diese Energie wird von den Todespriestern erfasst, wenn sie es können, und diese
Seelen werden gefangen genommen.« Macros hielt
einen Augenblick inne. »Aber die Talnoy auf den
Dasati-Welten sind nicht, was ihr denkt. Sie sind
›Talnoy‹ im Dienst des TeKarana und seiner Prinzen,
der Karanas, aber sie dienen vor allem dem Zweck,
die Kampfgruppen in Schach zu halten. Es sind in
Wirklichkeit handverlesene Soldaten in falscher Rüstung, und sie erscheinen nur zu besonderen Tagen
für besondere Ereignisse.«
»Und die auf Midkemia?«
»Die wurden dort versteckt. Sie sind die echten
Talnoy.«
»Wer hat sie dort versteckt?«
»Das ist ein Geheimnis. Wenn ich es in der Vergangenheit wusste, scheine ich es vergessen zu haben. Vielleicht wird auch diese Erinnerung zurückkehren. Oder vielleicht werden wir es in der Zukunft
herausfinden, aber im Augenblick musst du eins über
diese Geschöpfe wissen: Die Talnoy sind keine Maschinen, die von Geistern oder Seelen getöteter Dasati leben. Es sind Sklaven, gebunden über Zeitalter
hinweg, denn die Geister, die sie bewohnen, sind
keine Dasati, es sind ihre zehntausend verlorenen
Götter.«
Pug war beinahe sprachlos. »Götter?«
»Wie die Götter Midkemias sterben sie nicht so
leicht. Und selbst wenn sie tot sind, scheinen sie es
nicht zu bleiben. Es liegen viele Stunden vor uns, in
denen wir spekulieren können, aber im Augenblick
glaube ich Folgendes: Der Dunkle will nur nach
Midkemia gelangen, um sie zu vernichten, und es
wird ihn nicht stören, wenn er dafür den gesamten
Planeten vernichten muss.«
»Und wir müssen ihn aufhalten«, flüsterte Pug.
Macros nickte. »Genau.«
Danksagung
Wie immer danke ich den vielen Müttern und Vätern
Midkemias dafür, dass sie mir eine Welt gegeben
haben, in der ich Geschichten erzähle.
Meinen Kindern Jessica und James, die mich am
Boden halten, ganz gleich, wie verrückt die Welt um
uns wird.
Meiner Mutter fürs Durchhalten.
Jonathan Matson, wieder einmal und immer.
Meinen Herausgebern an so vielen Orten, weil ihnen die Arbeit wichtig ist.
Und meinen Lesern, weil ich ohne Sie gezwungen
wäre, etwas zu tun, was erheblich weniger Spaß
macht.
Raymond E. Feist
San Diego, CA, im Juli 2006
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