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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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unmöglich sein. Wir verlieren dreißig Soldaten für einen von ihren, und obwohl wir einen Vorteil durch die Macht unserer Magier haben, sind auch sie sterblich und werden ermüden. Schließlich werden genug 233
    von ihnen fallen, dass diese scheinbar endlose Flut von Todespriestern alle überwältigen wird, die noch übrig sind. Nein, wir können sie nur verlangsamen, und je mehr Zeit wir gewinnen, desto mehr Zeit werdet Ihr haben.« »Wofür?«, fragte sie.
    »So viele Leute durch den Spalt und von dieser Welt wegzubringen, wie Ihr könnt. Wir werden scheitern. Wenn die Götter nicht eingreifen sollten, können wir diese Welt nicht halten. Wir müssen evakuieren.«
    Miranda schwieg einen Augenblick, dann sagte sie: »Ich verstehe. Ich werde sofort zur Versammlung gehen und einen Weg vorbereiten, wie wir so viele evakuieren können wie möglich.«
    »Ich weiß nicht, wohin Ihr sie bringen werdet«, sagte der alte General aus Muboya, »aber jeder, den Ihr nicht durch die Spalte bringt, wird hier sterben.«
    Als Miranda verschwunden war, bemerkte Alenburga, dass Erik von Finstermoor ihn fragend ansah. »Was?«
    »Ihr werdet bleiben, nicht wahr?«, sagte Erik.
    »Und Ihr?«
    »Ich bin viel älter als Ihr, mein neuer Freund. Wenn einer bis zum Letzten bleiben sollte, dann sollte ich das sein.«
    Alenburga lächelte. »Und ich, mein neuer Freund, denke, es wäre unmöglich zurückzukehren, an einem Tisch mit meinem Herrscher zu sitzen und politische Gespräche und gesellschaftliches Geplänkel zu hören und zu wissen, dass ich den Kampf zu früh verlassen habe. Ich habe keinen Todeswunsch, aber wenn ich überlebe, werde ich der Letzte sein, der durch den Spalt geht, und wenn ich sterbe, dann bei dem Versuch, so viele Leben zu retten, wie ich kann.«
    Erik nickte, lächelte und legte dem General die Hand auf die Schulter. »Ich wünschte, wir wären uns früher begegnet.«
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    »Das wünschte ich auch. Ich habe genug davon, dass Kaspar mich beim Schach schlägt, und ich höre, Ihr seid nicht besonders gut bei dem Spiel.«
    Erik lachte, trotz des Gemetzels unter ihnen. Aber einen Augenblick später verschwand seine Heiterkeit, als er die Aufmerksamkeit wieder dem blutigen Geschäft zuwandte, das vor ihnen lag.
    Martuch, Hirea und Magnus sahen zu, wie Pug die Augen schloss. »Ich habe es erst ein paarmal auf meiner Welt gemacht und noch nie hier, also weiß ich nicht, ob ich Erfolg haben werde.«
    Pug versuchte, magische Sicht einzusetzen, um über den verborgenen Raum im Hain von Delmat-Ama zu schauen und zu sehen, woher der plötzliche Lärm kam. Es hörte sich an, als rannten Tausende von Leuten durch den Obsthain über ihnen und machten viel mehr Lärm als selbst auf dem Höhepunkt des Großen Ausmerzens.
    Pugs Vision erhob sich durch die Dunkelheit der festen Erde unter dem Hain, und plötzlich konnte er sehen. Er hatte diesen besonderen Zauber nie intensiv geübt und war darin nicht gerade gut. Aber innerhalb eines Moments hatte er keine Zweifel, was dort oben geschah.
    Er öffnete die Augen wieder. »Sie bringen alle um.«
    »Wen?«, fragte Martuch.
    »Alle«, wiederholte Pug. »Die Legion des TeKarana treibt alle auf den Schwarzen Tempel zu. Es ist wie eine Treibjagd, um Ungeziefer aus einem Feld zu verscheuchen oder Wildtiere auf Jäger zuzutreiben.«
    Martuch und Hirea sahen einander an, dann sagte Hirea: »Niemals in der Geschichte unseres Volkes ist so etwas geschehen.« Er schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen etwas unternehmen.«
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    Pug lehnte sich zurück, müde von seinen Anstrengungen. »Ich denke, wir werden noch ein wenig länger warten müssen.«
    »Warum?«, fragte Martuch. Er stand auf, offensichtlich bereit, die Leiter hochzuklettern und selbst zu sehen, was los war.
    »Wenn Ihr eine solch große Operation durchführtet«, sagte Pug, und sein Tonfall zeigte, wie sehr es ihn ärgerte, seine Worte erklären zu müssen, »und Ihr wüsstet, dass einige der Geringeren, die Ihr sucht, sich gut verstecken könnten, was würdet Ihr tun?«
    Hirea sah Martuch und dann Pug und Magnus an, und seine Miene war leicht zu deuten. »Du würdest Todesritter zurücklassen«, sagte er zu Martuch, »um nach einer gewissen Zeit auch jene zu erwischen, die herauskommen, um Luft zu schnappen, Dummkopf.«
    Martuch sah aus, als würde er gleich sein Schwert ziehen und sich auf seinen alten Kameraden werfen, aber nach einem Moment stillen innerlichen Kampfes nahm er die Hand wieder vom Griff seiner Waffe und setzte sich

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