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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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auf seinen Stuhl. Er sah frustriert aus. »Das ist obszön«, sagte er leise.
    Hirea stimmte zu. »Deshalb tun wir, was wir tun müssen.«
    »Was schlagt Ihr vor?«, fragte Martuch Pug.
    »Wir warten. Wir werden bald schon eine zweite Welle von Leuten hören, die diese Nachzügler vor sich her treiben, da bin ich sicher.«
    »Und dann?«
    »Suchen wir Valko und die anderen, und dann sehen wir, ob es auch nur die geringste Möglichkeit gibt, Nakor und Bek ausfindig zu machen. Aber wir werden uns wirklich bald bewegen müssen, denn der Dunkle hat sich entschie 235
    den; er benutzt Zehntausende von Leben, um seine Invasion nach Kelewan durchzuführen, und ich bin sicher, er wird auch alles verbliebene Leben auf dieser Welt nehmen, wenn das sein muss.«
    »Alles Leben?«, fragte Hirea, denn obwohl er viel von dem verstanden hatte, was Pug ihm von den Schrecken und dem Geschöpf erzählt hatte, das als Dunkler Gott der Dasati bekannt war, konnte er es immer noch nicht ganz begreifen.
    »Warum nicht?«, fragte Magnus. »Er hat noch elf weitere Welten. Es gibt Millionen von Dasati auf Kosridi zu töten, wenn er hier alle erledigt hat. Und wenn Kosridi vollkommen leer ist, wird er auf einer anderen Welt anfangen.«
    »Wie konnten wir zu so etwas werden?«, fragte der alte Ausbilder.
    »Generationen von Lügen und Manipulation«, erwiderte Magnus.
    Pug nickte zustimmend. »Lasst mich Euch erzählen, was ich über die Chaoskriege weiß.« Er begann den beiden alten Kämpfern von den Visionen zu erzählen, die er im Turm der Prüfungen auf Kelewan gehabt hatte, und andere Geschichten, die sich zu einer langen Erzählung über den Sturz der beiden blinden Götter und den Aufstieg der Valheru auf Midkemia verbanden, über die Verbannung der Drachenlords und die Schlacht von Sethanon nach dem Spaltkrieg. Er erzählte die Geschichte ohne Ausschmückungen, und als er fertig war, saßen die beiden alten Todesritter schweigend da.
    Schließlich fragte Martuch: »Glaubt Ihr, dass sich dieser Krieg hierher ausgedehnt hat?«
    »Ich glaube«, antwortete Pug, »dass der Krieg in jedem Aspekt der Wirklichkeit existierte, denn von den Chaoskriegen bis zu dem Kampf, dem wir jetzt gegenüberste
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    hen, ist es immer das Gleiche: Das Gleichgewicht des Universums wurde verzerrt, und wir stecken mitten im Konflikt, um es wiederherzustellen. Es kam mir nie logisch vor, dass es nur ein interner Streit zwischen jenen Kräften sein sollte, die wir Gut und Böse nennen, denn selbst das Böse braucht einen Zusammenhang, der das Gute als Gegengewicht erfordert, oder genauer gesagt, wenn alles böse ist, verliert der Begriff seine Bedeutung … Nirgendwo auf meiner Existenzebene gibt es einen Ort, wo das Böse so vorherrscht wie im Dasati-Reich, und dennoch seid Ihr hier, und auch andere Anhänger des Weißen, und Ihr versucht, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Denn das Böse kann nicht existieren ohne das Gute, um damit zu kontrastieren und ein Gegengewicht zu bilden.«
    »Das verstehe ich nicht«, gab Hirea zu. »Aber ich werde Eure Erklärung akzeptieren.«
    »Es ist nicht einfach«, sagte Magnus. »Aber irgendwo noch vor der Geschichte entstand eine Bresche zwischen dem, was unser kollektives, wirkliches Universum ist, eingeschlossen alle Ebenen der Wirklichkeit und der Leere. Aus der Leere kam dieses Ding, dass Ihr den Dunklen nennt. Er hat das Gleichgewicht des Universums so sehr verzerrt, das normale Nehmen und Geben zwischen gegensätzlichen Kräften, dass er imstande war, sich an die Stelle der Dasati-Gottheit des Bösen zu setzen, und seine Macht wuchs, nachdem er all die ursprünglichen Dasati-Götter vertrieben hatte.«
    Magnus wusste, dass Pug die Talnoy auf Midkemia erwähnt hatte, also fügte er hinzu: »Wir werden vielleicht nie wissen, wer den Dasati-Göttern auf meiner Welt Zuflucht gegeben hat, aber dort sind sie, und vielleicht, wenn sie zurückkehren würden … vielleicht könnte das Gleichgewicht auf dieser Ebene dann schneller wiederhergestellt
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    werden.« Er atmete langsam aus. »Aber ich glaube, damit das geschehen kann, muss der Dunkle erst einmal vernichtet werden.«
    Ein Geräusch von oben bewirkte, dass alle schwiegen. Schritte stapften über den Boden, gefolgt von anderen, die sie verfolgten. Pug sagte: »Bald. Wir können bald gehen.«
    »Ich hoffe, Valko und die Ritter sind in Sicherheit«, sagte Magnus.
    »Sie sind sicher, oder wir sind alle verloren«, erwiderte Hirea.
    »Wo sind sie?«, fragte Pug.
    »Wir

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