Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
Vom Netzwerk:
das gesamte Land, von dem ich spreche, euch allein gehört. Kein Tsurani wird euch stören, denn es befindet sich auf der anderen Seite eines weiten Meeres, und ihr werdet es nicht mit anderen teilen müssen. Das gelobe ich als Erhabener des Kaiserreichs und im Namen des Lichts des Himmels der Tsurani. Überdenkt meine Worte, denn ich muss jetzt gehen«, sagte er, und dann wünschte er sich wieder zurück zur Versammlung.
    Allein in dem Raum, der ihm und Miranda zur Verfügung stand, wenn sie sich bei den Tsurani aufhielten, schloss Pug einen Moment die Augen und hoffte, dass die Thun auf ihn hören würden. Aber er war beinahe sicher, dass das nicht der Fall sein würde.
    Miranda näherte sich dem Stockeingang mit einer Eskorte von Kaiserlichen Wachen. Cho-ja-Stockarbeiter huschten auf dem Acoma-Landsitz herum, wie sie es seit Jahrhunderten getan hatten. Miranda wusste, dass es eine beson 5°286
    dere Art von Beziehung zwischen der Urgroßmutter des derzeitigen Kaisers, Mara von den Acoma, und der Stockkönigin und später den Cho-ja-Magiern im fernen Chakaha gegeben hatte, der Cho-ja-Stadt mit den Kristalltürmen jenseits der Ostgrenze des Kaiserreichs. Sie wusste nicht genau, wie die Beziehung sich gestaltet hatte, aber sie verstand, dass die Cho-ja seitdem den Status eines autonomen Volkes innerhalb der Grenzen des Kaiserreichs genossen hatten.
    Am Eingang erkannte Miranda, dass sie einem Cho-ja nie zuvor so nahe gewesen war. Sie waren Insekten, wenn man sie fragte, riesige Ameisen, aber ihr oberer Torso erhob sich wie der eines Menschen, mit ähnlicher Muskulatur in Brust, Schultern und Armen. Ihre Gesichter waren wie die von Gottesanbeterinnen, mit Augen, die aussahen wie facettierte Metallkugeln, aber anstelle von Fresswerkzeugen hatten die Cho-ja Münder, die sehr menschenähnlich waren. »Dürfen wir zu Eurer Königin sprechen?«, fragte Miranda.
    Die Wache stand einen langen Augenblick reglos da, dann fragte sie in der Sprache der Tsurani: »Wer ist es, der eine Audienz bei unserer Königin sucht?«

    »Ich bin Miranda, die Frau von Milamber von der Versammlung der Magier.
    Ich bitte um eine Audienz bei Eurer Königin, um über eine große Gefahr für alle Cho-ja zu berichten.«
    Der Wächter zwitscherte in einer klickenden Sprache, dann sagte er: »Die Nachricht wird ausgeschickt.« Er drehte sich und klickte laut den Flur entlang, und mehrere vorbeikommende Cho-ja-Arbeiter drehten sich um, um Miranda anzusehen. Nach ein paar Minuten erschien ein anderer Cho-ja, der eine Art Umhang um die Schultern trug, am Eingang. Er vollzog eine gute Imitation einer mensch
    287
    lichen Verbeugung und sagte: »Ich bin der, der berät, und bin ausgeschickt worden, um Euch zu führen. Bitte folgt mir, und seid vorsichtig, der Boden hier ist nicht einfach für Eure Füße.«
    Miranda war zu konzentriert auf ihre Mission, um viel über den ein wenig seltsamen Satzbau und die freundliche Warnung nachzudenken. Sie folgte dem Cho-ja-Berater in die Tunnel. Ihr erster Eindruck war ein feuchter Geruch, eine Spur von Gewürzen und Nüssen. Sie merkte, dass es sich dabei um den Duft der Cho-ja handelte und dass es kein unangenehmer Geruch war.
    Die Tunnel waren beleuchtet von einer Art von Fluoreszenz, die von knolligen Gewächsen ausging, die an seltsamen Stützen hingen, die offenbar weder Holz noch Stein waren. Als sie weiter den langen Tunnel entlangging, sah sie Choja-Arbeiter einen Seitentunnel graben und einen kleinen Cho-ja, der etwas von sich gab, die Wangen gewaltig aufgeblasen, als er eine Mischung an die Wand spuckte und sie dann in Form brachte, und ihr wurde klar, dass diese Tunnel anscheinend aus einem Körpersekret hergestellt wurden.
    In einer tieferen Kammer sah sie seltsame kleine Cho-ja, die von der Decke hingen. Sie hatten lange, durchscheinende Flügel, mit denen sie eine Weile heftig flatterten, dann ruhten sie sich aus, und sie staffelten dieses Flügelschlagen, so dass sich immer mindestens eine Gruppe bewegte. Miranda begriff, dass die Cho-ja bei Meilen von Tunneln in dieser Tiefe und Tausenden von Bewohnern, die in solch gewaltigen Stöcken lebten, die Luft in Bewegung halten mussten, oder man würde in den unteren Tunneln ersticken.
    Es war ein langer Weg nach unten, aber schließlich erreichte Miranda die königliche Kammer. Dies war ein gewaltiger Raum, gut fünf Stockwerke hoch, mit etwa zwan
    5°287
    zig Tunneln, die auf allen Seiten abzweigten. In der Mitte der riesigen Kammer lag die Cho-ja-Königin

Weitere Kostenlose Bücher