Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02
Beisein mit einem anderen Edlen oder einem Königlichen Offizier aneinander geratet. Ihr werdet darin zum offiziellen Magier am Hof von Krondor ernannt.«
»Meinen Dank, Hoheit«, sagte Pug. Er schien etwas sagen zu wollen, zögerte aber.
Arutha neigte den Kopf leicht zur Seite. »Es gibt ein ›Aber‹, nicht wahr?«
»Aber ich muss bei meiner Familie in Stardock bleiben. Es gibt viel Arbeit zu tun, und meine Aufgaben dort lassen es nicht zu, dass ich Euch in Krondor diene, Arutha.«
Arutha seufzte leise. »Ich habe verstanden. Aber dadurch fehlt mir noch immer ein Magier am Hof, wenn Ihr nicht bereit seid, in den Palast einzuziehen.«
»Ich könnte Euch Kulgan schicken, damit er Euch ordentlich zusetzt«, sagte Pug mit einem Lächeln.
»Nein, mein früherer Lehrer vergisst allzu leicht meinen Rang und tadelt mich vor meinem Hof.
Das ist schlecht für die Moral.«
»Wessen Moral?«, murmelte Jimmy leise.
»Meine natürlich«, sagte Arutha, ohne den Junker anzusehen. Er wandte sich an Pug. »Aber im Ernst, der Verrat von Makala zeigt mir, wie weise mein Vater darin war, einen Berater für die Angelegenheiten der Magie um sich zu haben.
Kulgan hat es verdient, sich zur Ruhe zu setzen.
Also, wenn nicht Ihr oder der junge Owyn, wer dann?«
Pug dachte einen Augenblick nach. »Ich denke, es gibt da jemanden. Da ist nur ein Problem.«
»Und das wäre?«, fragte Arutha.
»Sie ist Keshianerin.«
»Das heißt, es gibt zwei Probleme«, erwiderte Arutha.
Pug lächelte. »Ich hätte nicht gedacht, dass Eure Hoheit die Vorstellung einer Beraterin befremdlich finden würde – bei einer solchen Schwester und Ehefrau, wie Ihr sie habt.«
Arutha nickte. »Das tue ich auch nicht. Aber viele an meinem Hof werden es schwierig finden.«
»Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass Ihr Euch übermäßig viel aus der Meinung anderer macht, wenn Ihr Eure Entscheidung erst einmal getroffen habt, Arutha«, meinte Pug.
»Die Zeiten ändern sich, Pug«, antwortete der Prinz. »Und Männer werden älter.« Er schwieg einen Moment und sah zu, wie ein weiteres Kontingent seiner Armee die Zelte abbrach und sich auf den Abmarsch vorbereitete. Dann wandte er sich wieder zu Pug um, die eine Braue fragend gewölbt.
»Aber eine Keshianerin?«
»Niemand wird ihr unterstellen, dass sie sich mit dieser oder jener Gruppe am Hof verbünden könnte«, sagte Pug.
Arutha kicherte. »Ich hoffe, Ihr macht einen Scherz.«
»Nein, mache ich nicht. Sie ist ungewöhnlich begabt, trotz ihrer Jugend. Sie ist kultiviert und gebildet, sie kann verschiedene Sprachen lesen und schreiben, und sie hat eine beachtliche Auffassungsgabe und außerordentliche Wahrnehmungsfähigkeit, wenn es um Magie geht, und das ist es ja, was für Euch in diesem Fall am wichtigsten ist. Aber am allerwichtigsten ist, dass sie die Einzige von meinen Studenten ist, die die Bedeutung und die Wirkung von Magie in politischen Zusammenhängen erkennen kann, denn sie ist am Hof von Kesh ausgebildet worden. Sie stammt aus der JalPurWüste und hat auch eine Vorstellung davon, wie die Dinge im Westen laufen.«
Arutha schien eine Zeit lang darüber nachzudenken. »Kommt nach Krondor, sobald Ihr es ermöglichen könnt, und erzählt mir mehr darüber. Ich sage nicht, dass ich nicht in Eure Wahl einwillige, doch Ihr müsst mich noch ein bisschen mehr überzeugen.« Er schenkte dem Magier das gewohnte angedeutete Lächeln und wendete sein Pferd. »Aber mir gefällt allein die Vorstellung, die Mienen der Edlen am Hof zu sehen, wenn eine Frau aus Kesh zu ihnen tritt.«
»Ich verbürge mich für sie, darauf gebe ich Euch mein Wort«, sagte Pug.
Arutha blickte ihn über die Schulter hinweg an.
»Ihr seid sehr von ihr überzeugt, nicht wahr?«
»Ja. Jazhara ist jemand, der ich das Leben meiner Familie anvertrauen würde. Sie ist nur ein paar Jahre älter als William und hat beinahe sieben Jahre bei uns in Stardock verbracht, das heißt, ich kenne sie etwa ein Drittel ihres Lebens. Sie ist absolut vertrauenswürdig.«
»Das bedeutet einiges. Eine ganze Menge sogar.
Also kommt nach Krondor, wann immer Ihr wollt, und wir werden in aller Ruhe darüber sprechen.«
Er winkte Pug zum Abschied zu, dann wandte er sich an James und Locklear. »Meine Herren, wir haben einen weiten Ritt vor uns.«
Locklear konnte die Vorstellung, noch mehr Zeit im Sattel zu verbringen, kaum ertragen, auch wenn sie jetzt sicherlich nicht ein solch mörderisches Tempo vorlegen würden.
»Einen Augenblick,
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