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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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schien danach etwas leichter zu atmen.
    Jazhara untersuchte das Mädchen. »Sie scheint mir schon ein bisschen kräftiger zu sein«, erklärte sie.
    Solon hielt ihnen das Schmuckstück hin, das jetzt wie eine Klaue aussah, die eine schwarze Perle hielt. »Ich glaube, ich kann die Behauptung wagen, dass das hier der Grund für die Krankheit des Mädchens ist.«
    Merrick wirkte verwirrt. »Aber das Amulett hat Vater Rowland ihr gegeben!«
    James blickte erst Jazhara und dann die anderen an.
    »Bevor wir losziehen und eine alte Frau ausräuchern«, sagte er, »sollten wir erst einmal ein ernstes Gespräch mit diesem Vater Rowland führen.«

    Und ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er das kleine Bauernhaus.

    Dreizehn

    Verirrungen

    James blieb stehen.
    Er blickte einen Augenblick zum Himmel, dann drehte er sich zu Jazhara und den anderen um, die sich beeilten, ihn einzuholen. »Bilde ich mir das nur ein, oder wird es wirklich dunkler?«
    Kendaric warf einen Blick gen Westen. »Ich kann keine Gewitterfront sehen, nein, da sind eigentlich gar keine Wolken.«
    Auch Solon blickte jetzt zum Himmel hinauf. Nach einigen Sekunden sagte er: »Nein, es liegt nicht an Euch.
    Es wird wirklich dunkler.«
    Jazhara schaute nach Osten. »Da«, sagte sie und deutete in die entsprechende Richtung. »Schaut Euch die Sonne an!«
    Alle drehten sich um und betrachteten den knapp über dem Horizont stehenden leuchtenden Ball – und stellten mit einer Art Faszination, die sich schnell in Entsetzen verwandelte, fest, dass die Sonne dunkler wurde. Das strahlende Weiß wurde zu einem dumpfen Gelb.

    »Ich kann die Hitze auf meinem Gesicht spüren, aber das Licht wird schwächer«, sagte Jazhara.
    »Ja, da habt Ihr Recht. Irgendjemand stiehlt das Licht aus der Luft!«, meinte Solon.
    »Was bedeutet das alles?«, fragte Kendaric voller Angst.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Jazhara. »Ich kenne keine Magie, die in der Lage wäre, so etwas zu vollbringen.«
    »Aber was hat das alles zu bedeuten?«, wiederholte Kendaric hartnäckig seine Frage.
    James ging zu dem völlig verschreckten Gildenmann und baute sich vor ihm auf. »Reißt Euch zusammen, Mann! Es ist doch wohl offensichtlich, was das zu bedeuten hat.«
    »Und was hat es zu bedeuten?«, wollte Kendaric wissen.
    »Es bedeutet, dass unsere Freunde von letzter Nacht schon bald in der Lage sein werden, jederzeit auf der Straße herumzuspazieren.«
    Menschen rannten an ihnen vorbei, und James konnte ein paar Worte aufschnappen. »Vater Rowland wird wissen, was zu tun ist!«
    Der rotgesichtige Mann, der die anderen vor Merricks Haus aufgewiegelt hatte, tauchte plötzlich bei ihnen auf und sagte: »Wenn ihr wirklich im Dienst des Prinzen steht, wie ihr behauptet, dann solltet ihr auf der Stelle losziehen und die Hexe ausräuchern!«
    »Und wer seid Ihr?«, fragte James.

    »Mein Name ist Alton. Auf einer Bürgerversammlung hatte ich gegen die Frau gesprochen; daraufhin hat sie meine Kühe mit dem bösen Blick verhext und mit dem auszehrenden Fluch belegt. Fragt meine Nachbarn. Die haben mit angesehen, wie meine Tiere gestorben sind. Und sie hat noch viel schlimmere Dinge getan.«
    »Und zwar?«, fragte James ungeduldig.
    »Nun, nehmt doch nur einmal den Holzfäller und seine Familie. Das waren nette, ganz normale Leute, und dann sind sie plötzlich verschwunden. Kurz danach sind die Bluttrinker aufgetaucht. Oder die Sache mit Remys kleinem Jungen; er ist krank geworden, nachdem er ihr eines Tages oben bei der Witwenspitze nachspioniert hat.
    Und ist vierzehn Tage später gestorben.«
    »Euer Bürgermeister scheint aber nicht der Ansicht zu sein, dass die alte Frau für all dieses Übel verantwortlich ist«, sagte James.
    »Toddy ist ein wunderbarer, freundlicher Mensch, aber manchmal kann er auch ein Narr sein.«
    James schüttelte den Kopf, während die anderen Dorfbewohner an ihnen vorbeirannten. »Wo ist Vater Rowland?«, fragte er Alton.
    »Folgt einfach den anderen zu der Kirche auf der anderen Seite des Platzes. Da wollen wir nämlich alle hin.«
    Plötzlich keuchte er auf. »Seht nur!« Er deutete nach Osten, und sie konnten sehen, wie sich die Sonne zu einem dunklen Orange verfinsterte, als ob dichter Rauch den Himmelskörper verhüllen würde.
    Als der Bauer nach Osten deutete, erhaschte James einen Blick auf etwas Metallisches an seinem Hals – eine Kette, die sich bewegte, als seine Tunika verrutschte. Und am Ende dieser Kette schien irgendetwas Schwarzes zu hängen.
    James war

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